Spritzfenster anlegen
Spritzfenster sind kleine, unbehandelte Kontrollflächen. Optimale Bereiche für die Anlage sind für das Feld typische Bereiche. Damit fallen Feldränder, Vorgewende aber auch Flächen am Waldrand oder andere schattige Bereiche als Kontrollflächen aus. Auch inhomogene Feldstellen sind ungeeignet. Wer mehrere Maßnahmen setzt, kann zur exakten Analyse für jede Behandlung ein eigenes kleines unbehandeltes Fenster lassen.
Für die Kontrolle der Wirkung von Herbiziden soll an der ausgewählten Stelle eine Teilbreite der Spritze ausgeschaltet werden. Die Fläche kann 5 bis 10 m2 groß sein. Wer die Folgeverunkrautung durch ausfallende Samen fürchtet, kann die Unkräuter mechanisch entfernen oder es gibt um das Fahnenblattstadium noch zugelassene Herbizide für die vorhandene Verunkrautung. An den Rändern soll die Fläche markiert werden. Eine einfache Lösung wären z.B. weiße, flexible PVC-Elektroinstallationsrohre, die es in jedem Baumarkt bzw. im Fachhandel zu kaufen gibt. Für die Beurteilung von fungiziden Effekten kann das Spritzfenster auch größer gewählt werden und auch eine Ertragsermittlung erfolgen. Schwierig zu kontrollieren sind die Wirkungen von Insektiziden. Hier bringen Spritzfenster keine oder kaum verwertbare Aussagen. Bei sensiblen Kulturen wie Kartoffel, wo schwer zu kontrollierende Krankheiten auftreten können (z.B. Krautfäule) muss das Spritzfenster intensiv regelmäßig kontrolliert und bei ersten Symptomen konsequent behandelt werden. Ist die Kontrolle schwierig, darf hier kein unbehandeltes Kontrollfenster angelegt werden.
Spritzfenster die entlang von Straßen oder Wegen angelegt werden, können auch als Demonstrationsflächen dienen. Spaziergänger oder Radfahrer, denen das Spritzfenster auffällt, können dort sehen, dass Unkräuter die Kulturen überwuchern oder massiv von Pilzen befallen sind. Optimal wäre, hier vielleicht eine Hinweistafel anzubringen.