Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 15/2024
Soja
Durch die Nicht-Zulassung von Pulsar Plus bekommen Varianten im Vorauflauf bzw. mechanische Methoden mehr Bedeutung.
Wo jetzt Soja bereits angebaut wurde, sind laut Zulassung die Vorauflaufprodukte je nach Produkt drei bis fünf Tage nach der Saat auszubringen. Es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen. Die Ausbringung soll auf feuchten Boden, am besten in den Morgenstunden, erfolgen oder kurz vor Niederschlägen.
Bei Artist ist die Sorteneinschränkung zu beachten. Ausgenommen sind Abiola, Alvesta, Annabella, ES Compositor, ES Director, ES Mentor, RGT Siroca, RGT Satelia. Die Aufwandmengen sollen je nach Bodenschwere 1,5 - 2 kg/ha betragen. Die Stärken bestehen bei Schwarzem Nachtschatten, Kamille, Klettenlabkraut, Ausfallraps und auch Gräsern (bei voller Aufwandmenge), Schwächen gibt es bei triazinresistentem Weißen Gänsefuß bzw. Amaranth, hier kann eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX + eventuell 0,5 l/ha Pulsar 40 erfolgen. Starke Niederschläge nach der Anwendung können zu Verbräunungen im unteren Blattbereich führen.
Wo jetzt Soja bereits angebaut wurde, sind laut Zulassung die Vorauflaufprodukte je nach Produkt drei bis fünf Tage nach der Saat auszubringen. Es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen. Die Ausbringung soll auf feuchten Boden, am besten in den Morgenstunden, erfolgen oder kurz vor Niederschlägen.
Bei Artist ist die Sorteneinschränkung zu beachten. Ausgenommen sind Abiola, Alvesta, Annabella, ES Compositor, ES Director, ES Mentor, RGT Siroca, RGT Satelia. Die Aufwandmengen sollen je nach Bodenschwere 1,5 - 2 kg/ha betragen. Die Stärken bestehen bei Schwarzem Nachtschatten, Kamille, Klettenlabkraut, Ausfallraps und auch Gräsern (bei voller Aufwandmenge), Schwächen gibt es bei triazinresistentem Weißen Gänsefuß bzw. Amaranth, hier kann eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX + eventuell 0,5 l/ha Pulsar 40 erfolgen. Starke Niederschläge nach der Anwendung können zu Verbräunungen im unteren Blattbereich führen.
Spectrum Plus (2,5 l/ha) ist breit wirksam (inkl. Gräser), hat jedoch keine Wirkung gegen Ausfallraps und andere kreuzblütige Pflanzen, Schwächen bestehen bei starkem Klettenlabkrautdruck. In Mulden, wo das Wasser länger steht, können Sojapflanzen am Übergang zwischen "Tag und Nacht" brüchig werden und umfallen. Ausgenommen von der Anwendung sind die Sorten Cypress und ES Comandor.
Proman (2 - 2,5 l/ha) und Spectrum (0,75 - 1,0 l/ha) erfasst ebenfalls eine breite Unkrautpalette und ist vor allem auf Standorten mit Ambrosie eine gute Alternative. Auf leichteren Standorten sind bei Proman die unteren Aufwandmengen zu verwenden. Leider kann es auch hierbei stärkeren Niederschlägen zu Verträglichkeitsproblemen kommen. Kein Einsatz ist auf Böden unter 1,5% Humus möglich.
Der Sojapack (0,25 l/ha Reactor + 2 l/ha Successor 600) ist ein Spezialist gegen Klettenlabkraut. Schwächen können bei starkem Druck mit Gänsefußgewächsen auftreten.
Wo es möglich ist, zeigt eine Blindstriegelung sehr gute Effekte. Dazu muss das Saatgut exakt 4 cm tief abgelegt worden sein und der Boden locker sein.
Im Nachauflauf stehen heuer nur Harmony SX und Pulsar 40 zur Verfügung, letzteres hat leider keine Indikation für eine Splitting-Anwendung.
Proman (2 - 2,5 l/ha) und Spectrum (0,75 - 1,0 l/ha) erfasst ebenfalls eine breite Unkrautpalette und ist vor allem auf Standorten mit Ambrosie eine gute Alternative. Auf leichteren Standorten sind bei Proman die unteren Aufwandmengen zu verwenden. Leider kann es auch hierbei stärkeren Niederschlägen zu Verträglichkeitsproblemen kommen. Kein Einsatz ist auf Böden unter 1,5% Humus möglich.
Der Sojapack (0,25 l/ha Reactor + 2 l/ha Successor 600) ist ein Spezialist gegen Klettenlabkraut. Schwächen können bei starkem Druck mit Gänsefußgewächsen auftreten.
Wo es möglich ist, zeigt eine Blindstriegelung sehr gute Effekte. Dazu muss das Saatgut exakt 4 cm tief abgelegt worden sein und der Boden locker sein.
Im Nachauflauf stehen heuer nur Harmony SX und Pulsar 40 zur Verfügung, letzteres hat leider keine Indikation für eine Splitting-Anwendung.
Mais
Wo Mais vor der Schlechtwetterphase gesät wurde und geplant ist noch Adengo einzusetzen, kann dies bis zum 3-Blatt-Stadium (das unterste rundliche Blatt wird hier nicht mitgezählt) des Maises machen. Der Mais sollte bei Adengo-Anwendung im Nachauflauf eine sattgrüne Farbe und eine gute Wachsschicht besitzen. Zeigt Mais durch die Kälte Vergilbungen oder sind einzelne Blätter abgefroren, wird kein Herbizideinsatz empfohlen.
Feuchte Bodenverhältnisse unterstützen die Wirkung. Wichtig ist, dass Weißer Gänsefuß maximal vier Laubblätter besitzt. Bei größeren Exemplaren kann z.B. 0,35 l/ha flüssiges Dicamba-Produkt zugemengt werden. Ausfallgetreide und Ackerfuchsschwanzgras werden nicht erfasst, Raygräser schon. Eine Beimengung von rim- oder nicosulfuronhältigen Produkten (z.B. SL 950) wird nicht empfohlen.
Wo Mais jetzt erst gesät wurde, kann Adengo auch im Vorauflaufverfahren bei feuchten Bodenverhältnissen eingesetzt werden. Hier werden auch Reste von Zwischenfrüchten gut erfasst und bei Wurzelunkräutern wie Quecke, ist die Beimengung von zugelassenen glyphosatehältigen Produkten bis fünf Tage nach der Saat möglich.
Feuchte Bodenverhältnisse unterstützen die Wirkung. Wichtig ist, dass Weißer Gänsefuß maximal vier Laubblätter besitzt. Bei größeren Exemplaren kann z.B. 0,35 l/ha flüssiges Dicamba-Produkt zugemengt werden. Ausfallgetreide und Ackerfuchsschwanzgras werden nicht erfasst, Raygräser schon. Eine Beimengung von rim- oder nicosulfuronhältigen Produkten (z.B. SL 950) wird nicht empfohlen.
Wo Mais jetzt erst gesät wurde, kann Adengo auch im Vorauflaufverfahren bei feuchten Bodenverhältnissen eingesetzt werden. Hier werden auch Reste von Zwischenfrüchten gut erfasst und bei Wurzelunkräutern wie Quecke, ist die Beimengung von zugelassenen glyphosatehältigen Produkten bis fünf Tage nach der Saat möglich.
Winterweizen
Die Winterweizen befinden sich im späten 2- bis 3-Knoten-Stadium (ES 32/33), einige schieben bereits das Fahnenblatt (ES 37). Bei der zweiten optischen Warndienstbonitur wurden 31 Weizen beurteilt.
Weiterhin dominiert S.tritici, die Infektionen befinden sich noch im unteren Bereich. Diese stammen vom 22. - 25. März, jene ab 16. April sind noch nicht zu sehen, da die Krankheit mind. 21 Tage Inkubationszeit hat. Erst die Laboranalyse, die spätestens am Montag vorliegt, wird zeigen, ob sich die Krankheit schon weiter nach oben ausgebreitet hat. Auf einer Probe wurden Symptome von Gelbrost (gelbliche, perlschnurartig angeordnete Pusteln) festgestellt, auf mehreren war alter Braunrostbefall. Braunrost hat bei warmer Witterung und taureichen Nächten gute Ausbreitungsbedingungen. Andere Krankheiten wurden bis auf einmal Mehltau nicht gefunden, vereinzelt gab es Verdachtssymptome mit Schneeschimmel (M.nivale).
Weiterhin dominiert S.tritici, die Infektionen befinden sich noch im unteren Bereich. Diese stammen vom 22. - 25. März, jene ab 16. April sind noch nicht zu sehen, da die Krankheit mind. 21 Tage Inkubationszeit hat. Erst die Laboranalyse, die spätestens am Montag vorliegt, wird zeigen, ob sich die Krankheit schon weiter nach oben ausgebreitet hat. Auf einer Probe wurden Symptome von Gelbrost (gelbliche, perlschnurartig angeordnete Pusteln) festgestellt, auf mehreren war alter Braunrostbefall. Braunrost hat bei warmer Witterung und taureichen Nächten gute Ausbreitungsbedingungen. Andere Krankheiten wurden bis auf einmal Mehltau nicht gefunden, vereinzelt gab es Verdachtssymptome mit Schneeschimmel (M.nivale).
Vielfach haben die Weizensorten auf die Kälte und auch den Frost mit gelblichen Aufhellungen auf den Blättern und mit bläulich violetten Blattspitzen reagiert. Mit ansteigenden Temperaturen werden sich diese Symptome wieder "auswachsen". Deutlich rötliche Blätter können auch durch einen Virusbefall verursacht worden sein.
Weiters findet man Fraßspuren des Getreidehähnchenkäfers und noch wenige Eier. Vereinzelt sieht man Larven der Getreideminierfliege. Wirtschaftliche Schadensschwellen wurden aber bei weitem nicht überschritten.
Weiters findet man Fraßspuren des Getreidehähnchenkäfers und noch wenige Eier. Vereinzelt sieht man Larven der Getreideminierfliege. Wirtschaftliche Schadensschwellen wurden aber bei weitem nicht überschritten.
Hier sind von Carboxamid/Picolinamid-Azol-Kombinationen volle Aufwandmengen zu verwenden. Es muss aber gesagt werden, dass gute Fungizide Infektionen, nur zehn Tage zurück erfassen können. Zum Einsatz gelangen können z.B. 1,25 - 1,5 l/ha Ascra Xpro, 1,0 l/ha Elatus Era, 1,5 l/ha Input Xpro (bei stärkerem Mehltauauftreten), 1,5 l/ha Revytrex, 1,75 - 2,0 l/ha Univoq. 1,5 l/ha Variano Xpro.
Wo schon eine Behandlung durchgeführt wurde, kann bis zum voll entwickelten Fahnenblatt zugewartet werden. Hier sind dann mind. 70% der vorhin genannten Aufwandmengen zu verwenden. Wurde beim ersten Mal mit prothioconazolhältigen Fungiziden (z.B. Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Delaro Forte, Verben) behandelt, dann wäre es aus resistenzvorbeugenden Gründen optimal, jetzt mit mefentrifluconazolhältigen Produkten zu arbeiten (z.B. Revytrex). Wurde z.B. aber Balaya vorgelegt, dann können prothioconazolhältige Produkte (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Univoq) eingesetzt werden.
Wenn die Ähre mind. 4 cm lang ist, können auch wieder Herbizide eingesetzt werden.
Wo schon eine Behandlung durchgeführt wurde, kann bis zum voll entwickelten Fahnenblatt zugewartet werden. Hier sind dann mind. 70% der vorhin genannten Aufwandmengen zu verwenden. Wurde beim ersten Mal mit prothioconazolhältigen Fungiziden (z.B. Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Delaro Forte, Verben) behandelt, dann wäre es aus resistenzvorbeugenden Gründen optimal, jetzt mit mefentrifluconazolhältigen Produkten zu arbeiten (z.B. Revytrex). Wurde z.B. aber Balaya vorgelegt, dann können prothioconazolhältige Produkte (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Univoq) eingesetzt werden.
Wenn die Ähre mind. 4 cm lang ist, können auch wieder Herbizide eingesetzt werden.
Unkrautbekämpfung
Im Fahnenblatt (Ährenlänge mind. 4 cm) kann auch noch eine Unkrautbekämpfung gegen Distel (z.B. mit 1,5 l/ha Dicopur M zur Unterdrückung), gegen Klettenlabkraut (z.B. mit 0,7 - 0,9 l/ha Tomigan 200 bzw. 0,7 - 0,9 l/ha Tandus, 1,0 l/ha Tomigan XL, 0,25 l/ha Pixxaro EC, 100 ml Saracen, 25 g/ha Saracen Max, 0,8 - 1,0 l/ha Zypar), gegen Klettenlabkraut und noch nicht sehr üppige Distel Biathlon 4D (70 g/ha + 1 l/ha Dash) oder bei breiterer Verunkrautung inkl. Kamille und Ampfer mit 1,0 - 1,2 l/ha Ariane C erfolgen. Bei wuchsstoffhältigen Produkten sollen die Nachttemperaturen nicht unter 8 °C fallen. Sollten noch Ungräser vorhanden sein (Raygras, Windhalm), so kann in Notfällen auch noch Axial 50 (1,2 l/ha) eingesetzt werden - dies darf aber nicht mit anderen Herbiziden gemischt werden. Gegen Ackerfuchsschwanzgras ist zu diesem späten Zeitpunkt leider keine zufriedenstellende Wirkung zu erwarten, zusätzlich steigt das Resistenzrisiko - ein Einsatz gegen dieses Ungras wird daher nicht mehr empfohlen.
Sollte noch ein Wachstumsreglereinsatz (dichter Bestand, gute Nährstoffversorgung, lageranfällige Sorte) notwendig sein, so kann er bis ES 39 erfolgen, eine Kombination mit einem Herbizideinsatz ist nicht möglich - Abstand 5 - 7 Tage.
Sollte noch ein Wachstumsreglereinsatz (dichter Bestand, gute Nährstoffversorgung, lageranfällige Sorte) notwendig sein, so kann er bis ES 39 erfolgen, eine Kombination mit einem Herbizideinsatz ist nicht möglich - Abstand 5 - 7 Tage.
Achtung auf Abdrift
Durch die für den Pflanzenschutz oftmals ungünstige Witterung stehen aktuell viele Arbeiten an. Trotzdem müssen auch in den nächsten Tagen die Windverhältnisse beachtet werden. Nur mit bester Technik kann bis max. 5 m/s (ca. 18 km/h) Windgeschwindigkeit gearbeitet werden. Wichtig ist auch, die Spritzbalkenhöhe nicht über 50 cm über der Zielfläche einzustellen. Detaillierte Informationen zur Abdriftvermeidung gibt es hier.
Informationen zu Wintergerste gibt es in der letzten Aussendung.
Informationen zu Wintergerste gibt es in der letzten Aussendung.