USDA senkt globales Maisangebot deutlich und hebt das von Soja weiter an
Weizenangebot hinauf- und Endlager dennoch herabgesetzt
Hitze und Dürre im südöstlichen und östlichen Europa lassen das US-Landwirtschaftsministerium USDA im August-Bericht zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) vor allem die Prognosen für die weltweiten Mais und Futtergetreideproduktion deutlich absenken. Die Weizenernten und Anfangsbestände hebt der Report gegenüber Juli zwar an, noch stärker aber auch den Verbrauch, sodass die Endlagerprognose für 2024/25 neuerlich sinkt und sich der Bestandsaufbau verstärkt. Die weltweiten Weizenendlager setzt des USDA auf den niedrigsten Stand seit 2015/16.
Getreidelager schmelzen weiter - Börsen dennoch schlechter Stimmung
Die gesamten Getreidereserven der Welt sinken das fünfte Jahr in Folge, lediglich die Maisbestände können sich nur mehr eine Spur erholen. Die Endlager und deren Aufbau von Ölsaaten und insbesondere Sojabohnen setzt das USDA nochmals spürbar hinauf. Die internationalen Terminbörsen reagierten auf den WASDE-Report jedoch nicht nur bei Sojabohnen und Raps mit Verlusten, sondern setzten auch bei Weizen und Mais ihre Bärenstimmung fort.
EU: schlechteste Weizenernte seit 2020/21 - auch Russland und Ukraine hinter Vorjahr
In der der zum Juli um 2,09 Mio.t erhöhten globalen Ernteschätzung für Weizen 2024/25 überwiegen Hinaufsetzungen für die Ukraine um 2,10 Mio. t, um 1,00 Mio. t für Australien und um 1,50 Mio. t für Kasachstan Herabsetzungen für die EU um 2,00 Mio. t und für die USA um 0,73 Mio. t. Dabei übertrifft die Weizenanbaufläche in der Ukraine die bisherigen Erwartungen. Die schlechteste Weizenernte seit 2020/21 von 128,00 Mio. t in der EU führt das Ressort darauf zurück, dass monatelange schwere Niederschläge vor allem beim größten Produzenten Frankreich Ertrag und Qualität beeinträchtigt hätten. Die Weizenernte der EU bliebt um 6,87 Mio. t hinter dem Vorjahresergebnis zurück, die Russlands mit 83,00 Mio. t um 8,50 Mio. t und die der Ukraine um 1,40 Mio. t. Den weltweiten Weizenverbrauch sieht der Report nunmehr um 4,08 Mio. t höher als vor einem Monat, weil vor allem in der EU, in Kasachstan und der Ukraine mehr verfüttert und konsumiert werde.
Weniger Weizenexport aus EU, Russland und Ukraine - Lagerabbau in der Union
Der neuen Angebotslage entsprechend senkt das USDA die Weizenausfuhr der EU um 0,50 Mio. t auf 34,00 Mio. t oder 3,50 Mio. t weniger als 2023/24. Die Endlagerprognose für die Union sinkt zum Vorvormonat um 0,79 Mio. t auf enge 10,15 Mio. t. Das entspricht 8,88% des Endlageranteil am Verbrauch und bedeutet einen Lagerabbau um 5,25 Mio. t. Russlands Weizenexportpotenzial sinkt zum Vorjahr um 7,50 Mio. t auf 48,00 Mio. t und das der Ukraine um 4,40 Mio. t auf 14,00 Mio. t, was um 1,00 Mio. t mehr ist als in der Juli-Prognose.
Maisernten weltweit so wie auch in der Ukraine und der EU unter Vorjahresniveau
Die weltweite Futtergetreideproduktion nimmt das Washingtoner Ressort im Monatsabstand um 8,09 Mio. t und die von Mais um 4,97 Mio. t zurück. Die Maisernte der Welt bleibt damit um 3,99 Mio. t unter Vorjahresniveau. So sinkt alleine die Prognose für die Maisernte der EU im Monatsabstand um 3,50 Mio. t auf 60,50 Mio. t, womit sie auch die 61,45 Mio. t aus dem Jahr 2023 um 0,95 Mio. t verfehlt. Die Maiseinfuhren der Union belässt der WASDE bei 18,00 Mio. t und um 1,50 Mio. t weniger als in der Vorsaison, die Versorgungslücke zu den 75,60 Mio. t Bedarf soll aber durch eine Revision des Verbrauchs gegenüber Juli um 2,50 Mio. t nach unten geschlossen werden. Die wichtigste Herkunft der Maisimporte der EU ist die Ukraine. Ihre Ernte wird mit 27,20 zum Juli um 0,50 Mio. t und zum Vorjahr um 5,30 Mio. t kleiner geschätzt. Der Maisexport der Ukraine sinkt somit auf 24,00 Mio. t - um 0,50 Mio. t weniger als laut Juli-Report und 5,50 Mio. t weniger als 2023/24.
Endlagerprognosen für Sojabohnen und Ölsaaten machen deutliche Sprünge nach oben
Deutliche Sprünge nach oben machen Im Monatsabstand die Endlagerprognosen des USDA für Sojabohnen um 6,54 Mio. t und Ölsaaten allgemein um 6,35 Mio. t. Damit kommet es zu noch viel höheren Bestandaufbauten als bisher schon angenommen von 21,94 Mio. t bei der Soja und von 21,41 Mio. t bei allen Ölsaaten. Dahinter stecken Aufwärtsrevisionen der Sojaernten der USA, der Ukraine und Russlands. Der Lageraufbau konzentriert sich auf die USA, Argentinien und China, wohingegen Brasilien Bestände abbaut. Chinas Lageraufbau um 2,80 Mio. t auf 45,68 Mio. t Sojabohnen - dies entspricht 45,38% der weltweiten Sojareserven - ist weder der unveränderten der Importprognose von 109,00 Mio. t noch der seiner Eigenproduktion von 20,70 Mio. t geschuldet, sondern ausschließlich der Tatsache, dass aus der Vorsaison mit 42,88 Mio. t Soja um 3,50 mehr Überlager liegengeblieben sind.
WASDE: USDA-Prognose zu weltweiten Versorgungsbilanzen - August 2024
2022/23 | 2023/24 vorl. |
2024/25 Prognose |
24/25 zu Vormonat |
24/25 zu 23/24 |
|
Weizen | |||||
Ernte | 789,01 | 789,67 | 798,28 | +2,09 | +8,61 |
Angebot | 1062,03 | 1061,11 | 1060,64 | +3,46 | -0,47 |
Verbrauch | 790,59 | 798,75 | 804,02 | +4,08 | +5,27 |
Endbestand | 271,44 | 262,36 | 256,62 | -0,62 | -5,74 |
Bestand zu Vorjahr |
-1,58 | -9,08 | -5,74 | +1,99 | -3,34 |
Ratio stock/use | 34,33% | 32,85% | 31,92% | -0,24% | -0,93% |
Mais | |||||
Ernte | 1159,74 | 1223,81 | 1219,82 | -4,97 | -3,99 |
Angebot | 1473,48 | 1526,63 | 1528,34 | -5,58 | +1,71 |
Verbrauch | 1170,66 | 1218,11 | 1218,17 | -4,11 | +0,06 |
Endbestand | 302,82 | 308,52 | 310,17 | -1,47 | +1,65 |
Bestand zu Vorjahr |
-10,92 | +5,70 | +1,65 | -0,86 | -4,05 |
Ratio stock/use | 25,87% | 25,33% | 25,46% | -0,04% | +0,13% |
Getreide gesamt | |||||
Ernte | 2756,78 | 2808,57 | 2830,28 | -6,46 | +21,71 |
Angebot | 3555,04 | 3593,81 | 3607,00 | -5,86 | +13,19 |
Verbrauch | 2769,80 | 2817,10 | 2837,05 | -2,08 | +19,95 |
Endbestand | 785,24 | 776,72 | 769,95 | -3,78 | -6,77 |
Bestand zu Vorjahr |
-13,02 | -8,52 | -6,77 | +4,38 | -1,75 |
Ratio stock/use | 28,35% | 27,57% | 27,14% | -0,11% | -0,43% |
Sojabohnen | |||||
Ernte | 378,50 | 395,12 | 428,73 | +6,88 | +33,61 |
Angebot | 471,07 | 495,78 | 541,09 | +7,99 | +45,31 |
Verbrauch | 366,47 | 383,05 | 402,84 | +1,30 | +19,79 |
Endbestand | 100,66 | 112,36 | 134,30 | +6,54 | +21,94 |
Bestand zu Vorjahr |
+8,09 | +11,70 | +21,94 | +5,43 | +10,24 |
Ratio stock/use | 27,47% | 29,33% | 33,34% | +1,52% | +4,01% |