Erosionsschutz - jetzt schon an nächstes Jahr denken!
Jede Landwirtin und jeder Landwirt kennt seine/ihre problematischen, abtragsgefährdeten Flächen! Daher sollen auf Basis der aktuellen Erfahrungen bereits jetzt Maßnahmen für 2025 überlegt werden.
Erosion geht alle an - Solidarität ist gefordert
Das Fortschreiten des Klimawandels wird diese Niederschlagsextremsituationen weiter verstärken. Auf trockene Phasen folgen starke Niederschläge. Ziel für jede Landwirtin und jeden Landwirt muss sein, das Wasser und den Boden auf dem Feld zu halten. Erosionsschutz muss generell auf jeder Fläche im ureigenen Interesse eines jeden Landwirtes bzw. einer Landwirtin sein. Auch auf vollkommen ebenen Flächen ist Erosionsschutz (Wind!) wichtig. Angepasste Bodenbearbeitung, gemeinsam mit geeigneter Fruchtfolge und Zwischenfrüchten sind die wesentlichen Elemente einer stabilen Bodenstruktur.
Faktum ist aber auch, dass Erosion aber nie zu 100% vermieden werden kann. Aber wir sollten es jedenfalls versuchen.
Aus Erfahrung lernen und Maßnahmen umsetzen
Eine Vielzahl an pflanzenbaulichen Maßnahmen stehen für die Reduktion des Erosionsrisikos zur Verfügung:
- Aufweitung von einseitigen Fruchtfolgen, Begrünung von Abflussschneisen
- Einschaltung von qualitativ hochwertigen Begrünungen (System Immergrün)
- Mulch- oder Direktsaat, Stripp-Till, Streifenfrässaat, …
- Untersaaten, Stroheinsaaten von Zwischenfrüchten
- Schlagteilung durch Anbau von Winterungen und Sommerungen
- Fruchtfolgeabsprachen zwischen Landwirten in Einzugsgebieten
- Vermeidung bzw. Verminderung der Bodenverdichtung
- Bodenlockerung
- Bearbeitung und Anbau quer zur Hangfalllinie
- Bodenbearbeitung reduzieren
- Grobes Saatbett
- Vermeidung von Fahrspuren in Falllinie
- Lockerung der verdichteten Spur bis in die Krumentiefe
- Aufbringung von Mist oder Stroh nach dem Anbau
- Humusgehalt erhöhen
- Kalkung
- Streifeneinsaat, Randstreifen, Hecken
Begrünung bevorzugter Abflussschneisen - Erosionsschutz Acker - Möglichkeit zum Neueinstieg nutzen
5.474 Betriebe nehmen in Oberösterreich derzeit an der ÖPUL-Maßnahme "Erosionsschutz Acker" teil und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Boden- und Gewässerschutz, z.B. durch das Anlegen von qualitativ hochwertigen Zwischenfrüchten mit darauffolgender Mulch- und Direktsaat der Folgekulturen oder durch das Begrünen von bevorzugten Abflussschneisen ("Hot Spots").
ACHTUNG: ab 2025: Untersaaten sind zukünftig auch bei Mais und Sorghum förderbar!
>> O6_8_Erosionsschutz_Acker_2024_03.pdf (ama.at)
>> O6_8_Erosionsschutz_Acker_2024_03.pdf (ama.at)
Fazit
Ignorieren ist zwecklos. Der Klimawandel und deren Folgen erfordert ein Umdenken in der Bewirtschaftung der Böden. Viel wurde in den vergangenen Jahren bereits Positives erreicht und umgesetzt, aber es sind - angesichts des Klimawandels - noch mehr auf die jeweilige Fläche abgestimmte, bodenschonende Maßnahmen - vor allem flächendeckend - nötig.
Tipp: Die diesjährige Boden.Wasser.Schutz.Tagung, am 4. Dezember 2024, 9 Uhr, HLBLA St. Florian wird sich genau diesem Thema umfassend widmen.
>> Boden.Wasser.Schutz.Tagung 2024 – Boden und Wasser im KlimaWANDEL
>> Boden.Wasser.Schutz.Tagung 2024 – Boden und Wasser im KlimaWANDEL