Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 27/2024
Raps
Erdflöhe, Rübsenblattwespe
Bisher gibt es erfreulicherweise ein sehr geringes Auftreten von Erdflöhen. Die Tiere können aber bei kühleren Temperaturen auch aktiv sein. Die Bestände und die Gelbschalen sind daher weiterhin zu kontrollieren. Auf www.warndienst.at können neben dem Monitoring auch der Zuflug und die Eiablage sowie die Larvenentwicklung abgerufen werden. Der Beizschutz z.B. durch Buteo Start wird ab dem 2-4-Blattstadium deutlich schwächer. Die Bekämpfungsschwellen sind entweder 10 % Blattflächenverlust oder 25-35 Käfer pro Gelbschale innerhalb von 3 Wochen. Eine Behandlung soll nur nach Überschreiten dieser Schwellen erfolgen, da sonst die Resistenzgefahr erhöht wird. Erste resistente Käfer wurden 2023 bereits festgestellt. Heuer ist neben den Pyrethroiden nur das Neonicotinoid Carnadine (0,2 l/ha) zugelassen, Mospilan 20 SG ist im Herbst nicht mehr erlaubt.
In den Gelbschalen findet man viele orange bis leicht schwärzliche Rübsenblattwespen. Diese sind nicht schädigend, erst die grünlich-schwarzen Larven fressen an den jungen Rapspflanzen.
In den Gelbschalen findet man viele orange bis leicht schwärzliche Rübsenblattwespen. Diese sind nicht schädigend, erst die grünlich-schwarzen Larven fressen an den jungen Rapspflanzen.
Unkrautbekämpfung
Dort wo Raps erst letzte Woche gesät wurde und er sowie das Unkraut gerade aufläuft und noch im Keimblattstadium ist, können im frühen Nachauflauf Tanaris oder Gajus eingesetzt werden. Bei Tanaris werden 1,5 l/ha empfohlen, bei Gajus eine Mischung aus 2 l/ha Gajus und 1 l/ha Tanaris. Ist das Unkraut schon größer und hat der Raps bereits 2 echte Laubblätter wird eine Kombination aus 1 l/ha Tanaris und 0,25 l/ha Belkar empfohlen. Belkar solo kann entweder ab dem 2-Blattstadium im Splittingverfahren (Mindestabstand 14 Tage) mit 0,25 l/ha eingesetzt werden oder einmalig ab dem 6-Blattstadium mit 0,5 l/ha.
Belkar ist bienengefährlich, es dürfen bei der Behandlung keine blühenden Unkräuter im Bestand sein. Belkar ist nicht mischbar mit dem Gräserherbizid Agil-S und metconazolhältien Fungiziden (z.B. Carax).
Dort wo Raps erst letzte Woche gesät wurde und er sowie das Unkraut gerade aufläuft und noch im Keimblattstadium ist, können im frühen Nachauflauf Tanaris oder Gajus eingesetzt werden. Bei Tanaris werden 1,5 l/ha empfohlen, bei Gajus eine Mischung aus 2 l/ha Gajus und 1 l/ha Tanaris. Ist das Unkraut schon größer und hat der Raps bereits 2 echte Laubblätter wird eine Kombination aus 1 l/ha Tanaris und 0,25 l/ha Belkar empfohlen. Belkar solo kann entweder ab dem 2-Blattstadium im Splittingverfahren (Mindestabstand 14 Tage) mit 0,25 l/ha eingesetzt werden oder einmalig ab dem 6-Blattstadium mit 0,5 l/ha.
Belkar ist bienengefährlich, es dürfen bei der Behandlung keine blühenden Unkräuter im Bestand sein. Belkar ist nicht mischbar mit dem Gräserherbizid Agil-S und metconazolhältien Fungiziden (z.B. Carax).
Zu metconazolhältigen Fungiziden ist ein Abstand von 14 Tagen einzuhalten.
Schnecken
Trotz der vorangegangenen Trockenheit können durch die Niederschläge Schnecken wieder aktiv werden. Bei Befall in noch kleinem Raps ist rasch zu reagieren.
Schnecken
Trotz der vorangegangenen Trockenheit können durch die Niederschläge Schnecken wieder aktiv werden. Bei Befall in noch kleinem Raps ist rasch zu reagieren.
Ausfallgetreide-Virenmonitoring
Heuer wurde wieder auf 25 Standorten in Oberösterreich Ausfallgetreide (va. Wintergerste) auf das Vorhandensein von Viren untersucht. Die Ergebnisse sind auf www.warndienst.at abrufbar.
Der Befall mit Virosen ist in diesem Jahr deutlich höher als in den letzten Jahren. 64 % der 25 Proben haben einen Befall mit Getreidegelbverzwergungsvirus, nimmt man jene Proben mit dem Weizenverzwergungsvirus noch mit dazu, sind 75 % der Proben mit Viren befallen.
Gersten- und Getreidegelbverzwergungsviren werden von Blattläusen übertragen, Weizen- und Gerstenverzwergungsviren von Zikaden. Untersucht wurde auf das Vorhandensein von Gelbverzwergungsviren und Verzwergungsviren. In der Untersuchung wurde jedoch nicht unterschieden, um welche der jeweils zwei unterschiedlichen Formen es sich handelt. Grundsätzlich können die Virosen auf allen Getreidearten auftreten.
Der Befall mit Virosen ist in diesem Jahr deutlich höher als in den letzten Jahren. 64 % der 25 Proben haben einen Befall mit Getreidegelbverzwergungsvirus, nimmt man jene Proben mit dem Weizenverzwergungsvirus noch mit dazu, sind 75 % der Proben mit Viren befallen.
Gersten- und Getreidegelbverzwergungsviren werden von Blattläusen übertragen, Weizen- und Gerstenverzwergungsviren von Zikaden. Untersucht wurde auf das Vorhandensein von Gelbverzwergungsviren und Verzwergungsviren. In der Untersuchung wurde jedoch nicht unterschieden, um welche der jeweils zwei unterschiedlichen Formen es sich handelt. Grundsätzlich können die Virosen auf allen Getreidearten auftreten.
Damit steht fest, dass die Virusbelastung des Ausfallgetreides sehr hoch ist. Bei entsprechend warmer Herbstwitterung wie im letzten Jahren können die Viren von Blattläusen in die frischen Getreidebestände übertragen werden. Die Tiere (Blattläuse und Zikaden) sind bei warmen Temperaturen (am Tag mindestens 12-15 °C, Nächte nicht unter 8 °C) sehr aktiv. Erst ab deutlich sichtbar aufgelaufener Gerste fliegen die Tiere auf die Bestände zu. Haben sie an den infizierten Pflanzen (Ausfallgetreide, Gräser) gesaugt und fliegen anschließend in die jungen Wintergetreidesaaten, dann kann es zu einer Übertragung kommen. Es wird daher von Frühsaaten (Gerste im September, Weizen vor dem 10.Oktober) abgeraten. Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass im September gesäte Gersten ohne Insektizidbehandlung deutlich stärker befallen waren als jene, die im Oktober gesät wurden.
Ab dem Auflaufen des Getreides soll das Auftreten der Tiere beobachtet werden, dazu können Gelbschalen dienen. Man findet die Tiere aber auch in den jungen, eingerollten Blättern oder am Wurzelhals. Im Gegensatz zu Zikaden (diese übertragen auch das Weizenverzwergungsvirus) fliegen Blattläuse nicht weg, wenn man sich den Pflanzen nähert. Im Gegenlicht erscheinen die Tiere als leicht dunkle Punkte am Blatt – bitte trotzdem genau kontrollieren, da es sich auch um Erdpartikel handeln könnte. Eine wirtschaftliche Schadensschwelle ist schwer anzugeben, als Richtwert gelten in etwa 10 % Befall.
Ab dem 2 bis 3-Blattstadium und Auftreten von Blattläusen kann bei Bedarf eine Behandlung (z.B. gemeinsam mit der Unkrautbekämpfung – außer bei sehr früher Anwendung gegen Ackerfuchsschwanzgras/Raygras) mit zugelassenen synthetischen Pyrethroiden (Cymbigon Forte, Decis forte, Kaiso Sorbie – bis 8.2.2025 zu verbrauchen, Karate Zeon, Mavrik Vita/Evure, Nexide oder Sumi Alpha/Sumicidin Top) oder Teppeki/Afinto, dem neuen Carnadine bzw. mit Pirimor Granulat durchgeführt werden. Gegen Zikaden gibt es derzeit kein zugelassenes Insektizid. Auch die Zusatzwirkung im Falle einer Blattlausbehandlung ist stark eingeschränkt.
Ab dem Auflaufen des Getreides soll das Auftreten der Tiere beobachtet werden, dazu können Gelbschalen dienen. Man findet die Tiere aber auch in den jungen, eingerollten Blättern oder am Wurzelhals. Im Gegensatz zu Zikaden (diese übertragen auch das Weizenverzwergungsvirus) fliegen Blattläuse nicht weg, wenn man sich den Pflanzen nähert. Im Gegenlicht erscheinen die Tiere als leicht dunkle Punkte am Blatt – bitte trotzdem genau kontrollieren, da es sich auch um Erdpartikel handeln könnte. Eine wirtschaftliche Schadensschwelle ist schwer anzugeben, als Richtwert gelten in etwa 10 % Befall.
Ab dem 2 bis 3-Blattstadium und Auftreten von Blattläusen kann bei Bedarf eine Behandlung (z.B. gemeinsam mit der Unkrautbekämpfung – außer bei sehr früher Anwendung gegen Ackerfuchsschwanzgras/Raygras) mit zugelassenen synthetischen Pyrethroiden (Cymbigon Forte, Decis forte, Kaiso Sorbie – bis 8.2.2025 zu verbrauchen, Karate Zeon, Mavrik Vita/Evure, Nexide oder Sumi Alpha/Sumicidin Top) oder Teppeki/Afinto, dem neuen Carnadine bzw. mit Pirimor Granulat durchgeführt werden. Gegen Zikaden gibt es derzeit kein zugelassenes Insektizid. Auch die Zusatzwirkung im Falle einer Blattlausbehandlung ist stark eingeschränkt.
Mais
Mykotoxin-Vorerntemonitoring
Bedingt durch die sehr trockene und heiße Witterung ist die Belastung mit Mykotoxinen aktuell erfreulicherweise sehr gering. Auf allen oberösterreichischen Standorten waren die Mykotoxinwerte (DON, ZEA, FUM, AFL) unter den Bestimmungsgrenzen. Die Untersuchungsergebnisse sind auf www.warndienst.at abrufbar. Die nächste Probenziehung erfolgt am 16. September 2026, die Ergebnisse sind ab 20. September nachmittags online. Niederschläge und warme Temperaturen könnten einen leichten Anstieg ermöglichen. Die heiße, trockene Witterung hat aber eher ungünstige Infektionsbedingungen geschaffen.
Bedingt durch die sehr trockene und heiße Witterung ist die Belastung mit Mykotoxinen aktuell erfreulicherweise sehr gering. Auf allen oberösterreichischen Standorten waren die Mykotoxinwerte (DON, ZEA, FUM, AFL) unter den Bestimmungsgrenzen. Die Untersuchungsergebnisse sind auf www.warndienst.at abrufbar. Die nächste Probenziehung erfolgt am 16. September 2026, die Ergebnisse sind ab 20. September nachmittags online. Niederschläge und warme Temperaturen könnten einen leichten Anstieg ermöglichen. Die heiße, trockene Witterung hat aber eher ungünstige Infektionsbedingungen geschaffen.
Maiszünsler
Die Ernte von Mais ist teilweise schon abgeschlossen bzw. im Laufen. Der Befall mit Maiszünsler ist unterschiedlich. Die Raupen überwintern in den unteren Stängelteilen, sie beginnen jetzt dorthin zu wandern. Das Mulchen hat den besten Effekt auf die Zerstörung der Stängel. Es ist sehr wichtig, die Ernterückstände sauber zu häckseln und in den Boden einzubringen. Scharfe Messer und eine angepasste Fahrgeschwindigkeit zerkleinern die Rückstände so, dass Mikroorganismen diese rasch zersetzen können. Optimal ist, wenn die sauber gehäckselten Ernterückstände einige Tage nach der Bearbeitung mit z.B. einer Scheibenegge (dort wo keine Wurzelunkräuter vorhanden sind) oder mit einem Grubber oberflächlich leicht eingearbeitet und so gut mit Erde vermischt werden. Bei Feuchtigkeit beginnen Mikroorganismen mit dem Umsetzungsprozess. Vor dem Anbau von Wintergetreide wird die Fläche gepflügt und saatbereit gemacht.
Die Ernte von Mais ist teilweise schon abgeschlossen bzw. im Laufen. Der Befall mit Maiszünsler ist unterschiedlich. Die Raupen überwintern in den unteren Stängelteilen, sie beginnen jetzt dorthin zu wandern. Das Mulchen hat den besten Effekt auf die Zerstörung der Stängel. Es ist sehr wichtig, die Ernterückstände sauber zu häckseln und in den Boden einzubringen. Scharfe Messer und eine angepasste Fahrgeschwindigkeit zerkleinern die Rückstände so, dass Mikroorganismen diese rasch zersetzen können. Optimal ist, wenn die sauber gehäckselten Ernterückstände einige Tage nach der Bearbeitung mit z.B. einer Scheibenegge (dort wo keine Wurzelunkräuter vorhanden sind) oder mit einem Grubber oberflächlich leicht eingearbeitet und so gut mit Erde vermischt werden. Bei Feuchtigkeit beginnen Mikroorganismen mit dem Umsetzungsprozess. Vor dem Anbau von Wintergetreide wird die Fläche gepflügt und saatbereit gemacht.
Somit wird sichergestellt, dass im Frühjahr so wenig wie möglich Maisstroh an der Bodenoberfläche liegt. Dadurch wird auch das Befallsrisiko durch Fusarium im nächsten Jahr für die Nachfrucht Getreide (auch bei Wintergerste!) gemindert und zusätzlich die Infektionsgefahr für Nachbarfelder von Mais gegen Blattkrankheiten (z.B. Turcicum –Blattflecke) reduziert.
Die Einbohrlöcher des Zünslers sind Eintrittspforten für Fusariumpilze.
Die Einbohrlöcher des Zünslers sind Eintrittspforten für Fusariumpilze.