Woche des Waldes: Moosbrugger fordert Durchforstung der EU-Bürokratie
Anlässlich der "Woche des Waldes" unterstreicht LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger die große Bedeutung der multifunktionalen Waldwirtschaft für ganz Österreich und dass "gut gemeinte, aber schlecht gemachte" EU-Gesetze wie die EU-Entwaldungsverordnung den Bemühungen für einen klimafitten Wald in unserem Land völlig entgegenwirken. Daher unterstützt die Landwirtschaftskammer Österreich auch gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen die "Charta für eine selbstbestimmte Waldbewirtschaftung in Österreich".
Wälder, Energie- und Rohstoffsysteme aktiv klimafit machen
"Unsere nachweislich nachhaltige Waldbewirtschaftung in Österreich ist unverzichtbar, um unsere Wälder aktiv klimafit zu machen und widerstandsfähigere Baumarten gezielt zu fördern. Gleichzeitig müssen wir - wie auch zahlreiche Studien belegen - das Potenzial unserer Wälder nützen, um unsere Energie- und Rohstoff-Systeme im Sinne der Gesellschaft raus aus der fossilen Sackgasse zu bringen und klimafreundlicher zu machen. Derzeit ist unsere Energieversorgung immer noch zu 65% von fossilen Energieträgern abhängig. Wir brauchen einen breiten Mix aus allen erneuerbaren Energieträgern und eine wirkliche Holzbauoffensive", unterstreicht Moosbrugger und weiter: "Diese EU-Entwaldungsverordnung ist ein Bürokratiemonster und demotiviert unsere Waldbäuerinnen und -bauern, ihre Baumbestände aktiv zu pflegen. Damit gefährdet sie nicht nur viele der 320.000 Arbeitsplätze, die mit der Wertschöpfungskette Forst und Holz zusammenhängen, sondern auch die Wertschöpfung des gesamten Sektors in Höhe von unglaublichen 27,7 Mrd. Euro."
Nachhaltigkeit durch strengste nationale Gesetze abgesichert
"Die Nachhaltigkeit unserer Forstwirtschaft ist durch nationales Recht wie das Forstgesetz und die Naturschutzgesetze abgesichert. Die Österreichische Waldinventur bestätigt, dass sowohl Waldfläche als auch Holzvorrat steigen und sich die Waldbiodiversität laufend verbessert. Wir brauchen keine zusätzlichen Hindernisse und Regelungen aus Brüssel, die mehr schaden, als nützen, sondern vielmehr eine Durchforstung der EU-Bürokratie", hebt Moosbrugger im Hinblick auf EU-Entwaldungsverordnung und Renaturierungsgesetz hervor.
Keine Waldvernichtung in Österreich - im Gegensatz zu Südamerika
"Trotz intensivster Nachfragen und Appelle herrscht von Seiten der EU-Kommission de facto 'Schweigen im Walde', wie die EU-Entwaldungsverordnung praktisch umgesetzt werden kann. Wenn es in Österreich das Problem der Waldvernichtung nicht gibt, dann muss das in einem solchen Gesetz Anerkennung finden. Es kann nicht sein, dass wir hierzulande die gleichen Auflagen bekommen wie z.B. Brasilien, wo in den letzten drei Jahren mehr als die gesamte Waldfläche Österreichs vernichtet wurde. In unserem Land ist hingegen die Waldfläche seit 1960 um 330.000 Hektar angewachsen, was nahezu der Gesamtfläche des Burgenlandes entspricht", klärt der LKÖ-Präsident auf. "Auch im Hinblick auf das Renaturierungsgesetz, das primär klimaschädliche Importe begünstigen würde, ist völlig ungeklärt, wer die 154 Mrd. Euro an Kosten bei wenig Nutzen finanzieren sollte", warnt Moosbrugger.
Grundlegende Überarbeitung diverser EU-Gesetze gefordert
"Die EU ist sicher nicht geschaffen worden, um alle Länder ungeachtet ihrer Vorleistungen über einen Kamm zu scheren und gut funktionierende Versorgungssysteme und Wertschöpfungsketten durch überbordende Regulierungen zu behindern. In Brüssel müssen vielmehr jene Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Freiheit und Selbstbestimmung in den Regionen fördern und sich an vorbildhaften Regionen wie Österreich orientieren. Die EU sollte die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken und nicht durch unsinnige Gesetze in Gefahr bringen", fordert Moosbrugger. "Widersinnige Bürokratiemonster wie die EU-Entwaldungsverordnung und das Renaturierungsgesetz sollten daher grundlegend überdacht und überarbeitet werden. Alle, die unser Ansinnen unterstützen wollen, haben noch bis 17. Juni die Möglichkeit, die Petition des Österreichischen Waldverbandes zu unterschreiben", so der LKÖ-Präsident. Diese ist unter https://openpetition.eu/!qtmdr verfügbar.