OÖ Pflanzenmarkt 11/24
Frühe Ernte mit starken Ertragsschwankungen
Die Dürre im östlichen Landesteil von Oberösterreich von Mitte Juli bis Ende August führte in den betroffenen Gebieten zu einer frühen Ernte von Sojabohnen und Körnermais. Je nach Wasserhaltevermögen der Böden und der Gunst kleinräumiger Gewitterregen schwankten die Ernteergebnisse in dieser Region bei beiden Kulturen stark. Die Druschfeuchte war vor den großen Niederschlägen Mitte September bei Mais und Soja besonders niedrig. Im westlichen Landesteil fiel über den Sommer dagegen ausreichend Regen. Hier erfolgt die Ernte der Herbstkulturen zu einem großen Teil erst Ende September/Anfang Oktober und dies mit vorwiegend guten Erträgen.
Schwieriger Start der Zuckerrübenernte
Bedingt durch die extrem ergiebigen Niederschläge Mitte September musste der Start der Zuckerfabrik Tulln um eine Woche verschoben werden. Die Zuckerrübenernte aus Oberösterreich und Amstetten wird fast vollständig per Bahn nach Niederösterreich transportiert und stellt einen 60%igen Anteil an der Verarbeitung in der Zuckerfabrik Tulln dar. Durch die Unterbrechung der Westbahntrasse konnten mehr als eine Woche lang keine Zuckerrüben per Bahn angeliefert werden. Am 24. September hat der Eisenbahntransport auf einer Umleitungsstrecke gestartet und die Anzahl an Zuckerrüben-Waggons wurde mit 30. September auf mehr als 80% der ursprünglich geplanten Leistung gesteigert. Man hofft die Leistung bis Mitte Oktober auf 100% erhöhen zu können. Die Rübenernte ist dadurch rund zehn Tage im Verzug. Ursprünglich war geplant, dass die Rübenanlieferung bis ca. 10. Jänner dauern wird. Dieser Termin wird sich nach hinten verschieben.
Oberösterreich erwartet einen durchschnittlichen Rübenertrag von 88 t/ha, wobei die Streuung der Erträge sehr groß ist. Im Westen des Bundeslandes werden aufgrund der laufenden Niederschläge überdurchschnittliche Erträge erwartet. Auf der anderen Seite sind viele Standorte im östlichen Landesteil von der Dürre im Sommer massiv betroffen und erwarten unterdurchschnittliche Erträge. Der Druck der Blattkrankheit Cercospora war höher als in den Vorjahren.
Oberösterreich erwartet einen durchschnittlichen Rübenertrag von 88 t/ha, wobei die Streuung der Erträge sehr groß ist. Im Westen des Bundeslandes werden aufgrund der laufenden Niederschläge überdurchschnittliche Erträge erwartet. Auf der anderen Seite sind viele Standorte im östlichen Landesteil von der Dürre im Sommer massiv betroffen und erwarten unterdurchschnittliche Erträge. Der Druck der Blattkrankheit Cercospora war höher als in den Vorjahren.
Zuckermarkt in Europa unter Druck
Aktuell liegen die Zuckerverkaufspreise in der EU bei knapp 600 Euro pro t, was einem Rückgang von rund einem Drittel gegenüber den beiden Vorjahren entspricht. Daher muss auch mit einem Preisrückgang für Zuckerrüben in dieser Größenordnung gerechnet werden. Aufgrund guter Wachstumsbedingungen in den Hauptanbaugebieten der EU, wie Frankreich, Deutschland und Niederlande, verbunden mit einer leichten Flächensteigerung und Importen im ersten Halbjahr 2024 aus der Ukraine, resultiert ein Angebotsdruck. Die großen Zuckerhersteller planen den Anbau für 2025 einzuschränken, um rasch wieder Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen.
Maispreise
Für Trockenmais (14% Wasser) werden sowohl vom OÖ Agrarhandel als auch im bayrischen Grenzraum Anfang Oktober 185 bis 195 Euro/t netto bezahlt. In Oberösterreich befindet sich der Nassmais bei den Aufkäufern nach wie vor in der Preisfindungsphase. In Niederösterreich gibt es wegen dem massiven Hochwasser große Logistikprobleme. Jungbunzlauer bietet in der KW 40 für Nassmais 134 Euro/t netto, frei Werk in Pernhofen, mit 30% Wasser. AGRANA kann Anfang Oktober in Pischelsdorf wegen der Hochwasserschäden immer noch keinen Nassmais übernehmen. Der Mais muss daher verstärkt in Schläuchen gelagert werden. Auf einigen Rübenplätzen werden in der KW 40 132 Euro/t netto (30% Wasser) geboten.