Mehr Grün, mehr Humus, mehr Wasser
Fruchtbaren Humus aufzubauen ist eine langwierige Angelegenheit. Wie machen Sie es?
Die Fruchtfolge spielt auf unserem Betrieb schon immer eine große Rolle. Mein Vater hat schon in den 1980er-Jahren damit begonnen Pferdebohnen, Futtererbsen, Lupinen, Raps und so weiter, zusätzlich zu Mais und Getreide, anzubauen. Den Humusgehalt und damit verbunden die CO2 Speicherung, habe ich in den letzten Jahren durch Fruchtfolge und konsequenter Begrünung mit anschließender Mulchsaat deutlich angehoben. Dies bestätigen mir regelmäßige Bodenuntersuchungen, wo beispielsweise bei einem Feldstück der Humusgehalt von 2,8% im Jahr 2008 auf 4,3% im Jahr 2017 gestiegen ist, bei einem anderen Feldstück von 2,6% im Jahr 2011 auf 3,3% im Jahr 2017.
Sie bauen Raps an. Wie sieht Ihre Fruchtfolge genau aus?
60% Mais, 15% Winterraps, 15% Winterweizen, 5% Ölkürbis und 5% Biodiversitätsfläche. Der Raps ist in der Fruchtfolge eine sehr interessante Kultur, die bei mir nach einer frühen Maissorte bis 20. September angebaut wird. Er ist für die Lockerung des Bodens gut, eine Bienenweide und durch die Möglichkeit der Gülledüngung bis 20. September und ab 1. Februar erspare ich mir Lagerraum. Durch die frühe Ernte Anfang Juli kann eine sinnvolle Sommerbegrünung oder auch eine Zweitfrucht angebaut werden. Somit ist der Boden das ganze Jahr über bedeckt.
Das Ziel meiner Fruchtfolge ist es, so viel wie möglich am eigenen Betrieb zu veredeln. Mais, Weizen und Rapspresskuchen werden in der Schweinefütterung verwendet. Ein Teil vom Mais sowie auch die gesamte Gülle, kommen in die Biogasanlage. Mit Biodiesel aus Raps werden die Traktoren betrieben.
Nach welchen Kulturen legen Sie Begrünungen an und wie arbeiten Sie diese später wieder ein?
Nach allen frühräumenden Früchten, wie Winterraps, Winterweizen, Ölkürbis, Silomais oder frühen Musmais, wobei ich die Maisflächen für Winterraps brauche. Der Anbau wird mittels Tiefengrubber bei trockenen Verhältnissen erledigt, wobei ich immer Saatgutmischungen mit Flach-und Tiefwurzlern verwende und, wenn möglich, keine Kreuzblütler aufgrund der Rapsfruchtfolge.
Zum Einarbeiten verwende ich seit einigen Jahren eine Scheibenegge mit einer Arbeitsbreite von drei Metern. Durch die hohe Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h ist die Schlagkraft enorm. Der Vorteil dabei ist, dass das organische Material nicht gehäckselt werden muss und zum großen Teil an der Oberfläche bleibt. Nach der Güllegrunddüngung und nochmaliger Scheibenegge kann der nachfolgende Mais mittels Scheibenscharsetzgerät in den Mulch gesetzt werden. Das funktioniert hervorragend und man spart Maschinenkosten. Es ist nur auf eine zeitige Unkrautbekämpfung im Mais zu achten, da die Unkräuter sehr rasch auflaufen.
Wie beeinflusst das Regionalprogramm Ihre Fruchtfolge?
Noch hat es keine Auswirkungen, jedoch überlege ich Wintergetreide aus der Fruchtfolge zu streichen, da keine Düngung zum Anbau und auch keine zur nachfolgenden Sommerbegrünung gegeben werden darf. Gerade die gedüngte Sommerbegrünung hat einen großen Einfluss auf den Humusaufbau.
Die Fruchtfolge spielt auf unserem Betrieb schon immer eine große Rolle. Mein Vater hat schon in den 1980er-Jahren damit begonnen Pferdebohnen, Futtererbsen, Lupinen, Raps und so weiter, zusätzlich zu Mais und Getreide, anzubauen. Den Humusgehalt und damit verbunden die CO2 Speicherung, habe ich in den letzten Jahren durch Fruchtfolge und konsequenter Begrünung mit anschließender Mulchsaat deutlich angehoben. Dies bestätigen mir regelmäßige Bodenuntersuchungen, wo beispielsweise bei einem Feldstück der Humusgehalt von 2,8% im Jahr 2008 auf 4,3% im Jahr 2017 gestiegen ist, bei einem anderen Feldstück von 2,6% im Jahr 2011 auf 3,3% im Jahr 2017.
Sie bauen Raps an. Wie sieht Ihre Fruchtfolge genau aus?
60% Mais, 15% Winterraps, 15% Winterweizen, 5% Ölkürbis und 5% Biodiversitätsfläche. Der Raps ist in der Fruchtfolge eine sehr interessante Kultur, die bei mir nach einer frühen Maissorte bis 20. September angebaut wird. Er ist für die Lockerung des Bodens gut, eine Bienenweide und durch die Möglichkeit der Gülledüngung bis 20. September und ab 1. Februar erspare ich mir Lagerraum. Durch die frühe Ernte Anfang Juli kann eine sinnvolle Sommerbegrünung oder auch eine Zweitfrucht angebaut werden. Somit ist der Boden das ganze Jahr über bedeckt.
Das Ziel meiner Fruchtfolge ist es, so viel wie möglich am eigenen Betrieb zu veredeln. Mais, Weizen und Rapspresskuchen werden in der Schweinefütterung verwendet. Ein Teil vom Mais sowie auch die gesamte Gülle, kommen in die Biogasanlage. Mit Biodiesel aus Raps werden die Traktoren betrieben.
Nach welchen Kulturen legen Sie Begrünungen an und wie arbeiten Sie diese später wieder ein?
Nach allen frühräumenden Früchten, wie Winterraps, Winterweizen, Ölkürbis, Silomais oder frühen Musmais, wobei ich die Maisflächen für Winterraps brauche. Der Anbau wird mittels Tiefengrubber bei trockenen Verhältnissen erledigt, wobei ich immer Saatgutmischungen mit Flach-und Tiefwurzlern verwende und, wenn möglich, keine Kreuzblütler aufgrund der Rapsfruchtfolge.
Zum Einarbeiten verwende ich seit einigen Jahren eine Scheibenegge mit einer Arbeitsbreite von drei Metern. Durch die hohe Fahrgeschwindigkeit von bis zu 15 km/h ist die Schlagkraft enorm. Der Vorteil dabei ist, dass das organische Material nicht gehäckselt werden muss und zum großen Teil an der Oberfläche bleibt. Nach der Güllegrunddüngung und nochmaliger Scheibenegge kann der nachfolgende Mais mittels Scheibenscharsetzgerät in den Mulch gesetzt werden. Das funktioniert hervorragend und man spart Maschinenkosten. Es ist nur auf eine zeitige Unkrautbekämpfung im Mais zu achten, da die Unkräuter sehr rasch auflaufen.
Wie beeinflusst das Regionalprogramm Ihre Fruchtfolge?
Noch hat es keine Auswirkungen, jedoch überlege ich Wintergetreide aus der Fruchtfolge zu streichen, da keine Düngung zum Anbau und auch keine zur nachfolgenden Sommerbegrünung gegeben werden darf. Gerade die gedüngte Sommerbegrünung hat einen großen Einfluss auf den Humusaufbau.
Was ist Humus genau?
Unter Humus versteht man die abgestorbene organische Masse sowie deren organische Abbau- und Umwandlungsprodukte im Boden. Durch mikrobiellen Abbau wird Stickstoff aus seiner organischen Bindung freigesetzt (mineralisiert) und damit pflanzenverfügbar.
Huminsäuren und Huminstoffe sind Abbau- und Umwandlungsprodukte. Es handelt sich um komplexe chemische Verbindungen. Über die Analyse dieser Stoffe kann man auch Aussagen über die Humusqualität und -stabilität machen.
Ton-Humus-Komplexe sind Verbindungen zwischen Huminstoffen und Tonmineralien. Diese schützen den Humus vor Abbau durch Mikroben und sind für stabile Böden wesentlich.
Nähr- und Dauerhumus unterscheiden sich. Nährhumus wird relativ rasch von Mikroorganismen abgebaut und liefert so Nährstoffe zur Ernährung der Pflanzen. Dauerhumus hingegen ist der stabilere Teil des Humus, der vor allem für die Wasser- und Nährstoffspeicherung, Durchlüftung und Stabilität des Bodens steht. Zwischen diesen beiden Humusarten geht es aufgrund verschiedener Einflussfaktoren stets hin und her.
Humusgehalt ist der in Gewichtsprozenten ausgedrückte Wert des Humus am Boden. Dieser Wert sollte in Ackerböden nicht unter zwei Prozent fallen.
Die Humusmenge ist die Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff im Boden und wird in Kilo pro Quadratmeter oder Tonnen pro Hektar angegeben.
Huminsäuren und Huminstoffe sind Abbau- und Umwandlungsprodukte. Es handelt sich um komplexe chemische Verbindungen. Über die Analyse dieser Stoffe kann man auch Aussagen über die Humusqualität und -stabilität machen.
Ton-Humus-Komplexe sind Verbindungen zwischen Huminstoffen und Tonmineralien. Diese schützen den Humus vor Abbau durch Mikroben und sind für stabile Böden wesentlich.
Nähr- und Dauerhumus unterscheiden sich. Nährhumus wird relativ rasch von Mikroorganismen abgebaut und liefert so Nährstoffe zur Ernährung der Pflanzen. Dauerhumus hingegen ist der stabilere Teil des Humus, der vor allem für die Wasser- und Nährstoffspeicherung, Durchlüftung und Stabilität des Bodens steht. Zwischen diesen beiden Humusarten geht es aufgrund verschiedener Einflussfaktoren stets hin und her.
Humusgehalt ist der in Gewichtsprozenten ausgedrückte Wert des Humus am Boden. Dieser Wert sollte in Ackerböden nicht unter zwei Prozent fallen.
Die Humusmenge ist die Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff im Boden und wird in Kilo pro Quadratmeter oder Tonnen pro Hektar angegeben.
Acht Bauern berichten über ihre Begrünungs-Erfahrungen
Andreas Reiter, Gössendorf: Von 20 ha Ackerfläche gehen heuer 19 grün über den Winter. Gemüsebauer Andreas Reiter legt die Begrünung nach dem Stoppelsturz mit der Scheibenegge per Drillsämaschine an. Das sorgt für einen schnelleren Aufgang, vor allem, wenn zwischen zwei Gemüsekulturen nur sechs Wochen liegen. Mit einem Geohobel arbeitet er die Begrünung ein. Gesät wird später mit einer Kreiseleggen-Kombi.
August Friedl, Hatzendorf: August Friedl beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Zwischenfrüchten. Reduzierter Pflugeinsatz, artenreiche Zwischenfruchtmischungen und gräserbetonte Getreideuntersaaten fördern das Bodenleben, die Nährstoffspeicherung, Durchlüftung und Stabilisierung des Bodens. Die kurz vor der Getreideernte angelegte Untersaat gewährleistet eine durchgehende Bodenbedeckung und spart Zeit sowie Geld.
Martin Hamker, Ilz: Im Biolandbau sind Zwischenfrüchte besonders wichtig. Bei Martin Hamker ist jene vor Körnermais auf Leguminosen betont, um Stickstoff zu sammeln. Sie wird mit einer Cross-Cutter-Disc zerkleinert und ab 15. November eingepflügt. So erwärmt sich der Boden im Frühjahr schneller. Die Zwischenfrucht vor Soja besteht aus Grünschnittroggen, Perko und Winterwicke. Sie wird Mitte April per Scheibenegge, dann zweimal per Grubber mit Gänsefußschar zerkleinert.
Marc-Anton Uitz, Buch bei Hartberg: Am Legehennen-Betrieb von Marc-Anton Uitz wurde bis vor sechs Jahren alles gepflügt. Erosion in Mais führte zum Umdenken. Heute wird auf 85% der Flächen in den Mulch der Zwischenbegrünung gesät. Nach Winterweizen werden die Stoppel bearbeitet und eine Woche später die Begrünungsmischung per Drillsäkombi ausgebracht. Vor Mais wird der Mulch per Cross-Cutter-Disc zerkleinert.
Adolf Pfeiler, Mureck: Schweinebauer Adolf Pfeiler begrünt nach den Kulturen Getreide, Mais und Kürbis mit einer Grubber-Sä-Kombi. Er nutzt jedoch nur noch abfrostende Pflanzenmischungen, weil die Termine und Beschränkungen im Wasserschongebiet seiner Ansicht nach wenig praxistauglich für winterharte Pflanzenmischungen sind. Die abgestorbenen Begrünungsreste werden mit der Scheibenegge oberflächig eingearbeitet.
Otto Zurk, St. Veit am Vogau: Auf Hangflächen hat Otto Zurk bereits vor 27 Jahren mit Begrünungen begonnen, um Erosion zu verhindern. Weitere positive Effekte wie Humusgehalt, Nährstoff- und Wasserhaltevermögen oder Bodenstrukturverbesserung stellten sich erst über die Jahre ein. Angelegt werden die Mischungen per Tiefgrubber-Kombination, eingearbeitet mit einer Scheibenegge. Danach wird per Kreiselgrubber-Kombi angebaut.
Karl Buchgraber, Feldbach: Die Gülle am Herdebuch-Schweinezuchtbetrieb voll auszunützen ist ein wichtiger Grund für Karl Buchgraber Begrünungen anzulegen. Nach Weizen erledigt ein Gülletrac mit Grubber und Säkasten die Anlage der Begrünungsmischung mit vier abfrostenden Pflanzen in einem Arbeitsgang. Vor dem Maisanbau zerkleinert eine Messerwalze die Pflanzenrückstände. Ein Streifenfrässägerät setzt den Mais.
Markus Hillebrand, Zettling: 40 verschiedene Kulturen baut Gemüsebauer Markus Hillebrand an. Für ihn geht es neben dem Humusaufbau auch darum, die Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser zu vermeiden. Die Begrünungen, welche meistens zwischen vier und acht Komponenten enthalten, werden je nach Masse vorher gemulcht und mit einer Kurzscheibenegge oder dem Grubber seicht eingearbeitet und vor dem Anbau angewelkt.