Hühner-, Borstenhirse & Co
Welche Arten können im Grünland auftreten?
Zumeist handelt es sich um eine der folgenden Arten:
- Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli)
- Grüne/Rote Borstenhirse (Setaria viridis/pumila)
- Blutrote Fingerhirse (Digitaria sanguinalis)
Sie sind Wärmekeimer, allesamt einjährig und vermehren sich über ihre Samen. Es handelt sich um typische Vertreter von Unkrautfluren. Trockenheitsgestresstes, lückiges Grünland bietet diesen Pflanzen Platz zur Ausbreitung - ein Lückenschluss der nicht erwünscht ist. Hinzu kommt, dass die Hirsen aufgrund evolutionärer Anpassung bei trockenen Bedingungen im Vorteil sind. Dass sie unter den aktuell mancherorts trockenen Bedingungen mehr werden ist sicher auch damit zu begründen.
Anpassung an Trockenheit
Alle genannten Arten gehören zu den C4-Pflanzen, das heißt die Fixierung des CO2 aus der Atmosphäre und der anschließende Aufbau von Kohlenhydraten laufen in der Pflanze räumlich voneinander getrennt in zwei unterschiedlichen Zelltypen ab. C4-Pflanzen sind dadurch besonders unter trockenen Bedingungen jenen Pflanzen mit "normalem" Photosyntheseweg überlegen.
Faktoren für Etablierung und Ausbreitung
Ein entscheidender Faktor, welcher die Ausbreitung begünstigt, ist offener Boden in Form von Lücken. Über eine sorgsame Bewirtschaftung kann darauf Einfluss genommen werden.
negativ wirken sich aus/die Hirsen fördern
negativ wirken sich aus/die Hirsen fördern
- Übernutzung
- Tiefschnitt und
- Narbenschäden
positiv wirken sich aus/die Hirsen drängen zurück
- angepasste Schnitthöhe (Ø 8 cm)
- scharfer Schnitt für raschen Wiederaustrieb
- rascher Lückenschluss mit nutzungsangepasstem Saatgut
- Samenreife bzw. Verschleppung über Technik hintanzuhalten
Aufpassen bei Dürrfutter
Werden Bestände mit hohen Anteilen an Borstenhirse geheut, besteht das Risiko, dass sich die Tiere aufgrund der sehr harten Borsten Verletzungen im Maul- und Rachenraum zuziehen können. Daher sollte man Bestände mit hohen Anteilen an Borstenhirse eher silieren.