Grünland-Güllefachtag, Bezirk Braunau
Die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von BBK-Obmann Paul Maislinger und Dienstellenleiter der BBK Braunau Josef Detzlhofer begrüßt. Fachliche Inputs zu Grünlandsanierung und -nachsaat in Zeiten des Klimawandels gab es von Michael Fritscher (LK OÖ). Franz Xaver Hölzl (Boden.Wassser.Schutz-Beratung) informierte zur NEC-Richtlinie und bodennaher, streifenförmiger Gülleausbringung und Manfred Amerhauser, Landwirt aus Franking erzählte von seinen Praxiserfahrungen mit der bodennahen, streifenförmigen Gülleausbringung mittels Schleppschuh.
Im Praxisteil konnte zuerst der Erfolg der Grünlandsanierung mittels Striegel, Schwader, Sämaschine und Walze aus dem Herbst 2023 besichtigt werden. Im Vergleich zur nicht-sanierten Grünlandfläche zeigten sich vor allem Rotklee und Knaulgras dominant und ersetzten das unerwünschte Flechtstraußgras und die Gemeine Rispe.
Im Anschluss führte Johannes Hintringer vom Maschinenring OÖ durch den Technikteil. In einem Schüttversuch wurde anschaulich der Vorteil von dünnflüssiger sowie separierter Gülle im Vergleich zu Rohgülle dargestellt.
Neben der praktischen Vorführung eines Gülleseparators konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von der Schleppschuhtechnik, vom Schleppfix-Verteiler aus der Schweiz und dem Rohrverteiler aus Bayern machen. Eine Gülleverschlauchung mit Schleppschuhverteiler wurde ebenfalls im Praxiseinsatz vorgeführt. Die Praxisvorführungen ermöglichten es, sich ein Bild über die unterschiedlichen Ausbringungstechniken zu machen, Unterschiede in der Geruchsentwicklung zu beurteilen und das Verhalten von Rohgülle zu separierter Gülle bei der Ausbringung zu beobachten.
Fazit von den Vorführungen
- Durch bodennahe, streifenförmige Gülleausbringung und separierte Gülle werden die Nährstoffe im Wirtschaftsdünger effizienter eingesetzt, da die Ausbringungsverluste geringer ausfallen
- Unter Berücksichtigung der aktuellen Fördermöglichkeiten (Investitionsförderung und ÖPUL-Förderung) können die oft nicht unerheblichen Kosten gut abgefangen werden
- Der Boden muss die Gülle tatsächlich aufnehmen können. Die Bodenoberfläche darf z.B. nicht durch Gemeine Rispe „blockiert“ sein. Daher ist insbesondere bei starker Ausbreitung von „Problemgräsern“ auch eine Grünlandsanierung wichtig
- Die Geruchsbelastung fällt geringer aus, wodurch Konflikte mit Nachbarn vermieden bzw. reduziert werden können
Zusätzlich gab es die Möglichkeit sich vor Ort über Nachrüstlenksysteme, automatisierte Bodenprobennahme und den Einsatz von Drohnen (z.B. zur Aussaat einer Begrünung als Untersaat eine Woche vor der Getreideernte) in der Landwirtschaft zu informieren.
Die Landjugend sorgte während der Veranstaltung für das leibliche Wohl.
Die Landjugend sorgte während der Veranstaltung für das leibliche Wohl.