Effektive Beikrautregulierung: Herausforderungen und Lösungsansätze
Die biologische Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Daher sind alternative Methoden zur Beikrautregulierung erforderlich, die effektiv und umweltverträglich sind. Dabei gibt es aber folgende Herausforderungen:
- Konkurrenz mit Kulturpflanzen
Beikräuter können das Wachstum und die Entwicklung von Kulturpflanzen beeinträchtigen. Sie konkurrieren mit den Kulturpflanzen um Licht, Wasser und Nährstoffe und können so den Ertrag mindern. - Vielfalt der Beikräuter
Beikräuter können eine Vielzahl an Arten umfassen, die unterschiedliche Wachstumsmuster und Anpassungsstrategien aufweisen. Das erschwert die Möglichkeit, eine Lösung zur Regulierung aller Beikräuter zu finden. Neben kleinwüchsigen, unscheinbaren Arten gibt es auch Pflanzen, die äußerst giftig für Mensch und Tier sind, wie z.B. der Stechapfel. - Arbeitsbedarf
Viele mechanische Methoden zur Beikrautregulierung erfordern zusätzliche Arbeitszeit und Ressourcen, was die Kosten erhöhen kann. Ist eine händische Beikrautregulierung nötig, wie z.B. im Gemüsebau, vervielfacht sich der Arbeitsaufwand.
Lösungsansätze für eine effektive Beikrautregulierung
- Der optimale Zeitpunkt
Für die mechanische Beikrautregulierung ist es wichtig, den optimalen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Beim Blindstriegeln ist das wenige Tage (2 - 5 Tage, je nach Kultur) nach dem Anbau, bevor das Saatgut keimt. Wichtig ist hier eine gleichmäßige Ablagetiefe der Saat, damit das Saatgut nicht herausgestriegelt wird. Im empfindlichen Keimfadenstadium der Beikräuter werden optimale Erfolge erzielt. Für den optimalen Zeitpunkt des Striegelns sollte der Boden befahrbar und gut abgetrocknet sein. Man sollte sich bewusst sein, dass die Wirkung des Verschüttens der Beikräuter beim Striegeln mit ca. 70% größer ist als die Wirkung des Ausreißens mit ca. 30%. Nach dem Blindstriegeln kann bei den meisten Kulturen wieder ab dem 3 - 5-Blattstadium gestriegelt werden. - Wahl der Methode
Im Biolandbau stehen hauptsächlich Striegel- und Hackgeräte im Einsatz zur Bekämpfung von Beikräutern. Aber auch durch die Wahl der Fruchtfolge und dem Einbeziehen von Zwischenfrüchten und Untersaaten, durch die Bodenbearbeitung vor dem Anbau und die Sortenwahl lässt sich im Vorfeld schon einiges zur Regulierung der Beikräuter beitragen. Aber auch das Aufbringen von Mulchmaterial oder der Anbau einer Untersaat kann das Wachstum von Beikräutern unterdrücken. Ebenso kann das Fördern von natürlichen Feinden wie Insekten, Vögeln, oder bestimmter Pflanzenarten, die Beikräuter unterdrücken, hilfreich sein. In bestimmten Fällen kann auch das Aufbringen von organischen Mulchmaterialien das Wachstum von Beikräutern unterdrücken und den Boden vor Austrocknung schützen.
Im Biolandbau werden jedoch keine völlig unkrautfreien Bestände angestrebt, vor allem niedrig wachsende Beikräuter schützen vor Erosion und bieten Nahrungsquellen für viele Insektenarten, aber auch für das Bodenleben. Zudem sind manche Arten, wie z.B. der gewöhnliche Feldrittersporn oder der Acker-Hahnenfuß stark in ihrer Existenz bedroht.