Drohnensaaten - Teil 4: Resümee und Ausblick
Erkenntnisse aus 2022 kurz zusammengefasst
Vorernte-Begrünungen
Nicht vorrangig auf den "schlechtesten" Flächen ausprobieren - um fundierte Ergebnisse zu erzielen!
- Für eine erfolgreiche Drohnensaat ist ein sauberes Feld sehr wichtig.
- Standardunkräuter werden im Normalfall von den Begrünungen überwachsen - Wurzelunkräuter und Ähnliches stellen jedoch ein Problem dar.
- Vor allem auf leichten Böden ist darauf zu achten, dass in den Folgetagen nach der Aussaat mit Regen zu rechnen ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Pflanzen nach der Keimung vertrocknen.
- Die Strohverteilung muss sehr exakt erfolgen, ein Spreuverteiler ist sehr von Vorteil.
- Einstreuen im Zuge von mechanischen Unkrautregulierungen liefert den erfolgreichsten Aufwuchs.
- Ansonsten liegt das Saatgut ohne Bedeckung an der Bodenoberfläche, deshalb ist der Aufgang äußerst schlecht.
- Erosionsschutzstreifen sind Spezialfälle, wo die Drohnentechnologie sehr hilfreich sein kann:
o Auch der Anbau entlang von Höhenschichtlinien etc. ist möglich.
o Einsaat kann zu jedem Zeitpunkt erfolgen
o Erosionsschutzstreifen sind im Vergleich zu Untersaaten auch bei konventionellen Betrieben gefragt.
Nicht vorrangig auf den "schlechtesten" Flächen ausprobieren - um fundierte Ergebnisse zu erzielen!
Ausblick 2023
Der Schwerpunkt wird im kommenden Jahr vor allem auf die Erosionsschutzstreifen gelegt, da sich die Vorernteaussaaten als relativ problemlos zeigten.
Interessant sind hier vor allem unterschiedliche Aussaatzeitpunkte, Aussaatstärken und Mischungen. Ein weiterer Punkt sind Untersaaten beim Kürbis. Diese werden aktuell oft mit Spezialfahrzeugen (zum Beispiel Quads) oder per Hand mittels Kleegeige ausgebracht. Hier gibt es ein großes Potenzial für Drohneneinsaaten, da die schlechte Befahrbarkeit kein Problem mehr darstellen würde.
ÖPUL-Bestimmungen zur Bearbeitung von Zwischenfrüchten im Frühjahr beachten!
Wichtig: Zwischenfrüchte im Frühjahr müssen "mechanisch" beseitigt werden. Als "mechanische" Beseitigung gilt:
- Bodenbearbeitungsgeräte wie Pflug, Grubber, Kreiselegge, Scheibenegge, Rotoregge, Fräse, Tiefenlockerer oder Messerwalze werden nach dem vorgeschriebenen Begrünungszeitraum eingesetzt.
- Die Begrünung wird nach dem Abfrosten oder nach dem vorgeschriebenen Begrünungszeitraum bodennah gehäckselt oder anders zerkleinert.
- Die abgefrorenen Begrünungspflanzen werden niedergewalzt. Ein frühzeitiges Walzen im Winter kann aber auch als Pflegemaßnahme gesehen werden und muss nicht eine mechanische Beseitigung darstellen.
- Die Begrünungspflanzen sind vollständig abgefrostet und niedergebrochen.
- Nach dem Begrünungszeitraum erfolgt die Einsaat einer Folgekultur mittels Direkt‐ oder Mulchsaat bzw. Saat im Strip‐Till‐Verfahren.
- Striegeln der Begrünung
- Einkürzen der Begrünung im Herbst zur Masseverringerung