Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 14/2024
Wintergerste
Viele Wintergerste spitzen bereits mit den Grannen oder haben die Ähre schon geschoben. Die kühle Witterung hat die Entwicklung der Pflanzen etwas gehemmt und auch die Krankheiten konnten sich durch die kühle Witterung nicht so rasch entwickeln. Bei wieder ansteigenden Temperaturen herrschen aber durch die Feuchtigkeit im Bestand gute Ausbreitungsmöglichkeiten.
Unsere Hauptkrankheit Ramularia schädigt Blätter, Halme und Grannen (wichtig für die Assimilation) besonders, wenn strahlungsintensive Witterung herrscht. Vereinzelt findet man im unteren Blattbereich bereits Symptome der Krankheit, in nächster Zeit ist bei Wärme mit einer intensiven Sporenausbreitung zu rechnen. Über die aktuellen Infektionsbedingungen gibt es Informationen unter www.warndienst.at.
Unsere Hauptkrankheit Ramularia schädigt Blätter, Halme und Grannen (wichtig für die Assimilation) besonders, wenn strahlungsintensive Witterung herrscht. Vereinzelt findet man im unteren Blattbereich bereits Symptome der Krankheit, in nächster Zeit ist bei Wärme mit einer intensiven Sporenausbreitung zu rechnen. Über die aktuellen Infektionsbedingungen gibt es Informationen unter www.warndienst.at.
Wenn die Grannen spitzen oder die Ähre bereits freisteht, soll bis Mitte nächster Woche – danach ist wieder etwas unbeständigere Witterung angesagt – mit einer Behandlung nicht mehr zugewartet werden. Basis einer Ramulariabekämpfung sind 1,5 l/ha Folpan 500 SC bzw. Multivo kombiniert mit carboxamidhältigen Produkten wie 1,25 l/ha Ascra Xpro, 1 l/ha Elatus Era, 1,25 l/ha Input Xpro, 1,5 l/ha Revytrex, 1,25 l/ha Variano Xpro. Auch wo bereits eine Vorlage im ES 31/32 soll mit einer Behandlung nicht mehr zugewartet werden – spätester Zeitpunkt ist die freistehende Ähre, die Grannen dürfen das Fahnenblatt und die darunterliegenden Blätter noch nicht abdecken. Möglich sind auch 1 l/ha Balaya bzw. 1,25 l/ha Delaro Forte. Die Bekämpfungsschwellen für die einzelnen Krankheiten sind der Nr. 11 Aussendung zu entnehmen.
Wintergerste-Wachstumsreglereinsatz
Der Einsatz von Wachstumsreglern ist je nach Zulassung der einzelnen Produkte bis maximal ES 49 (Grannenspitzen) möglich. Sobald seitlich die Ähre sichtbar wird, kann es zu Schäden kommen. Für etephonhältigen Produkten (Cerone 480 SL (0,4-0,6 l/ha) /Cerone (0,3-0,5 l/ha), Ipanema (0,4-0,6 l/ha) – muss bis 17. Mai 2025 verbraucht werden) sind mindestens 14-15 °C Tagestemperaturen notwendig, Nachtfröste dürfen nicht eintreten. Etwas weniger Temperaturansprüche haben Fabulis OD (0,4-0,5 l/ha), Prodax (0,3-0,4 kg/ha) und Moddus (0,3-0,4 l/ha). Mischungen mit Cerone sind möglich. Bei Einsatz gemeinsam mit einem Fungizid kann die Aufwandmenge der Wachstumsregler um ca. 20 bis 25 % reduziert werden.
Winterweizen
Die meisten Winterweizen befinden sich im 2-Knoten-Stadium (ES 32) spät gebaute, noch im ES 31, früh gebaute werden die ersten das Fahnenblatt schieben. Der Infektionsdruck mit Septoria tritici ist durch die Niederschläge wieder gestiegen. Dort wo bereits ein Fungizideinsatz erfolgte, kann bis zum vollen Fahnenblatt (ES 39) mit einer eventuell notwendigen 2. Behandlung zugewartet werden. Wo noch keine Behandlung erfolgte, soll der Befall individuell beurteilt werden.
Bei S.tritici kann der bayerische Schwellenwert herangezogen werden – dort dienen ab ES 31 das F-3 und F-4 als Beurteilungskriterium (40 % Befallshäufigkeit als Bekämpfungsschwelle, 30 Pflanzen werden dabei beurteilt). Typische Symptome für die Krankheit sind runde bis teilweise längliche braune Flecke mit schwarzen Fruchtkörpern (Pyknidien). Ist der Schwellenwert überschritten, soll bis zum Wochenende eine Behandlung erfolgen, um die Infektionen, die ab 16.04. möglich waren, noch zu erfassen.
Bei bereits starkem Septoria-Befall haben reine prothioconazolhältige Produkte (z.B. Pecari 300 EC, Protendo 300 EC, etc.) eine gute Wirkung. Aus resistenzvorbeugenden Gründen könnte auch eine Beimischung von Folpan/Multivo (1,5 l/ha) erfolgen. Möglich ist auch eine Kombination aus 0,5 l/ha Pecari 300 EC und 0,5 kg/ha Unix. Bei breiter Infektionsgefahr können jetzt auch Behandlungen mit (0,8)-1,0 l/ha Balaya (Azolwirkstoff Revysol-Mefentrifluconazol) oder 1,25 l/ha Delaro Forte (Azolwirkstoff Prothioconazol) erfolgen. Die Behandlung im Fahnenblatt kann dann mit einem mefentrifluconazolhältigen Fungizid (z.B. Revytrex, Balaya) oder Univoq erfolgen.
Wurde Balaya vorgelegt sind im Fahnenblatt auch die starken Carboxamidprodukte Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro (bei Mehltau) oder das Picolinamid Univoq möglich. Sind nur Mehltau oder Rostpilze vorhanden so kann eine Behandlung mit Pronto plus (0,75-1,0 l/ha) eine günstige Möglichkeit sein. Gelbrost hatte durch die kühle und feuchte Witterung auch gute Ausbreitungsmöglichkeiten. Erkennbar ist er an den perlschnurartig aufgereihten gelben, abwischbaren Pusteln. Die kritischen Werte sind 30 % befallene Pflanzen bzw. beginnende Nesterbildung. Manche Sorten wie Tiberius zeigen gelbe Blätter bzw. Blattspitzen, dies sind Reaktionen auf die Witterung und keine Krankheit.
Die Details für die einzelnen Regionen samt Prognose gibt es auf www.warndienst.at. Die nächste Warndienstbonitur erfolgt Anfang nächster Woche, eine Information gibt es ab 30.04.
Die Empfehlungen zu Mais und Sojabohne sind in der vorletzten Aussendung nachlesbar.
Die Empfehlungen zu Mais und Sojabohne sind in der vorletzten Aussendung nachlesbar.
Spritzfenster anlegen
Um zu sehen, ob die gesetzen Maßnahmen wirksam oder überhaupt notwendig waren, ist es sehr hilfreich Spritzfenster anzulegen. Der im "Links zum Thema" abrufbare Artikel gibt Informationen dazu.