Zwischenfruchtanbau: Die Bodentemperatur als schleichender Feind der Bodenbiologie
Warum ist ein erhitzter Ackerboden so problematisch?
In den heißen Sommermonaten erhitzen sich Böden stark, wenn sie nicht mit einer Kultur oder Mulchschicht bedeckt sind. Die Temperaturen können in der heißen Sommersonne bei bearbeiteten, schwarz gehaltenen Äckern in den obersten Zentimetern bis über 50 Grad Celsius erreichen. Diese hohen Temperaturen richten schwere Schäden am Bodenleben, das für die Fruchtbarkeit der Böden sorgt, an. Bakterien und Pilze bestehen wie wir Menschen zum Großteil aus Eiweiß. Sie sterben deshalb bei einer Körpertemperatur von über 44 Grad ab. Zu viel Hitze im Boden zerstört somit das Bodenleben.
Mit Hitze baut sich Humus ab
Bevor sie absterben, beginnen sie bei Temperaturen von über 30 Grad ihre Arbeit einzustellen. Bakterienstämme, die für den Abbau von organischer Substanz verantwortlich sind, gewinnen die Überhand. Wegen des fehlenden Hitzeschutzes baut sich Humus im Boden ab. Mit dem Verlust von Feuchtigkeit durch zu hohe Verdunstung ergibt sich damit der dritte Nachteil.
Zwischenfrüchte kühlen den Boden
Abhilfe können im Sommer Zwischenfrüchte schaffen, da gleich nach der Ernte gesäte Pflanzenmischungen den Boden rasch beschatten. Diese Bodenbedeckung kann schnell kühlen und die Temperatur um über 20 Grad absenken. Kühler Boden erhält die Vielfalt an Bodenleben und die Begrünung bringt mit Nährstoffspeicherung und Humusaufbau weitere Vorteile.
Tipps zur Regelung der Bodentemperatur
- Boden bedecken: Um den Boden in den heißen Sommermonaten kühl zu halten, bieten sich Zwischenfrüchte an. Der Pflanzenbewuchs beschattet den Boden und schützt ihn vor Überhitzung. Ebenso beeinflusst eine simple Mulchschicht aus Häckselstroh und Ernteresten die Bodentemperatur und die Bodenfeuchte positiv.
- Pflanzenvielfalt: Die Pflanzenvielfalt der Zwischenfruchtmischungen schafft eine sehr gute Beschattung des Bodens durch eine Art Mischwaldeffekt, da es mehrere Etagen an Blattwerk gibt, die vor Hitze und Austrocknung schützen. Zusätzlich sammeln diese Mischkulturen sehr gut Tau, der der Folgekultur zugute kommt.
- Richtiges Management: Die Bodentemperatur kann man auf mehrere Arten regeln. Dabei kann der Betriebsleiter die für ihn am einfachsten umsetzbare Maßnahme wählen. Damit der Aufgang optimal und die Kühlung anschließend erfolgreich ist, empfiehlt es sich, die Zwischenfruchtmischung wie eine Hauptfrucht zu behandeln.