Zweitfruchtanbau nach früher Getreideernte
Als Vorfrüchte kommen in dieser Diskussion Frühkartoffel, Wintergerste oder Ganzpflanzensilagen von Getreide oder Feldfutter in Frage.
Körnerhirse
Der Erfolg des Zweitfruchtanbaus hängt im Wesentlichen von einem so früh als möglichen Anbautermin ab. Dieser sollte nicht später als zwischen 20. und 25. Juni erfolgen. Spätere Anbautermine haben bei Hirse bis dato nicht funktioniert. Zeitgerecht angebaut wurden mit den Hirsesorten Blogg, Anggy und Benggal zwischen vier und fünf Tonnen je Hektar geerntet (32 bis 37 % Kornfeuchte). Julisaaten sind auf unter eine Tonne gefallen.
Körnermais
Bei Körnermais haben die Versuche vor den Maiswurzelbohrerzeiten ansprechende Erträge von 8 bis 10 t/ha, allerdings mit hoher Kornfeuchtigkeit, ergeben. Das Risiko, bei so späten Aussaatterminen mit Maiswurzelbohrernarbenfraß konfrontiert zu werden, ist äußerst groß.
Sojabohne
Bei Sojabohne der frühen Reifegruppe (OOO-Sorten) haben wir häufig, auch im Vorjahr, gute Erfolge beobachten dürfen. Die Erträge der letzten Jahre lagen zwischen 1.500 bis 2.500 kg je Hektar. Die niederschlagsreiche Witterung mit geringer Sonnenscheindauer im Herbst war für den Zweitfruchtanbau nicht unbedingt förderlich.
Bodenvorbereitung
Um Zeit für die Entwicklung der Kultur zu gewinnen ist es wichtig, einerseits eine wassersparende Bodenbearbeitung zu machen und anderseits alles daran zu setzen, optimale Keimbedingungen für einen raschen Feldaufgang zu gewährleisten. Aufgrund der niedrigen Ertragserwartungen im Vergleich zum Hauptfruchtanbau ist es nicht notwendig, in Zeiten hoher Temperaturen mit dem Pflug Wasserverluste zu riskieren. Eventuell vorhandener Mulch der Vorfrucht an der Oberfläche muss jedoch, zum Beispiel mit einem seichten Grubbereinsatz oder einer Scheibeneggenüberfahrt, in den Griff bekommen werden. Drillsaaten haben deshalb leider das Problem, dass der Feldaufgang leidet. Einzelkornsaaten mit guter Mulchräumtechnik (Sternräumschare) haben diesbezüglich bessere Resultate gezeigt.