Vorbeugender Erosionsschutz im Herbst - "einfach und wirksam!"
Damit Bodenerosionen im kommenden Frühjahr und Sommer gezielt vorgebeugt werden können, müssen dafür die Weichen bereits im Herbst gestellt werden. Gerade in dieser Jahreszeit während der Bodenbearbeitung und der Herbstaussaat, können die Felder mit einfachen Maßnahmen gut für das nächste Jahr vorbereitet werden.
Bevor auf einige wertvolle Tipps aus der Praxis eingegangen wird, werden zu Beginn die wichtigsten Maßnahmen und Bodeneigenschaften gegen Erosion angeführt.
Bevor auf einige wertvolle Tipps aus der Praxis eingegangen wird, werden zu Beginn die wichtigsten Maßnahmen und Bodeneigenschaften gegen Erosion angeführt.
Das "ABC" gegen Erosion
Wichtigste Faktoren zur Vermeidung von Wasser und Bodenerosion sind ein hohes Infiltrations- und Wasserrückhaltevermögen, Gefügestabilität sowie die Bodenbedeckung des Bodens. Zum Bespiel wird bereits ab einer durchgehenden Bodenbedeckung von > 30% das Risiko von Bodenabträgen deutlich gemindert. Entscheidend ist deshalb, Zeiten mit geringer Bodenbedeckung zu minimieren. Kommt es aber trotz Bodenbedeckung zum Beispiel bei klimawandelbedingten Starkregenereignissen zu Wassererosionen, nimmt die Gefüge-/Krümelstabilität des Bodens eine wichtige Rolle ein. Diese wird erheblich von der Kalkversorgung beeinflusst. So zeigt sich zum Beispiel, dass auf gut versorgten Böden klares Wasser abfließt und auf schlechter versorgten getrübtes Wasser. Sprich, der Boden erodiert bei schlechter Kalkversorgung stärker.
Ebene Ackerflächen sind zum Beispiel bei schlechter Kalkversorgung von der sogenannten "inneren Erosion" gefährdet. Bei der inneren Erosion ist die oberflächliche Krümelstruktur geschädigt. Dort finden sich anstelle stabiler größerer Strukturen viele einzelne Körnchen, ein sogenanntes Einzelkorngefüge. Im übertragenen Sinne leidet der ebene Boden an "Arterienverkalkung". Die Verringerung des Grobporenvolumens verschlechtert sowohl die Fähigkeit zum Gasaustausch wie auch das Infiltrationsvermögen.
Für das Infiltrationsvermögen des Ackerbodens ist neben der Gefügestabilität auch der Zwischenfruchtanbau von großer Bedeutung. Zwischenfruchtmischungen mit Flach- und Tiefwurzeln, brechen Verdichtungen auf, verbessern die Bodenstruktur und erhöhen somit das Porenvolumen. Das Ergebnis, Wasser versickert besser bzw. kann besser im Boden gespeichert werden.
Ebene Ackerflächen sind zum Beispiel bei schlechter Kalkversorgung von der sogenannten "inneren Erosion" gefährdet. Bei der inneren Erosion ist die oberflächliche Krümelstruktur geschädigt. Dort finden sich anstelle stabiler größerer Strukturen viele einzelne Körnchen, ein sogenanntes Einzelkorngefüge. Im übertragenen Sinne leidet der ebene Boden an "Arterienverkalkung". Die Verringerung des Grobporenvolumens verschlechtert sowohl die Fähigkeit zum Gasaustausch wie auch das Infiltrationsvermögen.
Für das Infiltrationsvermögen des Ackerbodens ist neben der Gefügestabilität auch der Zwischenfruchtanbau von großer Bedeutung. Zwischenfruchtmischungen mit Flach- und Tiefwurzeln, brechen Verdichtungen auf, verbessern die Bodenstruktur und erhöhen somit das Porenvolumen. Das Ergebnis, Wasser versickert besser bzw. kann besser im Boden gespeichert werden.
Weitere Maßnahmen gegen Erosion (Auswahl):
- Kalken zur Erhaltung der Gefügestabilität (Krümelstabilität)
- Fruchtfolgeplanung und Fruchtartenwahl je nach Erosionsgefährdung
- Soweit wie möglich nicht wendende, sondern mulchende Bodenbearbeitung
- Wo es möglich ist Querbewirtschaftung
- Vermeidung von Bodenverdichtungen (Infiltrationsvermögen aufrechterhalten)
- Auf Erosionshotspots Drohnenuntersaaten durchführen
- Anlage von Gewässerrandstreifen, Dauerbegrüngen von Abflusswegen (Agraratlas)
- Schlagteilungen, Verkürzung der Hanglänge
- Mulchsaat
1.Tipp: Optimierung der Bodenbearbeitung im Herbst
Da viele Felder im Herbst vor der Herbstaussaat bearbeitet werden, bietet sich jetzt die Möglichkeit, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Mit der richtigen Technik können Landwirtinnen und Landwirte den Boden nicht nur für die Aussaat vorbereiten, sondern auch den Erosionsschutz stärken.
Das Saatbeet sollte nicht zu fein bereitet werden. Neben der wichtigen Feinerde für gute Keimbedingungen, ist es zur Erosionsvermeidung wichtig, dass auch größere Bodenkrümel an der Erdoberfläche verbleiben.
Hierzu sollte bei der Werkzeugwahl für Grubber oder Saatbettkombination darauf geachtet werden, eher auf lockernde, schmal eingreifende, nicht zu stark mischende Werkzeuge zu setzen. Wenn es nicht nötig ist, Nachlaufwerkzeuge weglassen und die Geschwindigkeiten reduzieren. Bei Kreiseleggen Planierschilder hochstellen und Drehzahl reduzieren ("kein Mehl produzieren").
Ein interessantes Praxisbeispiel sieht man anhand folgender Bilder. Unser Wasserbauer aus Hargelsberg hat zwei alte Flügelschare an seinem Feingrubber für den ersten Arbeitsgang angebracht, weil sie für diese Arbeit noch gut genug schienen.
Hierzu sollte bei der Werkzeugwahl für Grubber oder Saatbettkombination darauf geachtet werden, eher auf lockernde, schmal eingreifende, nicht zu stark mischende Werkzeuge zu setzen. Wenn es nicht nötig ist, Nachlaufwerkzeuge weglassen und die Geschwindigkeiten reduzieren. Bei Kreiseleggen Planierschilder hochstellen und Drehzahl reduzieren ("kein Mehl produzieren").
Ein interessantes Praxisbeispiel sieht man anhand folgender Bilder. Unser Wasserbauer aus Hargelsberg hat zwei alte Flügelschare an seinem Feingrubber für den ersten Arbeitsgang angebracht, weil sie für diese Arbeit noch gut genug schienen.
Nach den starken Niederschlägen im September trat genau an den Stellen, wo die breiteren Flügelschare arbeiteten, Erosion auf. Die Erklärung vom Betrieb ist, dass die breiteren Flügelschare einen leichten Schmierhorizont unter den Scharen hinterließen, wo sich das Wasser schneller in Bewegung setzte, als im Vergleich zu den schmalen Scharen, die eher auflockernd wirkten. Somit wurden die Schare wieder entfernt.
2.Tipp: verlängertes Vorgewende und Ackerfurchen richtig anlegen
Sollte eine Fläche nicht begrünt über den Winter gehen, oder wie bei unserem Wasserbauern das Vorgewende zur Weizenaussaat verlängert werden, kann die richtige Anlage der Ackerfurche eine einfache Maßnahme sein, um das abfließende Wasser und die Erde aufzuhalten. Durch das verlängerte quergepflügte/angesäte Vorgewende wird eine längere Pufferzone geschaffen, die der Fließrichtung des Wassers entgegenwirkt. Zusätzlich im Frühjahr bei der Schneeschmelze, sind diese Furchen die ersten Bereiche, die sich bei Erosion mit Erde füllen können und so helfen, den Boden auf der Fläche zu behalten.
3.Tipp: Kanalschächte und Wasserabflüsse überprüfen
Vielfach läuft Wasser im Herbst und Winter oder auch im Frühjahr bei der Schneeschmelze an vollen Kanalschächten und Gräben vorbei, was zu zusätzlicher Bodenerosion führen kann. Jetzt ist die Zeit, die Zuflüsse zu Kanalschächten und Wasserabflüssen zu überprüfen und gegebenenfalls zu räumen. Eine ordnungsgemäße Wasserableitung schützt den Boden und verhindert eine weitere Abtragung von wertvollem Humus. Erde, die sich zum Beispiel an Feldrändern durch Anschwemmung abgelagert hat, eignet sich sehr gut um Feldecken aufzufüllen, wo mit Geräten immer nach innen gearbeitet wird.
Die Zuflüsse zu den Kanalschächten sind regelmäßig zu überprüfen und, wo nötig, zu korrigieren. Auch kleine Änderungen in der Wasserableitung können einen großen Unterschied für den Erosionsschutz machen. Diese Maßnahmen helfen nicht nur im Frühjahr, sondern auch bei Starkregenereignissen.
Die Zuflüsse zu den Kanalschächten sind regelmäßig zu überprüfen und, wo nötig, zu korrigieren. Auch kleine Änderungen in der Wasserableitung können einen großen Unterschied für den Erosionsschutz machen. Diese Maßnahmen helfen nicht nur im Frühjahr, sondern auch bei Starkregenereignissen.
4.Tipp: Begrünte Retentionsflächen schaffen
An Feldrändern können begrünte Retentionsflächen angelegt werden, um abgeschwemmte Erde aufzufangen und das Wasser zu verzögern. Solche Flächen wirken wie natürliche Barrieren und halten sowohl Wasser als auch Erde zurück, bevor diese unkontrolliert abfließen.
5.Tipp: Fahrgassenbegrünung bzw. Intervallbegrünung
Die Begrünung von Fahrgassen ist eine wirkungsvolle Maßnahme, um Bodenerosion vorzubeugen. Gleichzeitig trägt sie zur Bodenverbesserung bei, indem der Bodenverdichtung vorgebeugt wird. Eine Weiterentwicklung der flächigen Fahrgassenbegrünung ist die Intervallbegrünung. Für die Anlage einer Intervall-Fahrgassenbegrünung ist eine GPS-gesteuerte Sämaschine mit Teilbreitenschaltung und variable Saatmengensteuerung nötig, um exakt festzulegen, in welchen Abschnitten der Fahrgassen Begrünungspflanzen ausgebracht werden.
Fazit
Die Bodenbearbeitung und Aussaat im Herbst bietet eine hervorragende Gelegenheit, präventive Maßnahmen zum Erosionsschutz umzusetzen. Die anfangs erwähnten Eigenschaften des Bodens und die gezielten Maßnahmen gegen Erosion werden in Zukunft eine noch viel größere Bedeutung erhalten, wenn der Trend von Trockenperioden gefolgt von Starkregenereignissen in dieser Frequenz anhält, oder zunimmt. Die Vermeidung von Bodenerosion und der Erhalt von Bodenfruchtbarkeit werden, neben vielen anderen Herausforderungen, Schlüsselfaktoren für eine resiliente und zukunftsträchtige Landwirtschaft sein.