Stallklima - Einer der größten Stressfaktoren beim Kalb
Temperatur - Muss es warm sein für die Kälber?
Kälber haben etwas andere Temperaturansprüche als Kühe. Die untere kritische Temperatur bei neugeborenen Kälbern ist 20 Grad Celsius. Gerade in den ersten Lebensstunden, wenn das Kalb noch nass ist, sollte wirklich darauf geachtet werden, es entsprechend warm zu halten. Dies kann mit einer Wärmelampe, einer Kälberdecke oder einem temperierten Raum gewährleistet werden. Im Sommer reicht vielleicht eine gute Strohschicht aus. Danach kommt es auf die Versorgung des Kalbes mit Milch an, wie tief die Temperatur sein darf. Ein Kalb, das in etwa 500 g tägliche Zunahme hat (Milchmenge unter 8 l täglich) braucht in der Regel ca. 10 Grad Celsius, um seine Körpertemperatur aufrechterhalten zu können, weil zu wenig Energie über die Nahrung bereitgestellt wird. Ist es kälter, leidet das Wachstum und das Immunsystem. Atemwegserkrankungen und Durchfall können die Folge sein. Kälber, die gut mit Milch versorgt werden oder sogar ad libitum getränkt werden, sind viel weniger empfindlich, was die Umgebungstemperatur angelangt. Sie kommen auch mit Temperaturen um den Gefrierpunkt gut zurecht.
Voraussetzung ist immer: Trockenes Fell und niedrige Luftfeuchtigkeit. Dann sind Kälber gut kältetolerant. Sofern ein trockener, eingestreuter und windgeschützter Bereich vorhanden ist, gibt es auch bei Frost keinen Kältestress. Es wird empfohlen, Kälber in den ersten Lebenswochen in der kritischen nass-kalten Zeit auch mit Kälberdecken zusätzlich warm zu halten.
Voraussetzung ist immer: Trockenes Fell und niedrige Luftfeuchtigkeit. Dann sind Kälber gut kältetolerant. Sofern ein trockener, eingestreuter und windgeschützter Bereich vorhanden ist, gibt es auch bei Frost keinen Kältestress. Es wird empfohlen, Kälber in den ersten Lebenswochen in der kritischen nass-kalten Zeit auch mit Kälberdecken zusätzlich warm zu halten.
Weitere wesentliche Einflussfaktoren
Kälber benötigen trockenere Luft als Kühe. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Kälberstall beträgt 40 - 60%. Im Winter ist dies schwer zu erreichen, außer man heizt (Porendecke). Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, wird das Fell der Kälber nass und es droht eine Erkältung. Daher ist es unumgänglich, dass auch im Kälberstall im Winter ein ausreichender Luftwechsel stattfindet. Die "feuchte" Stallluft muss mindestens vier bis sechs Mal in der Stunde durch Frischluft ersetzt werden. Die Herausforderung liegt darin, dass die Kälber dabei möglichst keine Zugluft abbekommen dürfen. Dies erreicht man entweder über einen vollklimatisierten Stall, wo die Lüftungsraten und Windgeschwindigkeiten eingestellt werden können (Porendecke eventuell Schlauchlüftung, aber nur wenn die Luft vorgewärmt werden kann) oder man bieten den Kälbern einen geschützten Klimabereich (von drei Seiten und von oben zu - wie beim Kälberiglu), wo sie sich zurückziehen können und vor Zugluft geschützt sind, und nutzt Fenster, Tore und Curtains, um zu lüften. Im Winter darf die Strömungsgeschwindigkeit im direkten Kälberbereich max. 0,2 m/s betragen, im Sommer darf sie etwas höher sein mit maximal 0,6 m/s.
Große Probleme können auch Kältebrücken (unisolierte Stellen oder Stellen wo es direkt in den Kälberstall zieht) machen. Liegt ein Kalb an einer Stelle, wo es kalter Zugluft ausgesetzt ist oder wo es Kältestrahlung gibt, dann wird es mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit krank werden. Daher gilt es, direkt in den Boxen zu überprüfen, ob es irgendwo Bereiche mit Zugluft gibt. Auch kalte Betonwände sind Kältebrücken. Sie strahlen die Kälte ab. Liegt ein Kalb mit dem Rücken an einer kalten Betonwand ist dies sehr ungünstig.
Schadgase in der Stallluft spielen beim Kalb auch eine größere Rolle als bei der Kuh, weil im Kälberstall vielfach die Mindestluftaustauschrate nicht gewährleistet ist aus Angst vor Zugluft. Die Folge davon ist, dass die Konzentration von Schadgasen in der Stallluft natürlich ansteigt. Je mehr Luftwechsel im Stall, umso geringer die Probleme mit Schadgasen. Die Konzentration der Schadgase ist auch abhängig von Besatzdichte, Ausmistintervall, Einstreumengen und wie viel Luftvolumen generell zur Verfügung steht.
Ist der Luftwechsel zu gering, können sich auch Viren, Bakterien und Pilze in der Stallluft schneller anreichern und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier erkrankt, ist höher als bei guten Luftverhältnissen.
Große Probleme können auch Kältebrücken (unisolierte Stellen oder Stellen wo es direkt in den Kälberstall zieht) machen. Liegt ein Kalb an einer Stelle, wo es kalter Zugluft ausgesetzt ist oder wo es Kältestrahlung gibt, dann wird es mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit krank werden. Daher gilt es, direkt in den Boxen zu überprüfen, ob es irgendwo Bereiche mit Zugluft gibt. Auch kalte Betonwände sind Kältebrücken. Sie strahlen die Kälte ab. Liegt ein Kalb mit dem Rücken an einer kalten Betonwand ist dies sehr ungünstig.
Schadgase in der Stallluft spielen beim Kalb auch eine größere Rolle als bei der Kuh, weil im Kälberstall vielfach die Mindestluftaustauschrate nicht gewährleistet ist aus Angst vor Zugluft. Die Folge davon ist, dass die Konzentration von Schadgasen in der Stallluft natürlich ansteigt. Je mehr Luftwechsel im Stall, umso geringer die Probleme mit Schadgasen. Die Konzentration der Schadgase ist auch abhängig von Besatzdichte, Ausmistintervall, Einstreumengen und wie viel Luftvolumen generell zur Verfügung steht.
Ist der Luftwechsel zu gering, können sich auch Viren, Bakterien und Pilze in der Stallluft schneller anreichern und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier erkrankt, ist höher als bei guten Luftverhältnissen.
Gehalt an Viren und Bakterien in Frischluft und in Stallluft
Im Freien | 100 - 1.000 kbE / m³ |
Sauberes Büro | 1.000 - 2.000 kbE / m³ |
Gut durchlüfteter Stall | 1.000 - 15.000 kbE / m³ |
Schlechte Kälberställe | 25.000 - 3 Mio. kbE / m³ |