Satellitengestützte Lenksysteme
Wie lassen sich die Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien zentimetergenau und richtig in das Traktorterminal einspielen? Solche und ähnliche Fragen tauchen bei vielen Landwirten auf, wenn sie sich mit dem Lenksystem zum ersten Mal auseinandersetzen. Das Aufzeichnen der Daten bei den ersten Feldarbeiten mit dem Lenksystem ist oft mühsam und überfordert viele, die mit der neuen Technik noch nicht so vertraut sind. Zudem kommt es oft zu nicht erwünschten Ungenauigkeiten.
Um vorab Bearbeitungsgrenzen ins Lenksystemterminal einzuspielen, versuchen einige Landwirte eAMA-Shapes oder Daten vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen in die Lenksystemsoftware zu importieren. Viele stoßen dabei aber auf Hürden. Nicht richtig aufbereitete Importdateien führen zu Import- oder Lagefehlern. So kommt es zum Beispiel zu Bearbeitungsgrenzen, die bis zu 30 cm von der tatsächlichen Grenze abweichen oder gar kilometerweit vom Feld entfernt sind.
Kammerberater bieten Unterstützung
Mit ihrem neuen Beratungsprodukt "Lenksystem - Fahrspurplanung" bietet die LK NÖ den Landwirten nun kompetente Unterstützung bei dieser Problematik. Das Beratungsprodukt sieht im ersten Schritt eine RTK-genaue Erhebung der Bearbeitungsgrenzen mittels eines RTK-Messstabs am Feld vor. Dies geschieht in Anwesenheit des Landwirts. So kann eine auf zwei Zentimeter genaue Bearbeitungsgrenze garantiert werden.
Bei eAMA-Shapes ist die Datengrundlage aus Luftbildern digitalisiert worden, die nie diese Genauigkeit haben können. Vor Ort besprechen der Berater und der Landwirt gemeinsam, wo die Bearbeitungsgrenzen verlaufen sollen. Weiters wird auch vereinbart, wie die Benennung der Spurlinien erfolgen soll. So kann sich der Bewirtschafter etwa wünschen, dass die Spur "Hausacker Huberseite" heißen soll.
Bei eAMA-Shapes ist die Datengrundlage aus Luftbildern digitalisiert worden, die nie diese Genauigkeit haben können. Vor Ort besprechen der Berater und der Landwirt gemeinsam, wo die Bearbeitungsgrenzen verlaufen sollen. Weiters wird auch vereinbart, wie die Benennung der Spurlinien erfolgen soll. So kann sich der Bewirtschafter etwa wünschen, dass die Spur "Hausacker Huberseite" heißen soll.
Nach der Erhebung vor Ort werden die Rohdaten in einem zweiten Schritt bearbeitet und die Spurlinien in das herstellerspezifische Datenformat umgewandelt. Der Landwirt erhält diese Datei per E-Mail oder per Datenträger. Anschließend braucht er die Datei nur in seinen Traktorterminal zu importieren. Auf Wunsch kann der Import auch vom Berater vor Ort erfolgen.
Vorteile für den Landwirt
Dieses Beratungsprodukt hat viele Vorteile:
- Die Nutzung des Lenksystems ist sofort möglich, ohne dass man zuvor selbst Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien mit dem Fahrzeug aufzeichnen muss.
- Der Landwirt wird bei der Spurlinienerstellung vom zuständigen Berater unterstützt und muss sich vergleichsweise wenig mit der Spurlinienerstellung beschäftigen.
- Die Feldaufzeichnung erfolgt unabhängig von der Traktormarke. Somit können die Daten bei einem Traktortausch rasch in ein neues Lenksystemterminal eingespielt werden.
- Man muss sich kein Fachwissen hinsichtlich der Anwendung verschiedener Softwareprodukte zur Erstellung von Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien aneignen.
- Zudem entfallen die Anschaffungskosten teurer Softwareprodukte, die man danach vielleicht nur selten benötigt.
Gemeinsam mit dem Maschinenring Niederösterreich-Wien nimmt die LK NÖ das Thema Digitalisierung und "Precision Farming" in Angriff. Künftig können Betriebe entscheiden, ob sie sich den erforderlichen RTK-Messstab vom Maschinenring NÖ-Wien ausborgen, um die oben beschriebenen Tätigkeiten zur Erhebung der Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien selbst vorzunehmen oder ob sie die Erhebung als Service der Landwirtschaftskammer NÖ nutzen möchten.