Raps-Unkrautbekämpfung unter den Aspekten des Grundwasserschutzes
Problematisch sind die Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor. Produkte mit diesen Wirkstoffen haben zusätzlich einige Auflagen. Metazachlor (Butisan, Fuego, Rapsan, etc.) und Dimethachlor (Colzor Trio) bauen sich gemeinsam zum Dimethachlor Metabolit CGA 369873 ab. Dieser Metabolit wird in einigen Regionen über dem Trinkwassergrenzwert nachgewiesen und stellt die Wasserversorger vor große Probleme.
Produkte mit diesen Wirkstoffen dürfen in Wasserschutz- und Schongebieten (ausgenommen Heilquellen, Heilmoore bzw. Thermalwässer) und bei der Teilnahme am ÖPUL-Programm Vorbeugender Grundwasserschutz-Acker nicht mehr eingesetzt werden. Weiters haben sie die Auflage, dass sie insgesamt nicht mehr als einmal in einem Zeitraum von drei Jahren auf der gleichen Fläche angewendet werden dürfen, es sind auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese beiden Wirkstoffe enthalten, möglich.
Produkte mit diesen Wirkstoffen dürfen in Wasserschutz- und Schongebieten (ausgenommen Heilquellen, Heilmoore bzw. Thermalwässer) und bei der Teilnahme am ÖPUL-Programm Vorbeugender Grundwasserschutz-Acker nicht mehr eingesetzt werden. Weiters haben sie die Auflage, dass sie insgesamt nicht mehr als einmal in einem Zeitraum von drei Jahren auf der gleichen Fläche angewendet werden dürfen, es sind auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese beiden Wirkstoffe enthalten, möglich.
Strategien ohne die Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor
Ohne die beiden Wirkstoffe bleiben für "Grundwasserbetriebe" das breit wirksame Nero, Gajus, reine Clomazone-Produkte (z.B. Centium CS, Reactor - beide als Mischpartner oder in Spritzfolgen) aber auch Tanaris über. In der Praxis hat sich kurz nach dem Anbau bis in das Auflaufen des Unkrautes der Einsatz von 1,5 l/ha Tanaris bewährt, eventuell noch auflaufende Unkräuter können mit 0,25 l/ha Belkar ab dem 2-Blattstadium des Rapses bekämpft werden. Gibt es am Schlag bereits größere Probleme mit Vogelmiere, dann bleibt nur Nero im Vorauflauf als einzige praktikable Lösung.
Seit einigen Jahren ist Gajus (3,0 l/ha) auf dem Markt, es beinhaltet die Wirkstoffe Pethoxamid (bekannt aus Successor 600) und Picloram (war ein Bestandteil von Effigo). Die Anwendung ist vom Vorauflauf bis in das 4-Blattstadium des Raps möglich, wobei jedoch die Unkräuter noch klein sein sollen (1-Blattstadium). Schwächen bestehen bei Acker-Hellerkraut/Hirtentäschel, Ackerveilchen, Besenrauke, Vogelmiere - tw. können diese durch eine Kombination mit Tanaris beseitigt werden (2 l/ha Gajus + 1,0 l/ha Tanaris).
Seit einigen Jahren ist Gajus (3,0 l/ha) auf dem Markt, es beinhaltet die Wirkstoffe Pethoxamid (bekannt aus Successor 600) und Picloram (war ein Bestandteil von Effigo). Die Anwendung ist vom Vorauflauf bis in das 4-Blattstadium des Raps möglich, wobei jedoch die Unkräuter noch klein sein sollen (1-Blattstadium). Schwächen bestehen bei Acker-Hellerkraut/Hirtentäschel, Ackerveilchen, Besenrauke, Vogelmiere - tw. können diese durch eine Kombination mit Tanaris beseitigt werden (2 l/ha Gajus + 1,0 l/ha Tanaris).
Durch die Zulassung von Belkar steht ein breit wirksames Produkt für eine Behandlung im späteren Nachauflauf zur Verfügung. Es beinhaltet die wuchsstoffähnlichen Wirkstoffe Halauxifen-methyl (Arylex, bekannt aus Pixxaro EC) und Picloram. Bei einer einmaligen Anwendung mit 0,5 l/ha kann diese zwischen dem 6- und 8-Blattstadium durchgeführt werden, eine Splittingvariante mit jeweils 0,25 l/ha ist ab dem 2- bis 4-Blattstadium möglich (z.B. gemeinsam mit einer ev. notwendigen Erdflohbekämpfung). Eine sehr gute Wirkung wird gegen Klettenlabkraut, Taubnessel, Kornblume, Klatschmohn, Besenrauke aber auch Storchschnabel-Arten erzielt. Schwächen bestehen bei Vogelmiere. Auch eine Kombination aus 1,0 l/ha Tanaris und 0,25 l/ha Belkar im frühen Nachauflauf ist möglich. Tanaris besteht aus den Wirkstoffen Dimethenamid-P (bekannt aus Spectrum) und Qinmerac (auch in Butisan Gold) und kann vom Vorauflauf bis in den frühen Nachauflauf eingesetzt werden.
Was ist sonst noch möglich?
Eine sichere Wirkung gegen Klettenlabkraut und viele andere Unkräuter wird im Vorauf-laufverfahren mit dem Wirkstoff Clomazone (z.B. Colzor Trio, Centium CS, Reactor) erzielt. Der Wirkstoff erfasst auch Hirtentäschel und Hellerkraut, die bei engerer Rapsfruchtfolge mehr auftreten, sicher. Abdrift ist unbedingt zu vermeiden, da vom Spritznebel getroffene Pflanzen deutlich Aufhellungssymptome zeigen. Die Verträglichkeit der Vorauflaufprodukte ist bei normaler Witterung gut, bei starken Niederschlägen können leichte Blattverformungen oder Aufhellungen auftreten. Auch bei Temperaturen über 25 °C sind diese durch Clomazonedämpfe möglich. Storchschnabel wird mit Colzor Trio gut erfasst.
Gute Wirkung gegen Klettenlabkraut besitzt auch Butisan Gold AT. Der Einsatz ist vom Vorauflauf bis zum frühen Nachauflauf (2-Blattstadium) der Kultur bis zu den ersten echten Laubblättern der Unkräuter möglich. In der Praxis hat sich aber der frühe Einsatztermin bewährt, v.a. 5 bis max. 7 Tage nach der Saat erfasst es auch Hirtentäschel und Acker-Hellerkraut gut. Hier erzielt man eine gute Wirkung sowohl über das Blatt als auch über den Boden. Butisan Top/Fuego Top erfassen bei feuchter Witterung auch noch Unkräuter im 1- bis 2-Laubblattstadium.
Gute Wirkung gegen Klettenlabkraut besitzt auch Butisan Gold AT. Der Einsatz ist vom Vorauflauf bis zum frühen Nachauflauf (2-Blattstadium) der Kultur bis zu den ersten echten Laubblättern der Unkräuter möglich. In der Praxis hat sich aber der frühe Einsatztermin bewährt, v.a. 5 bis max. 7 Tage nach der Saat erfasst es auch Hirtentäschel und Acker-Hellerkraut gut. Hier erzielt man eine gute Wirkung sowohl über das Blatt als auch über den Boden. Butisan Top/Fuego Top erfassen bei feuchter Witterung auch noch Unkräuter im 1- bis 2-Laubblattstadium.
Problemgräserbekämpfung
Im Spätherbst/Winter kann bei Temperaturen unter 10 °C Kerb FLO (1,25 l/ha) eingesetzt werden - dieses erfasst Gräser und im speziellen Ackerfuchsschwanz- und Raygräser sehr gut - dabei werden Vogelmiere und Ehrenpreis miterfasst. Betriebe, die Probleme mit diesen Gräsern haben, können hier eine effektive Behandlung durchführen und so den Aufbau eines Samenvorrats im Boden verhindern.
Korrekturen im Frühjahr
Wir haben immer mehr das Phänomen, dass der Spätherbst und der Winter mild und feucht sind. Darum muss im Frühjahr die Wirkung der Herbstbehandlung genau kontrolliert werden. Im Frühjahr steht seit Korvetto (1,0 l/ha) zur Verfügung. Es enthält wie Belkar den Wirkstoff Halauxifen-methyl in Kombination mit Clopyralid (bekannt aus Lontrel). Eine sehr gute Wirkung besteht gegen Klettenlabkraut, Kamille-Arten, Taubnessel-Arten, Kornblume und Distel. Die Anwendung kann ab Vegetationsbeginn bis zum Knospenstadium (ES 50 - Knospen von den obersten Blättern noch dicht umschlossen) erfolgen. Das Einsatzfenster ist zeitlich eng, da die wuchsstoffähnlichen Produkte nur bei warmer, wüchsiger Witterung ohne Nachtfröste und in Raps, bei dem die Knospen noch von den Hüllblättern umschlossenen sind, eingesetzt werden darf.
Oft laufen bei sehr warmen Temperaturen auch "Sommerkeimer", wie z.B. Weißer Gänsefuß, Amaranth, Knöterich-Arten und Hirsen auf, diese werden durch die Vorauflaufherbizide nicht erfasst, Belkar bekämpft jedoch die zweikeimblättrigen. In einem normalen Winter frieren jedoch diese Pflanzen ab.
Ungräser können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr behandelt werden. Ausfallgetreide soll durch eine flache Bodenbearbeitung zum Auflaufen gebracht werden. Es kann auch gemeinsam mit dem Fungizid- bzw. Wachstumsreglereinsatz bekämpft werden. Optimale Wirkung wird bei warmer, wüchsiger Witterung erzielt.
Die Wirkungsspektren der einzelnen Produkte und Produktkombinationen sind dem Download zu entnehmen. Bitte beachten Sie auch die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern.
Oft laufen bei sehr warmen Temperaturen auch "Sommerkeimer", wie z.B. Weißer Gänsefuß, Amaranth, Knöterich-Arten und Hirsen auf, diese werden durch die Vorauflaufherbizide nicht erfasst, Belkar bekämpft jedoch die zweikeimblättrigen. In einem normalen Winter frieren jedoch diese Pflanzen ab.
Ungräser können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr behandelt werden. Ausfallgetreide soll durch eine flache Bodenbearbeitung zum Auflaufen gebracht werden. Es kann auch gemeinsam mit dem Fungizid- bzw. Wachstumsreglereinsatz bekämpft werden. Optimale Wirkung wird bei warmer, wüchsiger Witterung erzielt.
Die Wirkungsspektren der einzelnen Produkte und Produktkombinationen sind dem Download zu entnehmen. Bitte beachten Sie auch die Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern.