Pflanzenschutz-Warndienst: Win-Win für Umwelt und Landwirtschaft
Der LK-Pflanzenschutz-Warndienst informiert österreichweit Bäuerinnen und Bauern frühzeitig über das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen im Pflanzenbau. Somit kann nicht nur rechtzeitig ein größerer Ernteausfall verhindert, sondern auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln optimiert werden – eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Die höchst erfolgreiche Webseite umfasst mittlerweile 66 verschiedene Schaderreger im Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau sowie in der Imkerei und wird laufend erweitert. Neu in diesem Jahr sind u.a. Prognosemodelle für Rapsschädlinge, Monitorings für Grüne Reiswanze und Walnussfruchtfliege sowie erstmals auch eine Informationsbroschüre. In Planung ist außerdem ein Modell, das die Ausbreitung der Kohlfliege im Gemüsebau prognostiziert.
Warndienst hilft, Pflanzenschutz zu optimieren
Aktuell breiten sich wieder zahlreiche Krankheiten und Schädlinge am Acker, in Obst, Gemüse und im Wein aus. Ein besonders gefürchteter Schädling ist beispielsweise die Larve des Schnellkäfers, der Drahtwurm. Dieser kann zur Zeit des so genannten Auflaufens, also der Keimung von Mais, Zuckerrüben, Soja und vielen anderen Kulturen, die zarten Pflanzen zum Absterben bringen. Der Drahtwurm frisst an Wurzeln und Knollen verschiedenster Wirtspflanzen, wobei er später im Jahr im Erdäpfelbau besonders große Schäden verursachen kann. Um diese zu verhindern, müssen Landwirt:innen entsprechende Pflanzenschutz-Maßnahmen ergreifen. Hierbei hilft der Pflanzenschutz-Warndienst der Landwirtschaftskammer Österreich.
Über Beobachtungen direkt am Feld wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, wie weit sich die Schaderreger (Pilze, Schädlinge, Viren) bereits verbreitet haben. Steigt die Zahl über einen definierten Grenzwert, so ist eine Behandlung notwendig. Dadurch sichern die Bäuerinnen und Bauern die Qualität der angebauten Kultur und gewährleisten die Versorgungssicherheit mit österreichischen Lebensmitteln. Wird nur eine geringe Anzahl an Schaderregern gefunden, dann setzen die Bäuerinnen und Bauern auf eine natürliche Regulation und verzichten auf Pflanzenschutz. Der LK-Warndienst ist somit eine weitere Maßnahme, um Pflanzenschutzmittel auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken.
Über Beobachtungen direkt am Feld wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, wie weit sich die Schaderreger (Pilze, Schädlinge, Viren) bereits verbreitet haben. Steigt die Zahl über einen definierten Grenzwert, so ist eine Behandlung notwendig. Dadurch sichern die Bäuerinnen und Bauern die Qualität der angebauten Kultur und gewährleisten die Versorgungssicherheit mit österreichischen Lebensmitteln. Wird nur eine geringe Anzahl an Schaderregern gefunden, dann setzen die Bäuerinnen und Bauern auf eine natürliche Regulation und verzichten auf Pflanzenschutz. Der LK-Warndienst ist somit eine weitere Maßnahme, um Pflanzenschutzmittel auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken.
Kampf gegen Lebensmittel-Verschwendung beginnt am Feld
"Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel unter höchsten Umweltstandards. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind dafür auch Maßnahmen zum Schutz der Kulturen notwendig, die von einer standortgerechten Sortenwahl über Fruchtfolgen bis zum Einsatz streng geprüfter Mittel reichen. Der Warndienst ist eine gute Orientierungshilfe für Bäuerinnen und Bauern, um frühzeitig entscheiden zu können, ob und wann eine Pflanzenschutz-Maßnahme sinnvoll ist. Das Motto lautet beim Pflanzenschutz generell: So wenig, wie möglich, so viel, wie notwendig. Der LK-Warndienst fördert einen noch effizienteren Einsatz und stellt eine echte Win-Win-Situation für Umwelt und Landwirtschaft da", erklärt Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
"Gerade in Zeiten extrem hoher Betriebsmittelkosten sind Bäuerinnen und Bauern froh, die teuren Mittel einsparen und den Pflanzenschutz weiter optimieren zu können. Der Warndienst, in dessen Rahmen verschiedenste Daten in konkrete Empfehlungen überführt werden, ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Digitalisierung Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit fördert. Der Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln beginnt beim Schutz der Ernte - direkt am Feld."
"Gerade in Zeiten extrem hoher Betriebsmittelkosten sind Bäuerinnen und Bauern froh, die teuren Mittel einsparen und den Pflanzenschutz weiter optimieren zu können. Der Warndienst, in dessen Rahmen verschiedenste Daten in konkrete Empfehlungen überführt werden, ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Digitalisierung Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit fördert. Der Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln beginnt beim Schutz der Ernte - direkt am Feld."
Monitorings an 600 Standorten in ganz Österreich
Ins Leben gerufen wurde der Pflanzenschutz-Warndienst 2015, heute informiert er Landwirt:innen über das Auftreten von insgesamt 66 Schaderregern im Acker-, Gemüse-, Obst- und Weinbau sowie unter Bienenvölkern. An über 600 Standorten in Österreich finden dazu in regelmäßigen Abständen Monitorings statt. Insgesamt stehen heuer bereits 60 Monitoring-Karten sowie 36 Prognosemodelle unter www.warndienst.lko.at zur Verfügung.
"Durch regelmäßige Beobachtungen und Messungen direkt am Feld, durch Kontrollen der Fallen sowie Laboruntersuchungen erhalten wir Daten über den aktuellen Gesundheitszustand der Pflanzen. Viele Krankheiten und Schädlinge können so frühzeitig erkannt und durch gezielte Maßnahmen vor der Weiterentwicklung gestoppt werden", erklärt Projektleiterin Vitore Shala-Mayrhofer der LK Österreich. Außerdem kann durch den Warndienst die Verbreitung bestimmter neuer Schaderreger in Österreich dokumentiert werden. Das zeigt sich am Beispiel des Maiswurzelbohrers, der zunächst nur in der Steiermark Probleme bereitete und jetzt bundesweit anzutreffen ist.
"Durch regelmäßige Beobachtungen und Messungen direkt am Feld, durch Kontrollen der Fallen sowie Laboruntersuchungen erhalten wir Daten über den aktuellen Gesundheitszustand der Pflanzen. Viele Krankheiten und Schädlinge können so frühzeitig erkannt und durch gezielte Maßnahmen vor der Weiterentwicklung gestoppt werden", erklärt Projektleiterin Vitore Shala-Mayrhofer der LK Österreich. Außerdem kann durch den Warndienst die Verbreitung bestimmter neuer Schaderreger in Österreich dokumentiert werden. Das zeigt sich am Beispiel des Maiswurzelbohrers, der zunächst nur in der Steiermark Probleme bereitete und jetzt bundesweit anzutreffen ist.
Warndienst ist gute Unterstützung in der Praxis
Um über die aktuelle Situation informiert zu sein, nutzen immer mehr Personen den Warndienst. Das zeigen die steigenden Zugriffszahlen, die aktuell bei über 700.000 pro Jahr liegen. Einer davon ist Franz Ecker, Betriebsleiter an der LFS Hollabrunn. Er erklärt, dass er den Warndienst vor allem bei Raps, Weizen und Erdäpfel verwendet. "Sobald ich das Gefühl habe, dass sich aufgrund der Temperatur und Wetterlage Schädlinge oder Krankheiten ausbreiten, schaue ich in den Warndienst", so Ecker. Mit Gelbschalen überwacht er zusätzlich selbst, wie weit die Schädlinge bereits verbreitet sind und übermittelt seine Monitoringdaten über die zur Verfügung gestellte Web-App an den Warndienst. Die Ergebnisse sind zeitnah österreichweit ersichtlich und abrufbar. Zusammen mit den Beobachtungsdaten und dem Wetterbericht der nachfolgenden Tage entscheidet er schließlich, ob und wann er eine Maßnahme zum Schutz der Pflanzen setzt. "Der Umweltgedanke spielt dabei eine zentrale Rolle. Ich bringe nur Pflanzenschutzmittel aus, wenn diese wirklich notwendig sind. Dabei ist der Warndienst mit seinen Prognosen eine gute Unterstützung", erklärt er.
Ständiger Ausbau und Erweiterung des Warndienstes
Derzeit gibt es noch nicht für alle Schädlinge bzw. Krankheiten ein eigenes Prognosemodell. "Wir sammeln ständig Daten, um künftig für alle pflanzengesundheitlichen Probleme gut kalibrierte und treffsichere Entscheidungshilfen anbieten zu können", erklärt Shala-Mayrhofer. Mit den Informationen der Monitorings, den von der Bundesanstalt GeoSphere Austria zur Verfügung gestellten Wetterdaten, und pflanzenbaulichen Parametern (Fruchtfolge, Sorte usw.) berechnet das Modell anhand eines Algorithmus automatisch die Prognose für die mögliche Verbreitung der Schaderreger und Krankheiten in den kommenden Tagen.
Fakten zum Pflanzenschutz-Warndienst:
- 66 Schädlinge und Pflanzenkrankheiten werden laufend überwacht.
- An über 600 Standorten in Österreich werden Monitorings durchgeführt.
- Es stehen 60 Monitoring-Karten sowie 36 Prognosemodelle zur Verfügung.
- Der Warndienst verzeichnet über 700.000 Zugriffe pro Jahr, Tendenz steigend.
Erstmals gibt es auch eine umfassende Informationsbroschüre mit dem Titel "Pflanzenschutz-Warndienst - Für eine nachhaltige Landwirtschaft und gut für die Umwelt“. Diese kann unter https://warndienst.lko.at/broschuere-pflanzenschutz+2500+1099951 heruntergeladen werden.