Leitfaden für die Tierbehandlung am Bio-Betrieb aktualisiert
Tierhalter:innen müssen jederzeit Maßnahmen setzen, um ihre Tiere gesund zu halten und sie vor Krankheiten zu schützen. Speziell für Bio-Betriebe hat das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) dafür einen Leitfaden erstellt, der einen Überblick über die rechtlichen und fachlichen Vorgaben bei Tierbehandlungen gibt. Die Broschüre bietet neben einer kompakten Darstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen umfangreiche Informationen zu den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten kranker Tiere, aber auch zur Krankheitsvorsorge und zu Eingriffen an Bio-Tieren. Sie richtet sich dabei nicht nur an praktizierende Bio-Landwirt:innen und Bio-Beratungskräfte, sondern auch an behandelnde Tierärzt:innen und wird auch von Bio-Kontrollorganen genutzt.
Schulmedizinische und alternative Behandlungsmethoden sowie Krankheitsvorbeuge
Die Broschüre liefert einen kompakten Überblick zu den in der biologischen Produktion relevanten Methoden der Krankheitsvorbeuge und -behandlung sowie der Tierhygiene. So werden neben der Anwendung homöopathischer, allopathischer (schulmedizinischer) und phytotherapeutischer Tierarzneimittel auch die fachgerechte Handhabung von Futter-, Haus- und Pflegemitteln sowie von Desinfektionsmittel beschrieben und die rechtlichen und inhaltlichen Unterschiede erklärt. Wichtig sind hierbei vor allem auch die jeweiligen Klarstellungen, welche Tätigkeiten die Tierhalter:innen selbst durchführen dürfen und welche Tätigkeiten dem/ der Tierärzt:in oder einer sachkundigen Person vorbehalten sind.
Neben evidenzbasierten Behandlungsmethoden sind in der Broschüre auch die die Themengebiete Homöopathie sowie Heil- und Gewürzpflanzen (Phytotherapeutika) beschrieben, denen am Bio-Betrieb eine zentrale Bedeutung zukommt. So dürfen gemäß den rechtlichen Vorgaben sogenannte “schulmedizinische“ Behandlungsmethoden mit chemisch-synthetischen Tierarzneimitteln nur dann zum Einsatz kommen, wenn eine Behandlung mit homöopathischen oder phytotherapeutischen Methoden nicht zielführend wäre. Wann und in welchem Ausmaß beim Einsatz von Medikamenten eine Wartezeit einzuhalten ist, ist ebenfalls genau erklärt.
Anwendungshinweis
In allen Kapiteln sind die für Tierhalter:innen wichtigsten Informationen, die gleichzeitig auch für die Konditionalitätskontrolle relevant sind, in farblich hinterlegten Bereichen zusammengefasst darstellen. Zusätzlich gibt es eigens markierte Kästchen mit Hinweisen, die konkret an Tierärztinnen und Tierärzte gerichtet sind.
Der Leitfaden soll somit nicht nur ein Nachschlagewerk für gesetzlichen Vorgaben sind, sondern Bio-Tierhalter:innen eine verlässliche und einfach verständliche Anleitung an die Hand geben, die sie zur raschen und fachgerechten Hilfeleistung befähigt, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zur Bio-Tierhaltung und zu Tierbehandlung. Bei korrekter Einhaltung sind Bio-Betriebe dadurch auch auf die nächste Bio-Kontrolle gut vorbereitet.
Der Leitfaden soll somit nicht nur ein Nachschlagewerk für gesetzlichen Vorgaben sind, sondern Bio-Tierhalter:innen eine verlässliche und einfach verständliche Anleitung an die Hand geben, die sie zur raschen und fachgerechten Hilfeleistung befähigt, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zur Bio-Tierhaltung und zu Tierbehandlung. Bei korrekter Einhaltung sind Bio-Betriebe dadurch auch auf die nächste Bio-Kontrolle gut vorbereitet.
Autorinnenteam
Die Broschüre wurde von praktizierenden Tierärzt:innen und Beratungskräften (Landwirtschaftskammer Österreich und Bio Austria) in Zusammenarbeit mit den Easycert-Services und dem Tiergesundheitsdienst Österreich erstellt, seitens des zuständigen Gesundheitsministeriums fachlich und rechtlich geprüft und durch das Landwirtschaftsministerium im Rahmen eines LFI-Bildungsprojekt gefördert.