Einkommensentwicklung im 1. Jahr der Corona Krise
Von der Corona-Krise wurden die einzelnen Betriebsformen bzw. in weiterer Folge der Einzelbetrieb in unterschiedlicher Art und Weise getroffen. Direktvermarktungsbetriebe konnten von einer zum Teil extrem zunehmenden Nachfrage profitieren und Zulieferer der Gastronomie blieben teilweise auf ihren Produkten sitzen. Betriebe, welche sich auf Urlaub am Bauernhof, Buschenschank und dergleichen spezialisiert haben, mussten durch Schließungen zum Teil massive Umsatzeinbußen hinnehmen. Mit diversen öffentlichen Maßnahmen wie Entschädigungen für Umsatzverluste und Investitionsanreizen (Covid-19-Investitionsprämie) wurde gegengesteuert und in Folge vermehrt investiert. Die Verfügbarkeit von Erntehelfern in der Obst- und Gemüsebranche war gerade während der zwischenstaatlichen Reise-Restriktionen sehr problematisch. Alle diese herausfordernden Bedingungen im Jahr 2020 beeinflussten auch die Buchführungsergebnisse der 1.939 freiwillig für den Grünen Bericht aufzeichnenden Betriebe.
Das Einkommen im Durchschnitt aller Betriebe österreichweit stagniert und hat sich im Vergleich zum Jahr 2019 nur geringfügig um 1,4% erhöht. Mit Ausnahme der Futterbaubetriebe, welche fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe ausmachen, konnten bei allen anderen Betriebsformen Steigerungen im Einkommen festgestellt werden. Im Bundesmittel aller Betriebe lagen die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (LFW) im Jahr 2020 bei 28.368 Euro. Dies entspricht in etwa dem Durchschnitt der letzten sieben Jahre.
Die Sozialversicherungsbeiträge haben sich durch die allgemeine Senkung des Krankenversicherungsbeitrages und den Umsatzrückgang der bäuerlichen Nebentätigkeiten (insbesondere Urlaub am Bauernhof und Buschenschank) bei fast allen Betriebsformen etwas reduziert. Die Arbeitskräftesituation blieb mit 1,34 nAK (nicht entlohnte Arbeitskräfte) unverändert. Werden von den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft die Sozialversicherungsbeiträge abgezogen, wurden je nAK 14.324 Euro erzielt. Die Spannweite pro nAK geht hierbei allerdings von 38.505 € bei den Veredlungsbetrieben bis 9.409 Euro bei den Futterbaubetrieben deutlich auseinander.
Das Einkommen im Durchschnitt aller Betriebe österreichweit stagniert und hat sich im Vergleich zum Jahr 2019 nur geringfügig um 1,4% erhöht. Mit Ausnahme der Futterbaubetriebe, welche fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe ausmachen, konnten bei allen anderen Betriebsformen Steigerungen im Einkommen festgestellt werden. Im Bundesmittel aller Betriebe lagen die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (LFW) im Jahr 2020 bei 28.368 Euro. Dies entspricht in etwa dem Durchschnitt der letzten sieben Jahre.
Die Sozialversicherungsbeiträge haben sich durch die allgemeine Senkung des Krankenversicherungsbeitrages und den Umsatzrückgang der bäuerlichen Nebentätigkeiten (insbesondere Urlaub am Bauernhof und Buschenschank) bei fast allen Betriebsformen etwas reduziert. Die Arbeitskräftesituation blieb mit 1,34 nAK (nicht entlohnte Arbeitskräfte) unverändert. Werden von den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft die Sozialversicherungsbeiträge abgezogen, wurden je nAK 14.324 Euro erzielt. Die Spannweite pro nAK geht hierbei allerdings von 38.505 € bei den Veredlungsbetrieben bis 9.409 Euro bei den Futterbaubetrieben deutlich auseinander.
Forstbetriebe
Die Forstbetriebe haben im Vergleich zu den angeführten Betriebsformen mit 20.435 Euro an Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft, wie bereits in den Vorjahren, das schlechteste Ergebnis erwirtschaftet. Nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge blieben nur 12.472 Euro als Anteil zum Haushaltseinkommen übrig. Zum Vorjahr konnte dennoch ein leichtes Einkommensplus von 6% erzielt werden. Obwohl mit etwa 200 Festmeter je Betrieb nur die Hälfte von 2019 an Stammholz vermarktet wurde, konnten die Erträge aus der Forstwirtschaft etwas gesteigert werden. Im Vergleich zum besonders betroffenen Jahr 2019 gingen die Mengen an Kalamitätsholz (Schadholz durch Borkenkäferbefall, Sturm ...) leicht zurück, da höhere Niederschlagsmengen die Vermehrung der Borkenkäfer etwas gebremst haben. Mitte 2020 begann sich der Holzpreis, wenn auch nur auf geringem Niveau, etwas zu erholen. Der Holzeinschlag betrug in Österreich laut Holzeinschlagsmeldung 2020 (Quelle: BMLRT) insgesamt 16,8 Mio. Erntefestmeter (Rückgang um 11%), davon ca. 53% Schadholz.
Futterbaubetriebe
Zu dieser Betriebsform zählen die Milchvieh- und Mutterkuhhalter, die Rinderaufzucht- und Mastbetriebe, aber auch Schaf- und Ziegenhalter. Die trockenheitsbedingten schlechten Ernten aus den Vorjahren wirkten sich aufgrund notwendiger Grundfutterzukäufe in den ersten Monaten des Jahres 2020 zum Teil auf die Ergebnisse aus. Bei Beginn der Corona-Krise im Frühjahr kam es während des ersten Lockdowns auch zu Erzeugerpreiseinbrüchen im Rindfleisch- und Milchbereich. Während des Jahres verbesserte sich die Situation wieder etwas. Neben den Forstbetrieben haben die Futterbaubetriebe in den letzten Jahren immer ein unterdurchschnittliches Einkommen erwirtschaftet. Von 2019 auf 2020 sank es abermals (das dritte Jahr in Folge) um -8% auf 21.800 Euro. Die Erträge blieben konstant, aber der Aufwand erhöhte sich in Summe um mehr als 2%. Werden die SV-Beiträge abgezogen und durch die 1,47 nAK dividiert, so wird im Vergleich zu den anderen Betriebsformen mit 9.409 Euro die geringste Entlohnung pro nAK erreicht. Das Einkommen der Milchviehbetriebe ging um -5 % auf 29.198 Euro zurück. Als Vergleich: Im Jahr 2017 konnte noch ein Einkommen von fast 38.000 Euro erzielt werden. Die Aufwandssteigerungen im Jahr 2020 von etwas mehr als 4% konnten von den Ertragssteigerungen von 2% (durch höhere Erträge in der Milchwirtschaft) nicht kompensiert werden. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung waren neben den gestiegenen Sachaufwendungen in der Tierhaltung auch die gestiegenen Investitionstätigkeiten (+20%), welche in weiterer Folge höhere Abschreibungen, abgeführte Umsatzsteuer und Instandhaltungskosten verursachten. Die Milchviehbetriebe betreuen durchschnittlich 22 Milchkühe und haben mit 1,68 nAK den höchsten familiären Arbeitseinsatz von allen Betriebsformen. Die Rinderaufzuchtbetriebe haben, wie in den Vorjahren, von allen Betriebsformen mit 8.210 € (-8%) das geringste Einkommen erzielt. Nach Abzug der SV-Beiträge bleiben nur etwas mehr als 1.000 Euro übrig.
Veredelungsbetriebe
Die Veredlungsbetriebe, welche sich aus Schweine- und Geflügelbetrieben zusammensetzen, haben ihr bestes Ergebnis aus dem Vorjahr nochmals geringfügig auf 66.608 Euro steigern können. Pro nAK (nach Abzug der SV-Beiträge) wurde mit 38.505 Euro die beste Entlohnung erzielt. Bei den Schweinebetrieben betrug das Plus etwas mehr als 3% und es wurde ein Einkommen von 71.026 Euro erreicht. Die Schweinebetriebe wurden 2020 mit extremen Preissituationen konfrontiert. Dem Preishoch zu Jahresbeginn folgte, bedingt durch die Gastronomieschließungen, Exportsperren und Afrikanische Schweinepest, ein kontinuierlicher Preisrückgang. Nur durch Erhöhung der Produktion und Steigerung der öffentlichen Gelder (Covid-19-Hilfe) konnte dieses Ergebnis erreicht werden. Die Geflügelbetriebe mussten eine Verringerung des Einkommens um 14% auf 48.335 Euro hinnehmen. Ausgewirkt haben sich die hohe Investitionstätigkeit in das Anlagevermögen (+71%) und ein höherer Sachaufwand, womit sich der Aufwand in Summe um 8% erhöhte, dabei aber der Ertragsanstieg nur 3% ausmachte.
Marktfruchtbetriebe
Bei den Marktfruchtbetrieben ist das Einkommen um 10% auf 34.119 Euro gestiegen. Sie konnten den Ertrag um 3% steigern, ohne den Aufwand nennenswert zu erhöhen. Die Getreideernte fiel überdurchschnittlich aus und bei den Ölfrüchten konnten gestiegene Preise verzeichnet werden. Die Witterung ist für den Erfolg der Marktfruchtbetriebe immer von besonderer Bedeutung. Im Jahr 2020 war das Frühjahr meist warm und trocken, der Mai kalt und die Sommermonate eher nass. Bei den Marktfruchtbetrieben ist zu erwähnen, dass diese mit 0,89 nAK pro Betrieb im Vergleich zu den anderen Betriebsformen den geringsten betrieblichen Arbeitszeitbedarf aufweisen. Sie haben nach den Veredlungsbetrieben mit 25.452 Euro die zweitbeste Entlohnung pro Arbeitskraft.
Dauerkulturbetriebe
Nach einem massiven Einkommensrückgang mit über 30% im vorangegangen Jahr, bedingt durch Frost, Sommertrockenheit und niedrige Erzeugerpreise im Obst- und Weinbau, haben die Dauerkulturbetriebe im Jahr 2020 mit einem Plus von 34% die höchste Einkommenssteigerung erreicht und kommen auf ein Einkommen von 30.151 Euro. Während es beim Weinbau eine moderate Steigerung von 13% auf 25.568 Euro gab, konnten die Obstbaubetriebe ihr Vorjahresergebnis mehr als verdoppeln und ein Einkommen von 47.361 Euro erzielen. Im Zuge der Corona-Krise kam es zu einer verstärkten Nachfrage nach heimischem Obst und zu einer Verbesserung der Preissituation. Die Obstbaubetriebe haben inkl. der Fremdarbeitskräfte mit 2,54 bAK den höchsten betrieblichen Arbeitszeitbedarf, davon müssen 1,09 AK entlohnt werden.
Bergbauernbetriebe: Der Abstand zu den Nichtbergbauern hat sich weiter vergrößert
Die Regionen der Bergbauernbetriebe sind in erster Linie vom Futterbau und der Rinderhaltung geprägt. Es ist daher naheliegend, dass die Ergebnisse und Entwicklungen der Futterbaubetriebe auch auf die Ergebnisse der Bergbauernbetriebe abfärben. Seit 2017 musste der Durchschnitt der ausgewerteten Bergbauernbetriebe laufend Einkommensrückgänge hinnehmen. Im Jahr 2020 wurde mit einem Minus von 3,7% ein Einkommen von 21.827 Euro erreicht. Der Abstand zu den Nichtbergbauern hat sich beim Einkommen weiter vergrößert und liegt mittlerweile schon bei 13.283 Euro. Der Betriebszweig Urlaub am Bauernhof spielt bei vielen Bergbauernbetrieben eine wichtige Rolle. Durch die Corona-Krise ging der Umsatz zurück und gleichzeitig nutzte man die gästelose Zeit, um verstärkt Instandhaltungen bzw. Investitionen im Beherbergungsbereich zu tätigen, was Auswirkungen auf den Aufwand mit sich brachte. Im internen Vergleich zwischen den einzelnen Bergbauerngruppen gab es bei den Gruppen 3 und 4 auch Verbesserungen nach oben, die in der Prozentangabe (+10,7 und +5,8) sehr erfolgsversprechend wirken, aber in absoluten Zahlen nur eine bescheidene Steigerung von 1.856 Euro bzw. 974 Euro bedeuten.
Bergbauerngruppe 1:
Der Ertrag konnte in Summe nur geringfügig um 1% gesteigert werden, da sich die Erträge aus der Milchwirtschaft und den öffentlichen Geldern (vor allem durch die beanspruchten Covid-19-Hilfen) um jeweils 2% erhöhten, aber die Forsterträge um 12% zurückgingen. Hauptausschlaggebend für den Einkommensrückgang von 7,4% auf 24.269 Euro war der höhere Aufwand von 3%, insbesondere durch gestiegene Investitionstätigkeiten (+12%).
Bergbauerngruppe 2:
Ähnlich wie bei der Gruppe 1 wurde der Ertrag um 1% erhöht. Steigerungen gab es bei der Milchwirtschaft um 4% und den öffentlichen Geldern um 2%. Die Forsterträge gingen preisbedingt um 2% zurück. Die Aufwand- steigerung von 4% ist auch unter anderem auf das Plus der Investitionstätigkeit von +31% zurückzuführen. Der Einkommensrückgang betrug 7,4% auf 22.407 Euro.
Bergbauerngruppe 3:
Nach dem großen Rückgang des Einkommens von fast 16% im Vorjahr konnte es 2020 um 10,7% auf 19.268 Euro erhöht werden. Der Ertrag wurde in Summe um 3% gesteigert (z.B. Erträge Milchwirtschaft +9% durch gestiegene Mengen und Preise, öffentliche Gelder +3% durch beanspruchte Covid-Hilfen). Die Erträge bei Urlaub am Bauernhof gingen um 8% zurück. Der Aufwand konnte in etwa auf Vorjahrsniveau gehalten werden.
Bergbauerngruppe 4:
Im Vergleich zu den anderen Gruppen ist der Ertrag um 1% zurückgegangen. Bei den Erträgen aus Urlaub am Bauernhof gab es ein Minus von 16% bzw. bei der Milchwirtschaft um 7%. Die höheren Erträge aus der Forstwirtschaft (+24% durch gestiegenen Holzeinschlag und geringfügige preisliche Verbesserungen) konnten den Gesamtertrag stabilisieren. Die öffentlichen Gelder stiegen zudem um 2%. Sie machen mit 26.246 Euro einen Anteil am Ertrag von 32% aus. Mit Einsparungen auf der Aufwandseite um 2%, insbesondere bei den Futtermittelausgaben (-22%), konnte ein Einkommensplus von 5,8% bzw. 17.654 Euro erreicht werden. Dennoch konnte trotz höheren Arbeitsbedarfs nur etwa die Hälfte des Einkommens der Nichtbergbauern (35.110 Euro) erreicht werden.
Der Ertrag konnte in Summe nur geringfügig um 1% gesteigert werden, da sich die Erträge aus der Milchwirtschaft und den öffentlichen Geldern (vor allem durch die beanspruchten Covid-19-Hilfen) um jeweils 2% erhöhten, aber die Forsterträge um 12% zurückgingen. Hauptausschlaggebend für den Einkommensrückgang von 7,4% auf 24.269 Euro war der höhere Aufwand von 3%, insbesondere durch gestiegene Investitionstätigkeiten (+12%).
Bergbauerngruppe 2:
Ähnlich wie bei der Gruppe 1 wurde der Ertrag um 1% erhöht. Steigerungen gab es bei der Milchwirtschaft um 4% und den öffentlichen Geldern um 2%. Die Forsterträge gingen preisbedingt um 2% zurück. Die Aufwand- steigerung von 4% ist auch unter anderem auf das Plus der Investitionstätigkeit von +31% zurückzuführen. Der Einkommensrückgang betrug 7,4% auf 22.407 Euro.
Bergbauerngruppe 3:
Nach dem großen Rückgang des Einkommens von fast 16% im Vorjahr konnte es 2020 um 10,7% auf 19.268 Euro erhöht werden. Der Ertrag wurde in Summe um 3% gesteigert (z.B. Erträge Milchwirtschaft +9% durch gestiegene Mengen und Preise, öffentliche Gelder +3% durch beanspruchte Covid-Hilfen). Die Erträge bei Urlaub am Bauernhof gingen um 8% zurück. Der Aufwand konnte in etwa auf Vorjahrsniveau gehalten werden.
Bergbauerngruppe 4:
Im Vergleich zu den anderen Gruppen ist der Ertrag um 1% zurückgegangen. Bei den Erträgen aus Urlaub am Bauernhof gab es ein Minus von 16% bzw. bei der Milchwirtschaft um 7%. Die höheren Erträge aus der Forstwirtschaft (+24% durch gestiegenen Holzeinschlag und geringfügige preisliche Verbesserungen) konnten den Gesamtertrag stabilisieren. Die öffentlichen Gelder stiegen zudem um 2%. Sie machen mit 26.246 Euro einen Anteil am Ertrag von 32% aus. Mit Einsparungen auf der Aufwandseite um 2%, insbesondere bei den Futtermittelausgaben (-22%), konnte ein Einkommensplus von 5,8% bzw. 17.654 Euro erreicht werden. Dennoch konnte trotz höheren Arbeitsbedarfs nur etwa die Hälfte des Einkommens der Nichtbergbauern (35.110 Euro) erreicht werden.
Arbeitskreis nützen
Die Ergebnisse des Grünen Berichtes können nicht automatisch für jeden Einzelbetrieb umgelegt werden, dazu sind die Unterschiede in den betrieblichen Strukturen und der Betriebsführung zu groß. Für einen seriösen Vergleich mit dem eigenen Betrieb sind eigene gesamtbetriebliche Aufzeichnungen notwendig. Erst mit eigenen Aufzeichnungen kann die individuelle Situation am Betrieb festgestellt und darauf aufbauend reagiert werden. Bei Interesse an der Führung von gesamtbetrieblichen Aufzeichnungen und der einzelbetrieblichen Interpretation der Kennzahlen steht der Arbeitskreis Unternehmensführung (www.arbeitskreisberatung.at) gerne zur Verfügung.