Moosbrugger zum Welteitag (14.10.): Qualitätsweg gemeinsam fortsetzen
Anlässlich des nahenden Welteitags (14.10.) zeigte Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger gemeinsam mit der EZG Frischei und einer Diätologin beim heutigen Pressegespräch die Sonnen- und Schattenseiten der heimischen Legehennenbranche auf. Während die hohen Tierwohl- und Nachhaltigkeitsstandards sowie die gesunden Eier-Inhaltsstoffe sehr positiv auffallen, wirken sich die Kostensteigerungen durch die Ukraine-Russland-Krise höchst belastend auf diesen Vorzeigesektor aus. Angesichts einer nahezu 100%igen Selbstversorgung kritisierte Moosbrugger die dennoch stattfindenden massiven Eiimporte mit geringeren Standards. Er erneuerte seine Forderung nach einer zügigen Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung und des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung. Außerdem rief er die Bevölkerung zur Solidarität mit der heimischen Landwirtschaft im Sinne der eigenen Versorgungssicherheit auf.
Beim Einkauf der heimischen Spitzenqualität die Treue halten
“Die österreichische Legehennenhaltung überflügelt mit ihren Tierwohlstandards die europäische und internationale Konkurrenz in vielen Bereichen. So gelten wir als Vorbild, insbesondere mit unserem vollständigen Käfighaltungsverbot von Legehennen, dem bundesweiten Geflügelgesundheitsdienst, der transparenten Eierdatenbank und der gentechnikfreien Fütterung. Gemeinsam mit den Konsumentinnen und Konsumenten ist es uns gelungen, den Hühnereier-Selbstversorgungsgrad auf rund 100% zu steigern - ein erfreulicher Erfolg für Konsumenten, Bauern und Tierwohl“, so Moosbrugger. “Wir möchten an alle Konsumenten, Verarbeiter und Handel appellieren, unserer heimischen Spitzenqualität auch weiterhin die Treue zu halten und noch stärker auf diese zu setzen. Bauernhöfe bzw. Lebensmittelerzeugung im eigenen Land bedeuten Sicherheit und sind etwas wert.“
Trotz 100% Selbstversorgung täglich 1 Mio. Eier importiert
“Von größter Bedeutung ist die Umsetzung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in der Gemeinschaftsverpflegung und bei Verarbeitungsprodukten. Es kann nicht sein, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe für höchstes Tierwohl sorgen und in den Verarbeitungsprodukten und auf den Kantinentellern befindet sich dann das, was wir in der österreichischen Landwirtschaft nicht haben wollen. Laut Geflügelwirtschaft Österreich werden tagtäglich 1 Mio. Eier aus dem Ausland importiert“, unterstrich der LKÖ-Präsident. “Mit unserer Initiative ‘Gut zu wissen‘ sorgen wir mittlerweile an 452 Gemeinschaftsverpflegungs-Standorten für eine freiwillige, transparente Herkunftskennzeichnung von Milch, Fleisch und Eiern bei 30,4 Millionen Essensportionen jährlich. Eine derartige Transparenz sollte verpflichtend geschaffen werden.“
Bei Drittstaatenimporten europäische Tierhaltungsstandards gefordert
“Auch der österreichische Aktionsplan für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe) erzielt bereits erste Erfolge. Wir fordern aber eine noch breitere, nachvollziehbare Umsetzung. Öffentliche Einrichtungen müssen bei ihren Einkäufen mit gutem Beispiel vorangehen“, betonte Moosbrugger und weiter: “Außerdem hat die EU dafür zu sorgen, dass bei Importen aus Drittstaaten unsere europäischen Tierhaltungsstandards eingehalten und kontrolliert werden. Wir hören von Tierfabriken, welche die mehrfache Legehennenanzahl von ganz Österreich umfassen und weiterhin auf Käfighaltung setzen. Mit derartigen Anlagen können und wollen wir kostenmäßig nicht konkurrieren. Solchen Wettbewerbsverzerrungen gehört dringend der Riegel vorgeschoben. Und solange dafür nicht gesorgt werden kann, muss es zumindest eine klare Erkennbarkeit der heimischen Qualität geben“, forderte der LKÖ-Präsident.