Moosbrugger: Verständnis für Bauernproteste - Gerechter Anteil gefordert
"Die Anteile an der Wertschöpfung in der Lebensmittelkette verschieben sich seit 25 Jahren ständig zulasten der Bauern: 1995 hatte der Handel einen Anteil von rund 40%, die Verarbeitungswirtschaft und die Landwirtschaft je einen von rund 30%. Mittlerweile ist jener des Handels auf deutlich über 50% angewachsen, die Verarbeitung verlor leicht und liegt jetzt anteilsmäßig bei etwa 28%, die Landwirtschaft hat nur mehr knapp 20% Anteil. Im selben Zeitraum stiegen jedoch die Anforderungen an die Bäuerinnen und Bauern enorm an: Wir erzeugen auf vergleichsweise kleinen Höfen beste Qualität zu europaweit höchsten Standards. Wir folgen damit den Wünschen der Gesellschaft. Dafür brauchen unsere Bäuerinnen und Bauern auch einen gerechten Anteil an der Wertschöpfung", zeigt Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger Verständnis für die heutigen Bauernproteste.
Mitverantwortung des Handels
"Der Handel ist in der Mitverantwortung, welchen Weg die österreichische Landwirtschaft in Zukunft einschlagen kann. Setzt er auf ständige, aggressive Rabattaktionen und billige Importwaren, so unterläuft er langfristig die Bemühungen der heimischen Familienbetriebe um Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit und Qualität. Wir wollen daher vom Handel klare Signale, welche Landwirtschaft ihm - nicht nur für die eigene Werbung - wichtig ist. Mit einem klaren partnerschaftlichen Preissignal kann er den bäuerlichen Familienbetrieben Perspektiven bieten. Wir wollen eine ehrliche Partnerschaft und bieten diese auch an", so Moosbrugger weiter.
"Der Kunde bestimmt letztlich durch seine bewusste Kaufentscheidung die Art der Landwirtschaft. Eine klare Herkunftskennzeichnung kann ihm dabei helfen, seine Entscheidung bewusst für mehr Regionalität, Saisonalität und höhere Standards zu treffen. Gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel können so Wertschätzung und in der Folge auch Wertschöpfung für unsere Landwirtschaft gesichert werden", so Moosbrugger.
"Der Kunde bestimmt letztlich durch seine bewusste Kaufentscheidung die Art der Landwirtschaft. Eine klare Herkunftskennzeichnung kann ihm dabei helfen, seine Entscheidung bewusst für mehr Regionalität, Saisonalität und höhere Standards zu treffen. Gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel können so Wertschätzung und in der Folge auch Wertschöpfung für unsere Landwirtschaft gesichert werden", so Moosbrugger.