Moosbrugger: Landwirtschaftliches Einkommensplus 2022 war dringendst notwendig
"Das Einkommensplus 2022 war dringendst notwendig und ein kurzfristiges Luftholen, es ist aber keinerlei Indiz dafür, wie es um die aktuelle Situation und das Verdienstniveau der Bäuerinnen und Bauern wirklich bestellt ist. Dass laufend bäuerliche Familienbetriebe ihre Hoftüren für immer schließen, zeigt, wie sehr die Branche unter Druck steht und welch finanzieller Aufholbedarf existiert", betont LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich der heutigen Veröffentlichung der zweiten Vorschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2022.
Ständige Achterbahnfahrt von Kosten und Preisen ausgesetzt
"Während andere Berufsgruppen auf monatlich stabile Löhne vertrauen können, die in Abhängigkeit von Inflation und Wirtschaftswachstum jährlich angepasst werden, kämpfen Bäuerinnen und Bauern nicht nur mit den Unsicherheiten der Witterung. Sie sind vielmehr auch in entscheidendem Maße den internationalen Marktentwicklungen und einer ständigen Achterbahnfahrt von Kosten und Preisen ausgesetzt", hebt der LKÖ-Präsident hervor.
"Seit Ausbruch von Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben viele bäuerliche Familienbetriebe dramatische Absatzeinbrüche und Kostensteigerungen erlebt und wir hatten alle Hände voll zu tun, diese Höfe in der Produktion zu halten. Für viele macht folglich auch ein solches Einkommensplus das Kraut nicht fett", unterstreicht Moosbrugger, der – wie bereits im Dezember bei der 1. Vorschätzung - darauf hinweist, dass 2022 gerade einmal das Einkommensniveau von 2007 bzw. 2011 erreicht werden konnte. Das Faktoreinkommen je Arbeitskraft stieg laut der aktuellen Vorausschätzung 2022 gegenüber 2021 nominell um 25,5% und real um 19,6%. Die Statistik zeigt, dass auch die Vorleistungen um rund 24,3% in die Höhe gegangen sind.
"Seit Ausbruch von Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben viele bäuerliche Familienbetriebe dramatische Absatzeinbrüche und Kostensteigerungen erlebt und wir hatten alle Hände voll zu tun, diese Höfe in der Produktion zu halten. Für viele macht folglich auch ein solches Einkommensplus das Kraut nicht fett", unterstreicht Moosbrugger, der – wie bereits im Dezember bei der 1. Vorschätzung - darauf hinweist, dass 2022 gerade einmal das Einkommensniveau von 2007 bzw. 2011 erreicht werden konnte. Das Faktoreinkommen je Arbeitskraft stieg laut der aktuellen Vorausschätzung 2022 gegenüber 2021 nominell um 25,5% und real um 19,6%. Die Statistik zeigt, dass auch die Vorleistungen um rund 24,3% in die Höhe gegangen sind.
Enorme Abhängigkeit von fossiler Energie als Hauptkostentreiber
"Fakt ist, dass Bäuerinnen und Bauern nicht die Ursache für Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind. Allen Expertinnen und Experten ist klar, dass die Hauptgründe der Teuerung im Lebensmittelbereich ganz woanders, nämlich bei der enormen Abhängigkeit Europas und Österreichs von fossilen Energieträgern aus politischen Krisenregionen liegen. Die Kostensteigerungen, die uns der Krieg in diesem Bereich beschert hat, wirken sich nach wie vor höchst negativ auf die meisten Lebens- und Wirtschaftsbereiche aus, so auch auf die Landwirtschaft", stellt der LKÖ-Präsident klar, der im Energiebereich entschiedenes Handeln fordert.
"Während landwirtschaftliche Erzeugerpreise, etwa bei Getreide, bereits wieder um ein Drittel gesunken sind, bleiben die Kosten, die sich auf alle Bereiche der Wertschöpfungskette niederschlagen, dauerhaft hoch. Zudem betragen die Rohstoffkosten etwa bei Brot und Gebäck nur wenige Prozent. Wenn ein Kilo Weizen 0,25 € kostet, ein Kilo Brot aber 3,50 €, wird deutlich, dass der Schwarze Peter für die gestiegenen Lebensmittelpreise sicher nicht der Landwirtschaft zugeschoben werden kann", untermauert Moosbrugger. Ähnlich verhält es sich bei Milch. Während die bäuerlichen Betriebe zwischen 40 und 50 Cent erhalten, liegen die Verbraucherpreise bei rund 1,80 Euro.
"Während landwirtschaftliche Erzeugerpreise, etwa bei Getreide, bereits wieder um ein Drittel gesunken sind, bleiben die Kosten, die sich auf alle Bereiche der Wertschöpfungskette niederschlagen, dauerhaft hoch. Zudem betragen die Rohstoffkosten etwa bei Brot und Gebäck nur wenige Prozent. Wenn ein Kilo Weizen 0,25 € kostet, ein Kilo Brot aber 3,50 €, wird deutlich, dass der Schwarze Peter für die gestiegenen Lebensmittelpreise sicher nicht der Landwirtschaft zugeschoben werden kann", untermauert Moosbrugger. Ähnlich verhält es sich bei Milch. Während die bäuerlichen Betriebe zwischen 40 und 50 Cent erhalten, liegen die Verbraucherpreise bei rund 1,80 Euro.
Handlungsbedarf bleibt bestehen
"Im Bereich der Landwirtschaft, wo die Kosten hoch bleiben, die Erzeugerpreise hingegen wieder massiv unter Druck stehen, besteht weiterhin Handlungsbedarf. Darüber kann auch das Einkommensplus nicht hinwegtäuschen. Wir bräuchten in der Landwirtschaft, wie es für andere Berufsgruppen selbstverständlich ist, eine den Kosten angepasste Entwicklung der Erzeugerpreise, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Klar ist nämlich auch, dass die Anforderungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft ständig steigen", erklärt der LKÖ-Präsident.
"Die Abhängigkeit bei Gas und Energie muss - auch mittels Erneuerbaren wie Biomasse - vermindert und im Lebensmittelbereich verhindert werden. Der Schraubstock, in dem sich unsere Landwirtschaft befindet, bleibt eine enorme Herausforderung", so Moosbrugger.
"Die Abhängigkeit bei Gas und Energie muss - auch mittels Erneuerbaren wie Biomasse - vermindert und im Lebensmittelbereich verhindert werden. Der Schraubstock, in dem sich unsere Landwirtschaft befindet, bleibt eine enorme Herausforderung", so Moosbrugger.