Moosbrugger begrüßt Zusammenlegung von Umwelt, Klima und Landwirtschaft
Dass Umwelt-, Klima- und Landwirtschaftsagenden wieder in einem Ministerium zusammengeführt werden, sieht LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger als klugen und notwendigen Schritt im Sinne aller Bereiche. "Umwelt, Klimaschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Wasserwirtschaft wieder unter einem gemeinsamen Dach zu behandeln, habe ich wiederholt gefordert und ist wichtig. Schließlich sind unsere Bäuerinnen und Bauern mit insgesamt 230.000 ha Biodiversitätsflächen und einem europaweit vorbildhaften Agrarumweltprogramm (ÖPUL) die wichtigsten Umweltschützer Österreichs und sollten auch so gesehen werden", betont Moosbrugger.
Mit Anreizen mehr erreichen als mit Verboten und Vorschriften
"Biodiversitäts-, Ressourcen- und Klimaschutz funktionieren nicht gegen die Bäuerinnen und Bauern, sondern nur mit ihnen. Umwelt und Landwirtschaft dürfen auch keinesfalls als Gegner verstanden werden, sondern als Partner. Wir Bäuerinnen und Bauern wissen, dass wir auf natürliche Ressourcen wie einen fruchtbaren Boden oder Bestäuber angewiesen sind und tun auch viel dafür - man denke nur an Maßnahmen zum Humusaufbau oder Blühstreifen. Im Sinne unseres Versorgungsauftrags und echter Nachhaltigkeit muss jedenfalls gelten: Nur Praktikables ist Akzeptables. Mit gezielten Anreizen erreicht die Politik viel mehr, als durch immer neue Vorschriften und Verbote", unterstreicht der LKÖ-Präsident, der sich auch für einen Bürokratieabbau auf europäischer und nationaler Ebene einsetzt.
Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft gut abstimmen und gemeinsam forcieren
"Es bringt nichts, wenn die Umweltauflagen ständig erhöht und immer neue Hürden eingebaut werden, die aber von niemandem mehr gemeistert werden können. Wir müssen verhindern, dass immer mehr bäuerliche Betriebe aufhören, ihre Umwelt- und Versorgungsleistungen verloren gehen und Österreichs Importabhängigkeit weiter steigt. Damit wäre weder der Gesellschaft noch Klima und Artenvielfalt geholfen - ganz im Gegenteil", hebt Moosbrugger hervor. Vom neuen Ministerium erwartet er wieder mehr Ausgewogenheit zwischen klima- und umweltpolitischen Zielsetzungen und wirtschaftlicher Realität. "Die Menschen in unserem Land, Umwelt und Wirtschaft und somit echte Nachhaltigkeit müssen im Fokus stehen", so der LKÖ-Präsident.
Oftmals geschützte Fauna und Flora von Bewirtschaftung abhängig
"Unsere land- und forstwirtschaftlichen Familienunternehmen wirtschaften unter dem Motto 'schützen durch nützen'. Beispielsweise sind die vielfältigen, oftmals unter Schutz stehenden Pflanzen-, Pilz- und Tiergemeinschaften von der Bewirtschaftung, etwa durch Alm- und Weidevieh oder eine regelmäßige Mahd abhängig, wie auch die Wissenschaft belegt. Auch die Ränder von Waldstraßen etwa gelten als wahre Hotspots der Artenvielfalt. All diese Bereiche sind somit eng miteinander verbunden und gehören gemeinsam behandelt", erklärt Moosbrugger, der auch sehr positiv wertet, dass mit Norbert Totschnig ein auf europäischer und nationaler Ebene bestens vernetzter, überaus fachkundiger und engagierter Minister mit diesem umfassenden Zukunftsressort betraut wird.
Europataugliche Regierung in geopolitisch schwierigen Zeiten wichtig
"In diesen geopolitisch schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, wieder eine europataugliche und handlungsfähige Regierung zu haben, die konstruktiv an Österreichs und Europas Zukunft arbeitet. Auch wir Bäuerinnen und Bauern brauchen Sicherheit, Planbarkeit und echte Perspektiven. In diesem Sinne ist auch das Regierungsprogramm zu werten, das den größten gemeinsamen Nenner dreier Parteien darstellt. Trotz des erheblichen Sparbedarfs ist es gelungen, im Sinne von Österreichs Versorgungssicherheit die nationale Kofinanzierung der europäischen Agrarmittel außer Streit zu stellen und bei Bauerngeldern nicht zu sparen. Schließlich zeigt das bäuerliche Einkommensniveau trotz gewisser Schwankungen Jahr für Jahr, dass die österreichischen Landwirtinnen und Landwirte keinesfalls zu den Großverdienern zählen und ihre für die Gesamtgesellschaft erbrachten Leistungen abgegolten werden müssen, wenn wir diese auf Dauer erhalten wollen", so Moosbrugger.
Regierungsprogramm erfordert noch Konkretisierung
"Klar ist nach Sichtung des über 200 Seiten starken Regierungsprogramms aber auch, dass dieses in vielen Bereichen noch erheblichen Interpretationsspielraum zulässt. Wir werden uns daher intensiv in die Umsetzung einbringen, um unnötige Bürokratie und Auflagen abzuwehren und gute Produktions- und Marktbedingungen zu schaffen", schließt der LKÖ-Präsident.