Moosbrugger: Bäuerliche Handelskritik durch Agrarstrukturerhebung untermauert
"Die harsche Kritik der Bauernvertretung am Handel wird durch die Agrarstrukturerhebung sehr deutlich untermauert. Wir reden hier nicht von irgendeinem Bauchgefühl, sondern von unmissverständlichen, auf dem Tisch liegenden Fakten. Diese zeigen ganz klar, unter welch enormem wirtschaftlichem Druck unsere bäuerlichen Familienbetriebe stehen, während andere in der Wertschöpfungskette Rekordergebnisse feiern", betont der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Josef Moosbrugger, zur heute veröffentlichten Agrarstrukturerhebung, die er als "klaren Handlungsauftrag für ganz Österreich" wertet. Der 91%ige und somit enorm hohe Anteil an Familienbetrieben sei zwar äußerst positiv, die 10%ige Abnahme der land- und forstwirtschaftlichen Betriebsanzahl zwischen 2010 und 2020 hingegen mehr als bedenklich.
"Ganz Österreich muss rasch handeln, damit nicht noch mehr bäuerliche Betriebe für immer zusperren und die Bruttowertschöpfung der gesamten Land- und Forstwirtschaft weiter sinkt. Es geht einerseits um die Existenz von hart arbeitenden Bauernfamilien und andererseits auch um Österreichs Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und Energie. Auch viele vor- und nachgelagerte Bereiche samt Arbeitsplätzen sind unmittelbar von der heimischen Land- und Forstwirtschaft abhängig", warnt Moosbrugger. In diesem Zusammenhang verweist der LKÖ-Präsident einerseits auf den jüngsten Grünen Bericht, der über Jahre eine Stagnation der Bauerneinkommen aufzeigt. Als wichtigen Wegweiser sieht er auch die kürzlich veröffentlichte WIFO-Studie, die klar den sinkenden Bauernanteil an der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette belegt.
"Ganz Österreich muss rasch handeln, damit nicht noch mehr bäuerliche Betriebe für immer zusperren und die Bruttowertschöpfung der gesamten Land- und Forstwirtschaft weiter sinkt. Es geht einerseits um die Existenz von hart arbeitenden Bauernfamilien und andererseits auch um Österreichs Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, nachhaltigen Rohstoffen und Energie. Auch viele vor- und nachgelagerte Bereiche samt Arbeitsplätzen sind unmittelbar von der heimischen Land- und Forstwirtschaft abhängig", warnt Moosbrugger. In diesem Zusammenhang verweist der LKÖ-Präsident einerseits auf den jüngsten Grünen Bericht, der über Jahre eine Stagnation der Bauerneinkommen aufzeigt. Als wichtigen Wegweiser sieht er auch die kürzlich veröffentlichte WIFO-Studie, die klar den sinkenden Bauernanteil an der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette belegt.
Rot-weiß-rote Trendumkehr statt Verzögerungstaktik
"Nicht nur Betriebsanzahl und Bruttowertschöpfung sind laut Agrarstrukturerhebung gesunken, sondern auch die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Wir müssen daher in gemeinsamen Kraftanstrengungen an verschiedensten Hebeln ansetzen. Ganz entscheidend ist, dass unsere bäuerlichen Betriebe die Chance erhalten, auf den Märkten bessere Erzeugerpreise zu erzielen. Wir brauchen daher verlässliche und faire Partnerschaften mit dem höchst konzentrierten Handel", betont Moosbrugger. "Ich fordere auch die Regierung in aller Deutlichkeit auf, die auf Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstingers Initiative beschlossene UTP-Richtlinie für faire Geschäftspraktiken endlich in nationales Recht umzusetzen und parteipolitische Querelen hintanzustellen. Außerdem muss der Gesundheitsminister das fertig ausgearbeitete Paket zur verpflichtenden Herkunftskennzeichnung endlich in Begutachtung schicken. Verzögerungstaktik ist bei so einem auch für Klima und Konsumenten wichtigen Thema fehl am Platz!“ fordert der LKÖ-Präsident. "Mit diesen beiden Umsetzungen könnte den Bäuerinnen und Bauern wirklich geholfen werden! Wir brauchen eine rot-weiß-rote Trendumkehr."
EU-Strategien nachbessern, Bodenversiegelung stoppen
"Darüber hinaus sollten EU-Waldstrategie und Green Deal dringend nachgebessert werden, da die darin vorgesehenen Außer-Nutzung-Stellungen lediglich klimaschädliche Importe verstärken und unsere Branche samt Versorgungssicherheit schädigen würden. Von entscheidender Bedeutung ist zudem, die land- und forstwirtschaftlichen Böden vor der rasant voranschreitenden Versiegelung zu bewahren", warnt Moosbrugger. "Aber die Landwirtschaft ist auch selbst gefordert, sich etwa im Rahmen von Branchenverbänden schlagkräftiger und geeinter aufzustellen, um Handelspartnern besser die Stirn bieten zu können. Außerdem arbeiten wir derzeit intensiv daran, im Rahmen der nationalen Umsetzung der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gute Existenzgrundlagen für unsere nachhaltig wirtschaftenden Land- und Forstbetriebe zu schaffen."