Moosbrugger: Anhebung des Agrarbudgets war dringende Notwendigkeit
"Mit der Anpassung des Agrarbudgets für 2024 trägt die Regierung dem Klimawandel, der Inflation und der schwierigen Situation in der Land- und Forstwirtschaft Rechnung. Die zusätzlichen Mittel sind in der aktuellen Lage eine zwingende Notwendigkeit", betont Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. "Bei den zusätzlichen 129,5 Mio. Euro handelt es sich um unverzichtbare Zukunftsinvestitionen, die sich für die Österreicherinnen und Österreicher in vielfacher Weise auszahlen werden. Zentrale Versorgungsstrukturen – etwa bei Lebensmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und Energie – sowie viele bäuerliche Leistungen werden abgesichert", so Moosbrugger.
Mit Waldfonds wichtige LKÖ-Forderung umgesetzt
"Eine dringende Notwendigkeit ist etwa angesichts der massiven Borkenkäfer- und Sturmschäden, den bewährten Waldfonds in den Jahren 2024 und 2025 mit jeweils 50 Mio. Euro weiterzuführen. Schließlich endet der Klimawandel nicht 2023, sondern wird sich eher weiter verschärfen. Diese Mittel sind unverzichtbar, um unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern zu befähigen, die heimischen Baumbestände klimafit zu machen und somit die vielfältigen Funktionen der Wälder für die Gesellschaft zu erhalten", betont der LKÖ-Präsident. "Damit wird eine zentrale Forderung der LK Österreich umgesetzt, wofür wir Finanzminister Brunner und Landwirtschaftsminister Totschnig unseren Dank aussprechen."
Sinnvolle, ausbalancierte Verteilung der Agrarmittel entscheidend
"Tatsache ist auch, dass sowohl Kosten, als auch Umweltanforderungen in den letzten Jahren massiv gestiegen sind, während die Erzeugerpreise unter Druck stehen und auch die bäuerlichen Familien erheblich unter der Teuerung leiden. Indem die Regierung nun 55 Mio. pro Jahr mehr für die Landwirtschaft aufstellt bzw. gemeinsam mit den Ländern ein bis 2027 geltendes, 360 Mio. Euro umfassendes 'Impulsprogramm für die Landwirtschaft' ausarbeitet, trägt sie der schwierigen Entwicklung Rechnung. Jetzt gilt es, die richtigen Maßnahmen und eine sinnvolle, gut ausbalancierte Verteilung zu schaffen, damit das Geld auf den Höfen ankommt", unterstreicht Moosbrugger.
Österreichs Anpassung muss EU als Vorbild dienen
"Welche gravierenden Auswirkungen politische Konstellationen haben können, zeigt sich etwa in unserem Nachbarland Deutschland. Während Österreich angesichts der Entwicklungen die Zukunftsinvestitionen in die Land- und Forstwirtschaft erhöht, haben die Berufskolleginnen und -kollegen in der Bundesrepublik Kürzungen zu erwarten", berichtet der LKÖ-Präsident. "Mit der Agrarbudgetaufstockung reagiert die österreichische Bundesregierung zukunftsweisend. Diese Anpassung sollte sich auch die EU-Kommission zum Vorbild nehmen, denn wir müssen in den kommenden Monaten auch über eine Valorisierung der EU-Mittel sprechen."
Nur wer investiert, glaubt an die Zukunft
"Es gilt dringend zu investieren, um die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der österreichischen Land- und Forstwirtschaft zu erhalten, die Konsumentinnen und Konsumenten mit höchster Qualität zu versorgen und der Klimakrise zu begegnen. In vielen Bereichen, insbesondere der Tierhaltung, stagnieren die Investitionen. Aber nur, wer investiert, glaubt an die Zukunft. Daher müssen dringend notwendige Impulse gesetzt werden, um Einkommen für die Zukunft zu sichern", hebt Moosbrugger hervor.
Wertschöpfung auf den Märkten entscheidend
"Trotz der wertvollen Initiative der österreichischen Bundesregierung wird die Zukunft der Betriebe auf den Märkten entschieden. Beim aktuellen Preisdruck haben wir in der Land- und Forstwirtschaft eine überaus schwierige Lage", so Moosbrugger. "Während die Kosten weiter hoch sind, wird etwa beim Lebensmitteleinkauf verstärkt der Sparstift angesetzt. Die Erzeugerpreise müssten aber auch angepasst werden. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen ein Einkommen zum Auskommen", so Moosbrugger.