Heimischer Zierpflanzenbau trägt zu Kühlung, Stressabbau und Biodiversität bei
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Von Anfang April bis Mitte Juni ist Hauptsaison in den Österreichischen Gärtnereien und Baumschulen. Das Sortiment erstreckt sich von Beet- und Balkonblumen, Topfkräutern, Gemüsejungpflanzen über Stauden und Gehölze bis hin zur kleinen, aber feinen Schnittblumenproduktion. Mitten in dieser geschäftigsten Zeit liegt mit dem Muttertag am 12.5. einer der wichtigsten Feiertage für die Branche. Diesen nehmen Ulli Jezik-Osterbauer, Präsidentin des Bundesverbandes der Österreichischen Gärtner, und LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger zum Anlass, um auf die Leistungen und Chancen, aber auch die Herausforderungen der Branche hinzuweisen.
"Unsere 519 Zierpflanzen- und 174 Baumschul-Betriebe haben eine viel größere Bedeutung für die Gesellschaft, als viele glauben. Ihre Produkte fördern Lebensqualität und Wohlbefinden in Wohnräumen und Büros genauso wie in unseren Gärten und Grünzonen", betont Jezik-Osterbauer. "Diese Gartenbaubetriebe haben für viele brennende Fragen unserer Zeit passende Antworten. Zur Kühlung von Städten braucht es mehr Bäume, Sträucher und auch bepflanzte Balkone und Dächer. Stress lässt sich nachweislich durch die Beschäftigung mit Pflanzen reduzieren. Und eine höhere Pflanzenvielfalt bedeutet auch für Insekten und andere Organismen mehr Lebensraum. Es freut uns immer sehr, wenn Menschen dieses Potenzial, die große Auswahl und professionelle Beratung unserer Betriebe wertschätzen“, betont die Verbandspräsidentin.
"Unsere 519 Zierpflanzen- und 174 Baumschul-Betriebe haben eine viel größere Bedeutung für die Gesellschaft, als viele glauben. Ihre Produkte fördern Lebensqualität und Wohlbefinden in Wohnräumen und Büros genauso wie in unseren Gärten und Grünzonen", betont Jezik-Osterbauer. "Diese Gartenbaubetriebe haben für viele brennende Fragen unserer Zeit passende Antworten. Zur Kühlung von Städten braucht es mehr Bäume, Sträucher und auch bepflanzte Balkone und Dächer. Stress lässt sich nachweislich durch die Beschäftigung mit Pflanzen reduzieren. Und eine höhere Pflanzenvielfalt bedeutet auch für Insekten und andere Organismen mehr Lebensraum. Es freut uns immer sehr, wenn Menschen dieses Potenzial, die große Auswahl und professionelle Beratung unserer Betriebe wertschätzen“, betont die Verbandspräsidentin.
Junge Menschen für den Gartenbau begeistern
Doch auch der Gartenbau steht vor großen Herausforderungen, etwa in Bezug auf die hohen Betriebsmittelkosten und den allgegenwärtigen Fachkräftemangel. So geht die Anzahl der Lehrlinge und Fachschüler:innen seit Jahren zurück. "Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wesentlicher ist sicher der ausbaufähige Ruf der Lehre. Wir haben zwar den Eindruck, dass sich wieder viele junge Menschen für Pflanzen und Natur interessieren, der Konnex zum Gartenbau als Betätigungsfeld dürfte aber zu wenig gegeben sein. Dabei wären Gärtnereien und Baumschulen mit ihrer Bedeutung für ein gesundes Stadt- und Wohnraumklima eigentlich ein wunderschöner und sinnvoller Arbeitsbereich. Es muss uns gelingen, den Gartenbau für junge Menschen wieder attraktiver zu machen", unterstreicht Jezik-Osterbauer.
Einheitliche EU-Lösung im Pflanzenschutz gefordert
Insgesamt ist der Gartenbau mit rund 1.000 Betrieben ein recht kleiner Bereich der Landwirtschaft, der sich aber durch eine enorme Produktvielfalt auszeichnet. "Es ist eine große Herausforderung, all die unterschiedlichen Pflanzen wirksam vor diversen Schädlingen und Krankheiten schützen zu können. Nützlinge haben dabei eine große Bedeutung, aber bei Überschreiten bestimmter Schadschwellen sind wirksame Mittel unverzichtbar. Die Hürden für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sind jedoch sehr hoch, kostenintensiv und rentieren sich bei geringen Anbauflächen in Österreich häufig nicht", berichtet Moosbrugger.
"Gerade für solch kleine Branchen wie den Zierpflanzenbau wäre eine einheitliche europäische Lösung wichtig. Schädlinge und Krankheiten kennen keine Landesgrenzen und verbreiten sich aufgrund des Klimawandels immer rascher und auch in Regionen, wo keinerlei natürlichen Gegenspieler existieren. Es ist schwer nachzuvollziehen, warum es dafür nationale Verfahren braucht, obwohl die Bedingungen in Gewächshäusern überall gleich sind. Wir fordern daher eine einheitliche europäische Zulassung von Pflanzenschutzmitteln", betont der LK Österreich-Präsident.
"Gerade für solch kleine Branchen wie den Zierpflanzenbau wäre eine einheitliche europäische Lösung wichtig. Schädlinge und Krankheiten kennen keine Landesgrenzen und verbreiten sich aufgrund des Klimawandels immer rascher und auch in Regionen, wo keinerlei natürlichen Gegenspieler existieren. Es ist schwer nachzuvollziehen, warum es dafür nationale Verfahren braucht, obwohl die Bedingungen in Gewächshäusern überall gleich sind. Wir fordern daher eine einheitliche europäische Zulassung von Pflanzenschutzmitteln", betont der LK Österreich-Präsident.
Der österreichische Gartenbau im Überblick:
Im österreichischen Zierpflanzenbau produzieren 519 Gärtnereien auf 341 ha. Für die Monate April bis Juni werden ca. 35 Mio. Beet- und Balkonblumen, 20 Mio. Gemüsepflanzen und Setzlinge und 3 Mio. Topfkräuter erzeugt. 55% der Zierpflanzen und 14% der Schnittblumen werden im Endverkauf direkt an die Konsumentinnen und Konsumenten gebracht. Bei Schnittblumen ist der wichtigste Handelspartner der Lebensmitteleinzelhandel, gefolgt von Floristikfachgeschäften. Zierpflanzen werden an Gartencenterketten, Baumärkte, andere Gartenbaubetriebe und den Lebensmittelhandel geliefert.
174 Baumschulen erzeugen Stauden und Gehölze (Obstbäume, Laub- und Nadelgehölze und Rosen) auf einer Fläche von 1.013 ha. 25% der Pflanzen werden direkt an die Endkundinnen und Endkunden vermarktet. Der Großteil wird an Gartengestaltungsunternehmen, Gartencenter, Baumärkte und andere Gartenbaubetriebe verkauft.
Gärtnerischen Gemüsebau betreiben 341 Betriebe auf einer Fläche von 546 ha. 5% des Gemüses werden direkt vermarktet. 95% werden über Erzeugerorganisationen abgesetzt oder direkt an den Lebensmittelhandel geliefert. Pro Jahr schließen ca. 250 Personen die Ausbildung zur/zum Facharbeiter:in im Gartenbau über eine gartenbauliche Fachschule oder die duale Ausbildung ab.
174 Baumschulen erzeugen Stauden und Gehölze (Obstbäume, Laub- und Nadelgehölze und Rosen) auf einer Fläche von 1.013 ha. 25% der Pflanzen werden direkt an die Endkundinnen und Endkunden vermarktet. Der Großteil wird an Gartengestaltungsunternehmen, Gartencenter, Baumärkte und andere Gartenbaubetriebe verkauft.
Gärtnerischen Gemüsebau betreiben 341 Betriebe auf einer Fläche von 546 ha. 5% des Gemüses werden direkt vermarktet. 95% werden über Erzeugerorganisationen abgesetzt oder direkt an den Lebensmittelhandel geliefert. Pro Jahr schließen ca. 250 Personen die Ausbildung zur/zum Facharbeiter:in im Gartenbau über eine gartenbauliche Fachschule oder die duale Ausbildung ab.