Die Last der Pflege nicht alleine tragen
“Einmal kamen fünf Geschwister zu mir“, erinnert sich Susanne Fischer. Sie ist diplomierte Lebens- und Sozialberaterin und arbeitet für die psychosoziale Initiative “Lebensqualität Bauernhof“ der Landwirtschaftskammer. “Was sich schon abgezeichnet hatte, war bitterer Ernst geworden: Ihre Mutter musste rund um die Uhr gepflegt werden.“ Die erwachsenen Kinder suchten Rat. Wie sollten sie diese Aufgabe anpacken? “Die Weise, wie sie es dann gelöst haben, hat mich sehr berührt“, sagt Fischer. “Der Sohn, also der Hofübernehmer, hat alles Bürokratische organisiert. Seine Frau übernahm die Alltagspflege und die Schwestern lösten sie an den Wochenenden ab, gelegentlich schliefen sie auch unter der Woche bei der Mutter. Eine brachte die Altbäuerin regelmäßig zum Arzt. Nachdem alle ihre Rolle gefunden hatten, zogen sie konsequent an einem Strang“, berichtet die Beraterin.
“Doch leider ist das alles andere als üblich.“ Auf Bauernhöfen pflegen in den meisten Fällen Schwiegertöchter. “Dass es so Tradition ist, heißt nicht, dass es richtig ist. Genauso wie beim Erben ist Pflege schon von der Familienordnung her zuallererst eine Sache der Herkunftsfamilie.“ Hofnachfolger, Geschwister, Schwiegerkinder, so die Reihenfolge. Pflege sei schwieriger und komplexer, als man sich das vorher vorstellen könne. “Pflegende leben oft am Rande der Belastbarkeit.“ Es sei enorm zeitintensiv, einen hilfsbedürftigen Menschen zu versorgen, und gehe körperlich und seelisch an die Substanz, erklärt Fischer. Natürlich gebe es nicht überall so ideale Möglichkeiten wie bei eingangs erwähnter Familie. “Doch eine so schwere Aufgabe einfach auf eine Person abzuwälzen und dann zur Tagesordnung überzugehen, ist problematisch.“ Eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema kläre gleich zu Beginn, ob andere Familienmitglieder etwas beitragen könnten oder nicht. Fachkundige Information gibt es etwa beim bäuerlichen Sorgentelefon und anderen Beratungsangeboten von “Lebensqualität Bauernhof“.
“Doch leider ist das alles andere als üblich.“ Auf Bauernhöfen pflegen in den meisten Fällen Schwiegertöchter. “Dass es so Tradition ist, heißt nicht, dass es richtig ist. Genauso wie beim Erben ist Pflege schon von der Familienordnung her zuallererst eine Sache der Herkunftsfamilie.“ Hofnachfolger, Geschwister, Schwiegerkinder, so die Reihenfolge. Pflege sei schwieriger und komplexer, als man sich das vorher vorstellen könne. “Pflegende leben oft am Rande der Belastbarkeit.“ Es sei enorm zeitintensiv, einen hilfsbedürftigen Menschen zu versorgen, und gehe körperlich und seelisch an die Substanz, erklärt Fischer. Natürlich gebe es nicht überall so ideale Möglichkeiten wie bei eingangs erwähnter Familie. “Doch eine so schwere Aufgabe einfach auf eine Person abzuwälzen und dann zur Tagesordnung überzugehen, ist problematisch.“ Eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem Thema kläre gleich zu Beginn, ob andere Familienmitglieder etwas beitragen könnten oder nicht. Fachkundige Information gibt es etwa beim bäuerlichen Sorgentelefon und anderen Beratungsangeboten von “Lebensqualität Bauernhof“.
Tipps zur Umsetzung
- Reden zu “gesunden Zeiten“ - das Thema Pflege möglichst früh ansprechen
- Sich trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen
- Sich bewusst machen, was Pflege heißt
- Klar abgrenzen - für sich entscheiden, ob man der Aufgabe guter Pflege emotional und zeitlich gewachsen ist
- Pflegeumfeld gestalten
- Aufteilung von Ressourcen und Aufgaben
- Alternativen besprechen
- Feedback einholen - im Austausch bleiben