Das ABC der Düngung - Teil 1: Grundlagen
In einer mehrteiligen Artikelserie soll das Thema Düngung in der Landwirtschaft von verschiedenen Sichtweisen her betrachtet werden, um letztendlich die Komplexität auf den Punkt zu bringen.
Vorab einige Impressionen zur medialen Darstellung und zur öffentlichen Wahrnehmung
Bei einer ohnehin schon sehr sensiblen Thematik - der Düngung - ist mäßig guter Journalismus oftmals das Zünglein an der Waage. Bilder sagen mehr als 1.000 Worte. Bei diesen beiden exemplarischen Darstellungen hat man offensichtlich am Ziel vorbeigeschossen. Die Problematik der Überdüngung aufzugreifen und dann ein Bild eines Traktors, der offensichtlich Mist oder gar Kompost ausbringt (beides nachhaltige Dünger, wird im Laufe der Serie noch beschrieben), ist fachlich nicht korrekt. Das Fass zum Überlaufen stellt jedoch das Bild mit einer Feldspritze dar - Titel: „Stickstoff ist die zweitgrößte Umweltbelastung der Welt“. Offensichtlich wird hier Pflanzenschutz betrieben - ja, es ist auch eine Flüssigdüngung möglich -, aber im Kopf der Leserin/des Lesers bleibt mit Sicherheit kein gutes Bild über Düngung zurück.
Warum das in so vielerlei Hinsicht einfach nicht stimmt, wird in den folgenden Artikeln beschrieben. Im ersten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit den Grundlagen der Düngung.
Warum das in so vielerlei Hinsicht einfach nicht stimmt, wird in den folgenden Artikeln beschrieben. Im ersten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit den Grundlagen der Düngung.
Pflanzen brauchen Nährstoffe …
… damit sie optimal wachsen können. Egal ob im Blumentopf in der Wohnung, im Kisterl am Balkon, im Beet im Garten, oder eben auf dem Feld. Es gibt dabei keine nennenswerten Unterschiede. Eine Düngung nach guter fachlicher Praxis versorgt die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen, welche sie zum Wachsen benötigen. Oder anders gesagt: „Erfolgreicher Pflanzenbau ist nur möglich, wenn den Pflanzen während der gesamten Wachstumsperiode eine optimale Nährstoffversorgung geboten wird“.
(nur) ein Landwirt schafft´s
Das Düngungsmanagement für landwirtschaftliche Kulturen basiert auf dem jeweiligen Nährstoffbedarf, welcher einerseits von der Pflanzenart und andererseits vom Ertragsniveau und Standort abhängig ist. Letzterer stellt für die Landwirtschaft eine besondere Bedeutung dar. Der Boden als Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion und in weiterer Folge für unsere Ernährung rückt zusehends ins öffentliche Bewusstsein. Die Bäuerinnen und Bauern wissen die Bedeutung des Bodens seit jeher zu schätzen und sorgen mit gezielten Bewirtschaftungsweisen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und sichern somit die Nährstoffversorgung der Pflanzen.
Nährstoffe rückführen
Pflanzen brauchen nicht nur Nährstoffe, sie verbrauchen diese auch. Düngungsmanagement orientiert sich also auch daran, jene Nährstoffe, welche durch das Wachstum der Pflanzen entzogen wurden, dem Boden wieder rückzuführen. Beim Düngen ist also das Wissen über den jeweiligen Nährstoffbedarf von enormer Bedeutung. Landwirten wird hierfür ein breites Spektrum an Informationen geboten. In Österreich stellt die Richtlinie für die sachgerechte Düngung die Basis für Düngungsempfehlungen und rechtliche Vorgaben dar (siehe SGD7_final (ages.at)).
Fazit
- Öffentliche Darstellung der Düngung ist oftmals verzerrt - Fragen Sie doch mal bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung nach oder sprechen Sie einfach mit dem Landwirt aus Ihrer Umgebung. Richtige Kommunikation ist wichtig.
- Pflanzenwachstum setzt Nährstoffe voraus
- Der Boden war, ist und bleibt der wichtigste Produktionsfaktor
- Gute fachliche Praxis - für Landwirte selbstverständlich
- Ausblick Teil 2: Wir gehen der Frage nach, was es mit dem pH-Wert auf sich hat und warum Kalk so wichtig ist.