Cultandüngung - neue Förderung für Teilnehmende am ÖPUL "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker"
CULTAN - was ist das?
Bei der CULTAN-Düngung erfolgt die Stickstoffdüngung "direkt an der Wurzel". CULTAN ist die Abkürzung für Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition, übersetzt also "kontrollierte Langzeit-Ammoniumernährung", und geht einen Schritt weiter als die herkömmliche Düngung: Das Verfahren packt "das Problem" direkt an der Wurzel. Durch Injektion von konzentriertem flüssigen Ammoniumdünger wird ein Stickstoff-Düngerdepot im Boden platziert und der Stickstoff daraus von der Pflanzenwurzel direkt aufgenommen.
Gründe für die ÖPUL-Anpassung bzw. Vorteile des Cultanverfahrens
In Österreich erfolgt ein großer Teil der Düngung landwirtschaftlicher Kulturen mittels Wirtschaftsdünger, die im betrieblichen Kreislauf eingesetzt werden. Insbesondere im nordöstlichen und südöstlichen Ackerbaugebiet erfolgt eine Düngung vor allem durch Mineraldünger, welche standardmäßig mittels Schleuderstreuer ausgebracht werden. Die Ausbringungstechnik ist eine bewährte und günstige Technik. In den vergangenen Jahren wurden neue Düngerausbringungsverfahren entwickelt, die neben einer präzisen Nährstoffverteilung auch dem Aspekt des Klimawandels (Trockenheit) in den landwirtschaftlichen Produktionsgebieten Rechnung tragen.
Insbesondere die Ausbringung von Mineraldüngern mittels Cultan-Nagelradverfahren zeigen gute Ergebnisse in der Reduktion der Ausgasungsverluste als auch hinsichtlich der Vermeidung von Auswaschungsverlusten durch die Anlage von Ammoniumdepots. So wiesen mehrere Studien eine Reduktion der Nährstoffverluste bei Anwendung des Cultan-Verfahren um bis zu einem Drittel nach (Bernert, Spiess und Liebisch (2023)1, Schwarz, Bischoff, Maier und Müller-Sämann (2011)2, Köhler, Bischoff und Liebig (2002)3 ).
Insbesondere die Ausbringung von Mineraldüngern mittels Cultan-Nagelradverfahren zeigen gute Ergebnisse in der Reduktion der Ausgasungsverluste als auch hinsichtlich der Vermeidung von Auswaschungsverlusten durch die Anlage von Ammoniumdepots. So wiesen mehrere Studien eine Reduktion der Nährstoffverluste bei Anwendung des Cultan-Verfahren um bis zu einem Drittel nach (Bernert, Spiess und Liebisch (2023)1, Schwarz, Bischoff, Maier und Müller-Sämann (2011)2, Köhler, Bischoff und Liebig (2002)3 ).
Darüber hinaus ist im Zuge der Cultan-Düngung mit einem verbesserten Wurzelwachstum der Kulturpflanzen zu rechnen, da sich die Pflanzen die Ammoniumdepots "erwachsen" müssen, das heißt, dass die Wurzeln rund um die Depots stark ausgeprägt sind. Dies führt zu einem trockenresilienteren Pflanzenbestand. Insbesondere auf leichten Böden ist hier eine wesentlich bessere Ertragssicherheit bei verringertem Nährstoffauswaschungsrisiko gegeben.
Trotz der Vorteile sind die Kosten der Ausbringungstechnik nicht abgedeckt und sollen daher zur weiteren Etablierung im Rahmen des ÖPULs unterstützt werden. Dass Bewusstsein über einen nachhaltigen Stickstoffeinsatz soll bei Landwirtinnen und Landwirte mit Interesse an der Cultan-Ausbringung mittels Bilanzierungen, Bodenproben, Düngeplanung und Weiterbildungen im Rahmen der ÖPUL-Maßnahme “Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" zusätzlich gestärkt werden.
Auflagen
- Optionaler Zuschlag Cultan-Düngung auf Ackerflächen im Gebiet gemäß Gebietsabgrenzung
- a. Ausbringung von zumindest einer Düngergabe als Ammoniumdepot mittels Injektion des Düngers im Cultan-Nagelradverfahren in den Boden.
- b. Schlagbezogene Dokumentation über die injizierte Art und Menge sowie des Ausbringungszeitpunktes der Düngemittel.
- c. Bei der Ausbringung durch betriebsfremde Geräte muss dies durch Rechnungen über die Dienstleistung oder gleichwertige geeignete Unterlagen nachgewiesen werden.
Fördersatz
40 Euro/ha optionaler Zuschlag auf Ackerflächen in den ausgewiesenen Gebieten Bgld., Ktn., Nö, Oö, Wien und Stmk.
Fazit
Durch die Förderung der Cultan-Technik wird ein weiterer Anreiz für den Einstieg in die ÖPUL-Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" geschaffen und die Effizienz der Stickstoffdüngung kann durch den Einsatz des Ausbringungsverfahrens weiter verbessert werden. Die Düngung mittels Ammoniumdepot im Boden stellt eine bedarfsgerechte, standortangepasste Düngung dar und bewirkt eine Verringerung der N2O- bzw. NH3-Emissionen. Zudem kann durch die Nutzung von Ammonium in der Düngung eine Einsparung von CO2- und N2O-Emissionen bei der energieintensiven N-Düngerproduktion erreicht werden.
Die mehrjährige Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" kann mit dem MFA 2025 bis 31. Dezember 2024 letztmalig in dieser Programmperiode beantragt werden. Für Ackerschläge, auf denen die Ausbringung von zumindest einer Düngergabe als Ammoniumdepot mittels Injektion des Düngers im Cultan-Nagelradverfahren in den Boden erfolgte, kann ab 2025 der Zuschlag "Cultan-Düngung" gewährt werden. Die betreffenden Schläge sind im MFA 2025 bis spätestens 15. April 2025 mit "CUL" zu codieren.
Die mehrjährige Maßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker" kann mit dem MFA 2025 bis 31. Dezember 2024 letztmalig in dieser Programmperiode beantragt werden. Für Ackerschläge, auf denen die Ausbringung von zumindest einer Düngergabe als Ammoniumdepot mittels Injektion des Düngers im Cultan-Nagelradverfahren in den Boden erfolgte, kann ab 2025 der Zuschlag "Cultan-Düngung" gewährt werden. Die betreffenden Schläge sind im MFA 2025 bis spätestens 15. April 2025 mit "CUL" zu codieren.