Erholung bei Kürbisnachfrage
Kürbiskernprodukte, wie Kürbiskernöl, Knabberkerne mit unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen oder Kerne für Gebäck, werden neben Österreich hauptsächlich in Mittel- und Nordeuropa vermarktet. Bis zur Teuerung im Zuge des Ukrainekrieges sind die Absatzzahlen im Handel kontinuierlich gestiegen. Nach beachtlichen Umsatzrückgängen in den vergangenen Jahren steigt der Konsum von Kürbiskernprodukten wieder an.
Obwohl 2024 die Anbaufläche wieder auf über 33.000 ha gestiegen ist und die Erträge österreichweit mit 690 kg/ha über dem Durchschnitt lagen, dürften die Ölmüller damit rechnen bis zur neuen Ernte ausverkauft zu sein. Alle größeren Vermarkter haben bekannt gegeben, sowohl konventionell als auch biologisch mehr Kürbiskernmengen kontrahieren zu wollen.
Ein Widerspruch zu den Marktgesetzen bei konventionellen Kürbiskernen ist jedoch, dass die Nachfrage steigt, aber trotzdem tendenziell geringere Vertragspreise 2025 geboten werden als in der Ernte 2024. Die großen Ölmühlen haben bisher immer Verträge mit Mindestpreisen angeboten. Ein großer Marktteilnehmer hat 2024 jedoch Basispreise mit der Möglichkeit von Zu- und Abschlägen aufgelegt und die Ernte mit den möglichen Abschlägen bezahlt. Damit hat er die Mitbewerber am Markt unter Preisdruck gebracht.
Aus diesem Grund waren alle Ölmüller bei den Vertragspreisen 2025 vorsichtig und zurückhaltend. Das erste Angebot durch einen der größten Vermarkter war mit einem Mindestpreis von 2,70 Euro/kg exkl. Ust. mehr als enttäuschend. Es bestand die Gefahr, dass dieser niedrige Preis auch von den anderen Vermarktern übernommen wird und sich somit festigt. Ein Großteil der Kürbistrockner in Niederösterreich hat sich in der Folge zu einer ARGE zusammengeschlossen, um den niedrigen Preisen entgegen zu wirken. Es konnte in der Folge durch Appelle erreicht werden, dass nur Verträge mit Mindest- oder Fixpreisen ausgegeben wurden, die zwischen 3,00 und 3,18 Euro/kg Kürbiskerne exkl. Ust. liegen. Damit liegt das Preisniveau im Durchschnitt aber dennoch unter dem der beiden Vorjahren.
Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 650 kg/ha sind die variablen Kosten seit 2020 um ca. 200 Euro/ha gestiegen. Da die Preise nicht mitgestiegen sind, kann dies für den Deckungsbeitrag nur durch höhere Erträge kompensiert werden.
Biokürbiskerne sind weiterhin gefragt und es sind auch Flächenausweitungen möglich. Die Mindestpreise für Biokürbiskerne der Ernte 2025 steigen leicht auf einen Bereich zwischen 4,50 und 4,65 Euro/kg exkl. Ust.
Es wird empfohlen, nur die Menge Kürbiskerne zu produzieren, die vertraglich abgesichert ist oder selbst gebraucht wird.