Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 25/2024
Raps - Erdflöhe
Vor allem im Zentralraum war in den letzten Jahren der Druck durch Erdflöhe sehr stark. Leider haben Analysen ergeben, dass erste Populationen bereits resistent gegen synthetische Pyrethroide sind. Damit wird die Behandlung der Tiere schwieriger. Wo es in den letzten Jahren Probleme bei der Behandlung der Tiere gegeben hat, wird unbedingt empfohlen, mit Buteo Start gebeizten Raps anzubauen. Damit ist der Raps bis zum 2-3-Blattstadium geschützt. Der Schutz von Lumiposa-gebeiztem Raps gegen Erdflöhe ist schwächer, dafür besteht ein guter Schutz gegen Kleine Kohlfliege. Unterschiedliche Erfahrungen gibt es mit Begleitsaaten, diese können die Erdflöhe etwas ablenken. Eine gute Wirkung hat das neonicotinoide Produkt Carnadine, es darf aber nur einmal gegen Rapsschädlinge in der Vegetationsperiode eingesetzt werden. Mospilan 20 SG hat keine Notfallzulassung gegen Erdflöhe mehr, nur gegen Rapsglanzkäfer gibt es eine reguläre Registrierung.
Nach dem Anbau, der auch noch bis in den September hinein möglich ist, sind unbedingt Gelbschalen aufzustellen. Für eine bessere Fängigkeit wird empfohlen, diese ebenerdig einzugraben. Die Bekämpfungsschwelle sind 25 bis 35 Käfer/Gelbschale innerhalb von drei Wochen. In der Phase des Auflaufes bis zum 2-4 Blattstadium ist jedoch der Blattflächenverlust durch die Erdflöhe die größte Gefahr. Als Schwelle gelten 10% Blattflächenverlust. Diese Schwellen sind unbedingt einzuhalten, damit das "Pulver" (synthetische Pyrethroide) nicht zu früh verschossen wird. In der Auflaufphase können auch die etwas kleineren, manchmal gelb-gestreiften Kohlerdflöhe besonders gefährlich werden. Die größere Gefahr geht aber vom Rapserdfloh (Kennzeichen: 3-5 mm groß, schwarz-blau, kräftige Hinterbeine) aus, dessen Larven im Herbst auch noch den Vegetationskegel schädigen. Der Rapserdfloh ist auch noch bei kühleren Temperaturen aktiv. Ab Ende August gibt es auch auf www.warndienst.at Informationen über das Auftreten der Schädlinge.
Zur Bekämpfung stehen hauptsächlich synthetische Pyrethroide zur Verfügung (siehe Tabelle im Download). Erfasst werden mit diesen Kontaktinsektiziden nur die Käfer und die Larven dann, wenn sie sich noch nicht in den Blattstiel eingebohrt haben bzw. den Blattstiel kurz verlassen. Die Beimengung eines guten Netzmittels wird unbedingt empfohlen. Nach deutschen Versuchen hat der Wirkstoff lamda-Cyhalothrin (z.B. in Karate Zeon) die beste Wirkung. Da die Käfer eher am späten Nachmittag bis in die Abendstunden aktiv sind, wird auch zu diesen Zeitpunkten eine Behandlung empfohlen. Bei Temperaturen über 25°C soll keine Ausbringung erfolgen. Bei warmer Witterung ist die Wirksamkeit der Pyrethroide drei bis vier Tage.
Mit dem neonicotinoiden Wirkstoff Acetamiprid ist nur mehr das Produkt Carnadine (0,2 l/ha) registriert, dieses ist bienengefährlich und darf bei blühenden Unkräutern im Bestand oder bei Bienenbeflug nicht eingesetzt werden. Das Produkt ist systemisch und wird daher in späterer Phase ab dem Larvenschlupf empfohlen.
Raps - Unkrautbekämpfung
Die Unkrautkontrolle im Raps wurde durch die Zulassung von Tanaris und des Nachauflaufherbizides Belkar erleichtert. Dadurch bestehen auch in Wasserschutz- und Schongebieten und bei der Teilnahme am ÖPUL-Programm Vorbeugender Grundwasser-Acker mehr Auswahlmöglichkeiten. Die Behandlung soll im Herbst erfolgen - auch wenn es mit Korvetto ein breit wirksames Produkt im Frühjahr gibt.
Der überwiegende Teil der Herbizide hat aber eine starke Bodenwirkung und wird im Vorauflaufverfahren oder im frühen Nachauflauf verwendet.
Grundsätzlich ist für die Wirkung der im Vorauflauf bzw. frühen Nachauflauf einsetzbaren Produkte ein feinkrümeliger, feuchter Boden von Vorteil. Raps sollte mit ca. 2 cm Erde abgedeckt sein. Bei sehr hohen Temperaturen besteht v.a. beim Wirkstoff Clomazone die Gefahr der Abdrift auf Nichtzielflächen.
Rapsanbau ist mit leistungsfähigen Hybrid-Sorten auch noch bis in die ersten zehn Tage im September möglich.
In den letzten Jahren hat sich leider gezeigt, dass bei grobscholligem Saatbett und sehr langer Vegetationsperiode (die Unkräuter laufen bis in den Winter hinein auf) es im Frühjahr noch zu Problemen mit Klettenlabkraut und Kamille kommen kann.
Der überwiegende Teil der Herbizide hat aber eine starke Bodenwirkung und wird im Vorauflaufverfahren oder im frühen Nachauflauf verwendet.
Grundsätzlich ist für die Wirkung der im Vorauflauf bzw. frühen Nachauflauf einsetzbaren Produkte ein feinkrümeliger, feuchter Boden von Vorteil. Raps sollte mit ca. 2 cm Erde abgedeckt sein. Bei sehr hohen Temperaturen besteht v.a. beim Wirkstoff Clomazone die Gefahr der Abdrift auf Nichtzielflächen.
Rapsanbau ist mit leistungsfähigen Hybrid-Sorten auch noch bis in die ersten zehn Tage im September möglich.
In den letzten Jahren hat sich leider gezeigt, dass bei grobscholligem Saatbett und sehr langer Vegetationsperiode (die Unkräuter laufen bis in den Winter hinein auf) es im Frühjahr noch zu Problemen mit Klettenlabkraut und Kamille kommen kann.
Zu beachten ist auch, dass in Wasserschutz- und Schongebieten sowie für Teilnehmer am ÖPUL-Programm Vorbeugender Grundwasserschutz-Acker metazachlorhältige Herbizide und auch Produkte mit dem Wirkstoff Dimethachlor nicht verwendet werden dürfen. Die Abbauprodukte von metazachlor- und dimethachlorhältigen Produkten werden leider im Grund- und Trinkwasser gefunden.
Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Strategien gibt es hier.
Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Strategien gibt es hier.
Raps - Schnecken
Regional sind die Niederschläge sehr unterschiedlich gefallen, in feuchteren Gebieten werden jetzt schon viele Schnecken beobachtet. Sobald es auch in bisher trockenen Regionenwieder feuchter wird, werden die Tiere erneut aktiv. Ein grobscholliges Saatbett bietet beste Unterschlupfmöglichkeiten während kurzer Trockenphasen. Auch auf die Zuwanderung v.a. der Wegschnecken von Straßenrändern, Böschungen aber auch Maisfeldern ist zu achten. Die Kontrolle soll mit leicht mit Erde bedeckten Jutesäcken oder feuchten Brettern (mit etwas Schneckenkorn darunter) erfolgen.
Bei Vorhandensein von Schnecken soll unmittelbar bis wenige Tage nach der Saat eine Behandlung erfolgen. Zugelassen sind metaldehydhältige Produkte wie z.B. Allowin (5 kg/ha), Delicia Schneckenlinsen (3 kg/ha), Luma Gold 5 % (4 kg/ha) oder Metarex Inov (5 kg/ha). Für eine gute Wirkung sind eine ausreichende Kornzahl pro m2 (mind. 35) und eine gleichmäßige Verteilung wichtig. Als biologisches Produkt ist Sluxx HP (7 kg/ha) mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat auf dem Markt.
Bei Vorhandensein von Schnecken soll unmittelbar bis wenige Tage nach der Saat eine Behandlung erfolgen. Zugelassen sind metaldehydhältige Produkte wie z.B. Allowin (5 kg/ha), Delicia Schneckenlinsen (3 kg/ha), Luma Gold 5 % (4 kg/ha) oder Metarex Inov (5 kg/ha). Für eine gute Wirkung sind eine ausreichende Kornzahl pro m2 (mind. 35) und eine gleichmäßige Verteilung wichtig. Als biologisches Produkt ist Sluxx HP (7 kg/ha) mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat auf dem Markt.
Achtung: Die Ausbringung darf nur mit überprüften Geräten (auch Düngerstreuer!) erfolgen. Die Liste der Werkstätten, die diese Geräte überprüfen dürfen, finden Sie im Download.
Nachwachsenden Gefleckten Schierling in Biodiversitätsflächen erneut rasch entfernen
Leider wachsen auf den gehäckselten/gemulchen Biodiversitätsflächen aus den alten Schierlingspflanzen wieder Triebe nach. Um die Kraft der Pflanzen zu schwächen wird empfohlen, in bzw. kurz nach der Blüte erneut zu häckseln.